Maureen Grimm vom Teilvorhaben „Dialog Hochschule – Gesellschaft: Kunst:
„Seit 2010 bringt der Opernale e.V. Musiktheater in die ländliche Region Mecklenburg und Vorpommern. Oper auf dem Land – nicht nur das ist ungewöhnlich, sondern auch die Themen der Opern.
Henriette Sehmsdorf ist die künstlerische Leiterin des Vereins. Sie erarbeitet mit ihrem kleinen Team die Libretti, es wird komponiert und arrangiert und gipfelt in der Suche nach ungewöhnlichen Aufführungsorten.
Die Zauberfläut auf platt, die Barockdichterin Sibylla Schwarz aus Greifswald, im Reformationsjahr 2017 die Frauen um Luther, 2019 der pommersche Schreiadler – immer gibt es diesen starken regionalen Bezug. Die mitwirkenden Künstler*innen sind ebenso handverlesen und man meint, ihnen wären die Rollen auf den Leib geschrieben.
In der diesjährigen Produktion stehen zwei besondere Jahre im Fokus: 1945 und 1990. Diese beiden Jahre stehen für große politische Umwälzungen, die gerade hier in Vorpommern viel durcheinandergebracht haben und bis heute das Selbstbewusstsein der Menschen prägen. 1945 sind viele gekommen, 1990 viele gegangen. „Ein Glas auf’s Land“ ist eine Geschichte über das Kommen, Gehen und Bleiben in dieser Region. Den Rahmen bildet das flache Land, vor allem aber das Meer. Ein musikalischer Spaß quer durch die Genres: „Shanty, Oper, Chanson, Kunstlied, Popsong – wir haben alles drin in diesem Stück, das in einer Hafenkneipe ganz unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen lässt“, so Frau Sehmsdorf gegenüber der Journalistin Angela Kuboth.
Das Coronavirus hat auch die Planung des Opernale e.V. durcheinandergewirbelt. Teil 1 des Stücks wird daher als Hörbuch produziert und Teil 2 live vom 11. Bis 27. September präsentiert.
Der Kontakt zum Opernale e.V. entstand schon vor dem Start des Projektes Hochschule in der Region. Meine erstes Opernale-Erlebnis war die Aufführung Ist Lieb ein Feur von Sibylla Schwarz auf Burg Klempenow. Mit den Aufführungen 2017 Käthe, Alwine Gudrun und 2019 mit dem Clanga pomarina – die Schreiadleroper war ich mit der Organisation und Vorbereitung der Veranstaltungen auf der Burg Klempenow betraut.
Für das Teilvorhaben Kunst wünsche ich mir eine kreative Verbindung zwischen Hochschule und Opernale.
In jedem Falle soll auf diesem Wege auf die neueste Produktion aufmerksam gemacht werden, der ein großes interessiertes Publikum zu wünschen ist.“
Aktuelle Termine, Aufführungsorte unter: https://opernale.de/events/opernale-2020/