Naturschutz im Zeitraum 1945 bis 1954
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr der Naturschutz insgesamt wenig Akzeptanz. Im Vordergrund stand die Bewältigung der Folgen des Krieges. Das Reichsnaturschutzgesetz von 1935 galt fort. Es gab personelle sowie zum Teil idelle Kontinuitäten im Naturschutz; eine Aufarbeitung der Rolle des Naturschutzes und seiner Akteure im Faschismus fand nicht statt. Das den Natur- wie den Heimatschutz prägende Vereinswesen wurde 1949 in Umsetzung der Potsdamer Beschlüsse endgültig abgeschafft. Unter dem Dach des Kulturbundes entstand als Alternative die Sektion der Natur- und Heimatfreunde. Im staatlichen Naturschutz führte die Gebiets- und Verwaltungsreform von 1952 zu erheblichen Unklarheiten, die auch nach Erlass des neuen Naturschutzgesetzes im Jahr 1954 fortbestanden. Ernährungsprobleme und Naturkatastrophen waren Anlass für die 1950 bis 1952 durchgeführte Landschaftsdiagnose, mit deren Hilfe in den Ländern Landschaftsschäden erhoben wurden und eine Grundlage für die Landschaftsgestaltung geschaffen werden sollte.
Kontinuität und Wandel im Schatten des Reichsnaturschutzgesetzes
Das Reichnaturschutzgesetz von 1935 galt in der sowjetischen Besatzungszone und nach ihrer Gründung auch in der DDR formal bis 1954 weiter. De facto wurde es vor Ort allerdings selten anerkannt. Unklarheiten über die Zuständigkeiten im Naturschutz waren ein Zeichen dieser Zeit. mehr...
Landschaftsdiagnose und Landschaftsgestaltung
Die „Landschaftsdiagnose der DDR“ war eine Forschungsarbeit, die im Wesentlichen 1950 durchgeführt und 1952 beendet wurde. In großem Stile sollten Landschaftsanalyse und -planung probiert sowie die Datengrundlage für nachfolgende großräumige Landschaftsgestaltungsmaßnahmen geliefert werden. mehr...
Literatur zum Weiterlesen
Behrens, H. 2010: Naturschutzgeschichte und Naturschutzbeauftragte in Berlin und Brandenburg [Lexikon der Naturschutzbeauftragten. Band 3]. Friedland.
Zeitleiste 1945 bis 1954
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