GuGesA - Gute gesunde Arbeit in der Pflege in M-V

Projektleitungen

Prof. Dr. Susanne Hartung
Professur - Prävention und Gesundheitsförderung in Lebenswelten
Raum 145 - Haus 1
0395 5693 - 4514
0395 5693 - 74514
Prof. Dr. Hanna Janetzke
Studiendekanin - Professur: Professur für Empirische Sozialforschung und Organisationspsychologie in Gesundheit und Pflege
Raum 164 - Haus 1
0395 5693 - 3102
0395 5693-73102

Bei Fragen und für weitere Informationen zum Projekt wenden Sie sich gerne an uns.

Nutzen Sie dafür bitte die folgende E-Mail-Adresse: gugesa@hs-nb.de.

Das Gesundheitswesen steht vor zahlreichen Herausforderungen. Neben dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel beeinflussen Klima-, Energie- und pandemische Krisen die Rahmenbedingungen für die Arbeit verschiedenster Berufsgruppen in der Patient*innen- und Klient*innen-Versorgung. Pflegekräfte sehen sich physischen und psychischen Belastungen im Arbeitsalltag ausgesetzt. Gleichzeitig sollen sie möglichst lang und gesund im Beruf gehalten werden.

Gut und gesund arbeiten in der Pflege – aber wie?

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und seine Bestandteile Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) können nicht nur Krankheitsstände verringern, sondern auch zur Verbesserung des Arbeitsklimas und der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen, können Fluktuation verringern und die Arbeitgeberbindung stärken (Barthelmes et al. 2019; Hänsel/Katz 2016; Bayer et al. 2011). Während die Betriebliche Gesundheitsförderung auf freiwilliger Basis von Unternehmen erbracht werden kann, sind Arbeitsschutz und Eingliederungsmanagement gesetzlich verankert (Hartung et al. 2021; Janetzke/Ertel 2017).

Die Hochschule Neubrandenburg führt seit 2021 Forschungsprojekte zur „Guten gesunden Arbeit in der Pflege in M-V“ durch (GuGesA I-III). Von November 2021 bis Mai 2023 in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport M-V und seit Juni 2023 in Zusammenarbeit mit der BGF-Koordinierungsstelle M-V.

Im Fokus steht die Frage, wie gute gesunde Arbeit in verschiedenen Settings der Pflege gestaltet und unterstützt werden kann. Dabei sollen vorhandene Ansätze und Instrumente sowie förderliche und hinderliche Faktoren in der Umsetzung der verschiedenen Bestandteile des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BEM, Arbeitsschutz und BGF) betrachtet werden.

Ein Ziel der Projekte bestand darin, Unterstützungsleistungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) für die Pflege zu recherchieren und als Übersicht für die Nutzung in der Praxis aufzubereiten.

Die folgende tabellarische Übersicht zeigt die Unterstützungsleistungen überbetrieblicher Akteur*innen in Bezug auf Branchenschwerpunkte, Zielgruppen, Formate und Angebotsgestaltung.

Die Übersicht als pdf-Datei zum Download.

Diese Übersicht entstand im Rahmen der Erarbeitung des Artikels „Betriebliche Gesundheitsangebote für Pflegekräfte: Welche Angebote gibt es?“ bei BIBLIOMEDPFLEGE. Den vollständigen Artikel finden Sie unter folgendem Link: https://www.bibliomed-pflege.de/news/betriebliche-gesundheitsangebote-fuer-pflegekraefte-welche-angebote-gibt-es


Weitere Informationen zu ausgewählten Akteuren und Angeboten:

Gesetzliche Krankenversicherung
  • Auf der Webseite der BGF-Koordinierungsstelle kann über die Auswahl des entsprechenden Bundeslands Kontakt zur regionalen BGF-Koordinierungsstelle aufgenommen werden.
  • Informationen und Ansprechpartner zu BGF sind auch auf den meisten Webseiten konkreter Krankenkassen zu finden.
Deutsche Rentenversicherung
  • Der Firmenservice der DRV bietet mit dem Themenschwerpunkt Gesunde Mitarbeitende Unterstützung und Informationen an.
Unfallkassen
  • Die Unfallkassen der jeweiligen Bundesländer erstellen jährlich Seminarkataloge mit Kontaktadressen.
BGW
DBfK
  • Der DBfK bietet in seiner Bildungsdatenbank eine Auflistung aller Bildungsangebote an. Es kann nach Datum, Regionalverband, Thema und Veranstaltungsarten gefiltert werden.
ver.di
  • Die Gewerkschaft ver.di erstellt jährlich für den Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft eine Broschüre mit dem aktuellen Seminarangebot. Die Broschüre ist downloadbar.

Quellen:
Barthelmes, I., Bödeker, W., Sörensen, J., Kleinlercher, K.-M., Odoy, J. (2019). iga.Report 40. Wirksamkeit und Nutzen arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention. Zusammenstellung der wissenschaftlichen Evidenz 2012 bis 2018. Dresden: iga.

Bayer, K., Förster, A., Heimerl, K., Grofmeyer, E. (2011). Erfolgreiche Implementierung gesundheitsgerechter Mitarbeiterführung in mittelständischen Unternehmen. In: B. Badura, A. Ducki, H. Schröder, J. Klose, K. Macco (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2011: Führung und Gesundheit: Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft (S. 147–158). Berlin, Heidelberg: Springer.

Hänsel, M., Katz, K. (2016). CSR und gesunde Führung: Werteorientierte Unternehmensführung und organisationale Resilienzsteigerung. Berlin, Heidelberg: Springer.

Hartung, S., Faller, G., Rosenbrock, R. (2021). Betriebliche Gesundheitsförderung. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Köln: BZgA. DOI: 10.17623/BZGA:Q4-i042-2.0

Janetzke, H., Ertel, M. (2017). Psychosoziale Belastungen im Fokus: neue Perspektiven der Gefährdungsbeurteilung im europäischen Vergleich. Wiesbaden: Springer VS. DOI: 10.1007/978-3-658-17894-9


Nachfolgend werden die Teilprojekte in Kurzform dargestellt:

Teilprojekt GuGesA III – Gute gesunde Arbeit in der Langzeitpflege in M-V

Projektlaufzeit: 01. Juni 2023 - 31. Januar 2025

Projektförderung: BGF-Koordinierungsstelle MV, vertreten durch die AOK Nordost

Fördersumme: 134.345 €

Mitarbeiterin: Julie Haeger (M.Sc.) und Catrin Nathalie Roßbach (M.Sc.)

Studentische Mitarbeiter*innen: N.N.

Zusammenfassung: 

Das Forschungsprojekt GuGesA III nimmt die Rahmenbedingungen guter gesunder Arbeit in der Langzeitpflege in den Blick. Zielgruppe für die Studie sind Tagespflege- und stationäre Langzeit­pflegeeinrichtungen, sowie ambulante Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern. Untersucht wird u.a. mittels standardisierter Kurzinterviews mit Funktionsträger*innen der Einrichtungen, welche Ansätze und Instrumente zur Verbesserung der Mitarbeiter*innen-Gesundheit und der Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte in Langzeitpflegeeinrichtungen bekannt sind und welche förderlichen und hinderlichen Faktoren hinsichtlich der Nutzung von Angeboten bestehen. Dabei liegt der Fokus auf allen Bestandteilen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung). Um einen vertiefenden Einblick in die betriebliche Praxis zu erhalten und Einsatzmöglichkeiten innerbetrieblicher Gesundheitsbotschafter*innen zu ergründen, werden zusätzlich Fallstudien in ausgewählten Einrichtungen der Pflege durchgeführt.

Eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung von überbetrieblichen Akteuren wie Krankenkassen, Unfall- und Rentenkassen sind Voraussetzungen für eine gelingende Unterstützung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in betrieblichen Einrichtungen. Durch Expert*inneninterviews mit überbetrieblichen Akteur*innen werden die derzeitigen Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung untersucht, um mögliche Empfehlungen zu ihrer Stärkung abzuleiten.

Die verschiedenen interaktiven Formate, wie der Fachtag, werden überbetrieblichen und betrieblichen Akteur*innen die Möglichkeit bieten, Projektergebnisse und Handlungsempfehlungen vor dem Hintergrund ihrer Praxiserfahrungen zu diskutieren.


Teilprojekt GuGesA II – Gute gesunde Arbeit in der Pflege in Krankenhäusern in M-V

Betriebliche und überbetriebliche Ansätze zur Verbesserung der Gesundheit von Pflegekräften und ihren Arbeitsbedingungen

Projektlaufzeit: 01. März 2022 - 31. Mai 2023

Projektförderung: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern

Fördersumme: 49.870,89 €

Mitarbeiterin: Julie Haeger (M.Sc.)

Studentische Mitarbeiter*innen: N.N.

Zusammenfassung: Im Forschungsprojekt GuGesA II liegt der Fokus weiterhin auf der Betrieblichen Gesundheitsförderung in der Pflegebranche mit Blick auf die Krankenhäuser in M-V. Untersucht wird hier ebenfalls mit Expert*inneninterviews, insbesondere auf der betrieblichen Ebene, wie bekannt die Ansätze und Instrumente zur Verbesserung der Gesundheit der Pflegekräfte in Krankenhäusern in M-V sind, wie gut sie zugänglich sind und in welcher Form sie genutzt werden. Förderliche und hinderliche Faktoren für den Einsatz von BGF Angeboten im Arbeitsalltag werden hier weiter vertieft. In einem qualitativen Forschungsdesign wird nun für die Krankenhäuser in M-V untersucht, wie bekannt Ansätze und Instrumente zur Verbesserung der Gesundheit der Pflegekräfte und ihrer Arbeitsbedingungen sind und wie sie genutzt werden.


Teilprojekt GuGesA I – Gute gesunde Arbeit in der Pflege in voll- und teilstationären psychiatrischen Einrichtungen in M-V

Betriebliche und überbetriebliche Ansätze zur Verbesserung der Gesundheit von Pflegekräften und ihren Arbeitsbedingungen

Projektlaufzeit: 01. November 2021 - 31. Dezember 2022

Projektförderung: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern

Fördersumme: 49.941,49 €

Mitarbeiterin: Catrin Nathalie Roßbach (M.Sc.)

Studentische Mitarbeiter*innen: N.N.

Zusammenfassung: Die Gesundheitsziele des Landes Mecklenburg-Vorpommern legen einen Schwerpunkt auf die Erhaltung und Wiederherstellung der Beschäftigungs- und Erwerbsfähigkeit. Für den Bereich der Pflege besteht angesichts des Mangels an Pflegekräften besonderer Handlungsbedarf. Betriebliches Gesundheitsmanagement und seine Bestandteile Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung können nicht nur Krankenstände verringern, sondern auch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, des Arbeitsklimas und der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen sowie die Arbeitgeberbindung stärken.

Im Forschungsprojekt GuGesA I wird der Fokus auf die Betriebliche Gesundheitsförderung in der Pflegebranche und dabei zunächst auf die Pflege in voll- und teilstationären psychiatrischen Einrichtungen gelegt. Untersucht wird dabei u.a. mit Bestandsanalysen und Expert*inneninterviews welche Ansätze und Instrumente zur Verbesserung der Gesundheit der Pflegekräfte und ihrer Arbeitsbedingungen es in voll- und teilstationären psychiatrischen Einrichtungen in M-V gibt, wie diese in den Einrichtungen bekannt sind, genutzt werden und welche förderlichen und hinderlichen Faktoren identifiziert werden können.