Das Reallabor Landschaft

Zwischen Lieps und Havelquelle - eine Landschaft im Wandel

Hintergründe des Forschungsvorhabens

Die Geschichte der Landschaft zwischen Lieps und Havelquelle hat in den vergangenen Jahrhunderten etliche Brüche erlebt – welche sowohl die Lebensart als auch das Erscheinungsbild der Landschaft massiv prägten. Das vierköpfige Forschungsteam des Reallabors Landschaft unter der Leitung von Prof. Hermann Behrens untersuchte zwischen 2018 und 2022 gemeinsam mit Praxispartnern die dem Landschaftswandel innewohnenden Prozesse und ihre Auswirkungen auf die Region. Es ging darum, verschiedene Perspektiven auf den Wandel, also Standpunkte, von denen aus Landschaft und ihr Wandel wahrgenommen werden, zu erschließen und zu verstehen. Das Reallabor Landschaft war eines von zwölf Teilvorhaben des vom BMBF geförderten Projektes HiRegion – Hochschule in der Region. Unter dem Motto „Gemeinsam den Wandel gestalten“ arbeitete die Hochschule Neubrandenburg intensiv mit Partnern der Region zusammen, um Lehre und Forschung für die regionale Entwicklung noch stärker nutzbar zu machen. Eine Zusammenarbeit, die auch nach dem Projektende bestehen bleiben soll. Die Projektpartner des Reallabors Landschaft waren die Gemeinden Klein Vielen, Hohenzieritz und Kratzeburg, der Kulturverein Klein Vielen e.V., das Karbe Wagner Archiv und das Studienarchiv Umweltgeschichte (IUGR), der Müritz-Nationalpark, das Müritzeum, das Landgut Luisenhof und das Regionalmuseum Neubrandenburg.

Ziele

  • Erarbeitung eines Überblicks über die Transformationsgeschichte der Landschaft zwischen Lieps und Havelquelle
  • Analyse aktueller und zukünftiger Transformationsprozesse und deren Auswirkung auf die Landschaft in gemeinsamen, diskursiven Lernprozessen
  • Anstoß eines Denk- und Diskussionsprozesses zum Landschaftswandel und seiner Wahrnehmung in den Gemeinden des Untersuchungsraums
  • Sichtbarmachung von kulturlandschaftlichen Potenzialen und Inwertsetzung von Landschaft
  • Steigerung des regionalen Landschaftsbewusstseins und der regionaler Identität

Herangehensweise

Ausstellung im Zuge einer Landschaftskonferenz. © J. Hoffmann

Wir sichten und analysieren klassische geschichtswissenschaftliche Quellen zum Landschaftswandel in der Teilregion seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Außerdem haben wir eine Kartensammlung aktueller und historischer Karten angelegt, anhand derer verschiedene Aspekte des Landschaftswandels untersucht und in Form digitaler Karten dargestellt werden. Das Altarchiv unseres Projektpartners Landgut Luisenhof GmbH, das bis Anfang der 1950er Jahre zurückreicht, bietet zahlreiche Dokumente zur Aufarbeitung der Betriebsgeschichte und zu den Landnutzungsveränderungen in der Region zwischen Lieps und Havelquelle während der DDR-Zeit. Auch Studierende des Fachbereichs Landschaftswissenschaften und Geomatik profitieren von der umfangreichen Materialsammlung und werden im Rahmen von Praxismodulen in die regionale Forschungsarbeit eingebunden.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit war die Erfassung persönlicher Eindrücke zur erlebten Landschaftsgeschichte. Welche Erinnerungen haben Sie an die Landschaft ihrer Kindheit? Wie hat sich die Landschaft verändert und was wünschen Sie sich für die Zukunft? Mit diesen und weiteren Fragen im Gepäck, machten wir uns auf den Weg, um in den vier Gemeinden Kratzeburg, Klein Vielen, Hohenzieritz und Blumenholz 25 ZeitzeugInnen zu interviewen.  

Die Ergebnisse werden in der Region, beispielsweise im Rahmen von „Landschaftskonferenzen“ und durch Vorträge sowie Wanderausstellungen präsentiert. In Erzählcafés wird gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung diskutiert, wie Landschaftswandel wahrgenommen wird und ob es bisher vernachlässigte kulturlandschaftliche und kulturhistorische Potenziale und Möglichkeiten ihrer „Inwertsetzung“ gibt. 

Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie (altes) Bildmaterial aus der Region zur Verfügung stellen möchten oder die Wanderausstellungen auch bei Ihnen gezeigt werden sollen! 


Wie erreichen Sie uns?

Prof. Dr. Hermann Behrens
Raum 012b - Haus 2
+49 0395 5693 - 4500
+49 0395 5693 - 74500
Raum
Prof. Dr.-Ing. Jens Hoffmann
Raum 012a - Haus 2
+49 0395 5693 - 8201
Raum