Die Aufsiedlung in den 1920er und 30er Jahren am Beispiel Hartwigsdorf

Noch heute lassen die Strukturen vieler Dörfer in Mecklenburg auf die Bedeutung der ländlichen Siedlung in den 1920er und 30er Jahren schließen. Den Ursachen dieser Strukturen soll im Folgenden nachgegangen und der Prozess der Aufsiedlung, im Speziellen die Entstehung von Siedlerhäusern, am Beispiel Hartwigsdorf beschrieben werden.

Die Hintergründe der Aufsiedlung

Nach dem Ersten Weltkrieg führten eine wachsende Arbeitslosigkeit und die Abwanderung ländlicher Arbeitskräfte in die Städte zu wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Zusätzlich führten die im Versailler Vertrag neu festgelegten Grenzen des Deutschen Reichs zu Wanderungs- und Umsiedlungsprozessen. Durch die Förderung landwirtschaftlicher Kleinbetriebe sollte die Versorgung der Bevölkerung gesichert und interessierten Siedlerfamilien die Möglichkeit eröffnet werden, sich in schwach besiedelten Regionen eine Existenzgrundlage zu schaffen. Dazu wurde das Reichssiedlungsgesetz erlassen. Weiterlesen...

Die Entstehung von Siedlerstellen am Beispiel Hartwigsdorf

Im Juli 1934 schloss der damalige Gutsbesitzer Kap-herr für das Allodialgut Hartwigshof einen Kaufvertrag mit der Siedlungsgesellschaft „Hof und Hufe Allgemeine Landsiedlungsgesellschaft m. b. H.“ mit Sitz in Klein Plasten. Die Gesellschaft übernahm auch das benachbarte Vorwerk Friederikenshof. Beide Vorwerke wurden aufgesiedelt und 17 selbstständige Bauernwirtschaften mit variierender Hofgröße entstanden. Bei den neu errichteten Gebäuden handelte es sich um Einfirsthäuser aus Backstein mit der typischen Einteilung in Wohnteil, Stall und Scheune. Weiterlesen...