Ivo Kohls, geb. 1977, ist Produkt- und Prozessentwickler bei der Firma Cargill in Malchin. Er hat von 1997 bis 2001 an der Hochschule in Neubrandenburg Lebensmitteltechnologie studiert und einen Abschluss als Diplomingenieur (FH) erlangt.
Warum ist Ihr Job genau der richtige für Sie?
„Die Arbeit fordert mich einfach immer wieder neu heraus. Die Aufgaben wechseln alle paar Monate. Mal geht es darum spezielle Kundenwünsche zu erfüllen, mal um betriebliche Erfordernisse bei der Pektin-Produktion. Ich sitze sozusagen an einer Schnittstelle zwischen Produktion, Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit. Manchmal arbeite ich mit Lieferanten zusammen, ein anderes Mal teste ich mit einem Team neue Maschinen für unsere Produktion.“
Süßes und Saures beschäftigen Ivo Kohls jeden Tag. Der Ingenieur arbeitet im Malchiner Werk von Cargill Deutschland. Dort wird das Verdickungsmittel Pektin für die Lebensmittelindustrie produziert. In fast jedem deutschen Haushalt kommt Pektin vor, das aus Schalen von Zitrusfrüchten hergestellt und zum Beispiel für Marmeladen verwendet wird. Seine Aufgaben dabei beschreibt Kohls an einem Beispiel: „Bis vor zwei oder drei Jahren haben wir hier im Werk nur Zitronenschalen verarbeitet. Davon wollten wir uns unabhängiger machen. Orangenschale war zum Beispiel auf dem Weltmarkt besser verfügbar. Aber uns fehlte die Erfahrung damit.“ Deshalb haben sich die Fachleute an die Arbeit gemacht, ein marktfähiges Produkt aus Orangenschalen zu entwickeln. „Zwei Jahre haben wir an Orangenpektin gearbeitet und kommen jetzt in Schwung“, erzählt der Ingenieur. Für das Orangenprojekt ist er bis nach Argentinien gereist, um sich dort über Erfahrungen in der Saftproduktion zu informieren. Er wird das Vorhaben nun bis zur Markteinführung begleiten, unter anderem ist er in die Schulungen für die Verkäufer mit eingebunden.
Solche Projekte prägen seine Tätigkeit. Mal ist er als Projektmanager dabei, mal als technologischer Leiter, mal einfach nur als Mitglied im Expertenteam. „Deshalb ist es auch ganz schwer, einen typischen Arbeitstag zu beschreiben“, sagt er. Zeit vor dem Rechner, um E-Mail-Kontakte zu pflegen, Gespräche mit Kollegen, Meetings gehören auf jeden Fall dazu. Es könne gut sein, dass morgens ein Meeting mit Anwälten zu rechtlichen Fragen ansteht und er nachmittags die Anlagenfahrer im Werk schult. „Das thematische Spektrum ist da sehr breit.“
Durchschnittlich eine Woche im Monat ist Kohls auch auf Dienstreisen unterwegs. Mal geht es zu Kunden, mal ins Werk in der Bretagne oder zu den Cargill-Forschungsstandorten in Belgien und der Normandie. „Eine willkommene Abwechslung vom Büroalltag“, meint Kohls und lacht.
Im Labor steht der Ingenieur selbst nur noch selten. Seine Aufgabe ist es vielmehr, Mitarbeiter dort anzuleiten. „Stattdessen schreibe ich Berichte, mache die Vor- und Nachbereitungen für Projekte“, erklärt er.
Die fünf wichtigsten Aufgaben:
- Projektarbeit/technologische Leitung in Projekten
- Einführung neuer Prozesse in die Produktion
- Verfahrensentwicklung für neue Produkte/Pektin
- Fachliche Anleitung von Mitarbeitern
- Fachvorträge, Seminare, Präsentationen für Kollegen, Mitarbeiter und Kunden