Winter School in Jordanien 2019
zu Thema: Empowerment through Social Entrepreneurship in Germany and Jordan: Comparative Analysis“
Die Winter School 2019 führte vom 12.11.2019 – 18.11.2019 eine Gruppe Studierender in Begleitung von Prof.in Dr.in Susanne Dreas, Prof.in Dr.in Steffi Kraehmer und Prof. Dr. Northoff nach Jordanien.
Unter dem Titel: „Empowerment through Social Entrepreneurship in Germany and Jordan: Comparative Analysis“ entstand eine in kleine „Forschungsgruppe“ mit jordanischen Studenten der GJU (German-Jordanian-University).
Die Studierenden Findeisen, Leopold, Burchardt, Finke, Heidemann, Raschke und Schreiber aus den Studiengängen Soziale Arbeit und Berufspädagogik unserer Hochschule erarbeiteten sich innerhalb dieses Projektes gemeinsam mit den engagierten jordanischen Studenten ein umfassendes Verständnis von Social Entrepreneurship in Deutschland und Jordanien.
Die Treffen vor Ort waren durch die Herzlichkeit und Offenheit der jordanischen Studenten geprägt. Es waren aufschlussreiche und spannende Diskussionen über die Gestaltung der Zukunft möglich und erste Ideen für eigene Sozialunternehmen konnten entwickelt werden.
Die Kooperation mit der Deutsch- Jordanischen Universität soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden – durch den Austausch von Studierenden und Lehrenden.
Feedback der Studierenden
Ich hatte in meinem bisherigen Leben noch nicht die Chance gehabt, in diesen Teil der Welt zu reisen. Zwar wollte ich mir schon immer einmal die Felsenstadt Petra anschauen, doch besonders viel verband ich mit Jordanien ansonsten nicht.
Als ich die Möglichkeit bekam, mich für diese Winter School zu bewerben und dann tatsächlich auch noch angenommen wurde, freute ich mich auf eine interessante Reise und spannende Exkurse zu dem Thema.
In Jordanien wurden meine Erwartungen dann in jeder Hinsicht übertroffen: Ich lernte aufgeschlossene jordanische Studenten kennen, diskutierte mit ihnen auf unterschiedlichen Ebenen über Social Entrepreneurship und entwickelte mir ein eigenes Verständnis zu diesem Thema. Zudem überraschte mich das Land mit seiner bunten Vielfalt, was Essen, Naturerscheinungen und Lebensmöglichkeiten angeht.
Gemeinsam mit einer tollen Gruppe deutscher Studenten erlebte ich eine vollgepackte und äußerst interessante Woche. Während die Winter School mich hinsichtlich des Themas weiterbrachte, spielte der kulturelle und persönliche Aspekt dieser Reise eine mindestens genauso wichtige Rolle. Ich entwickelte nicht nur ein tolles Verhältnis zu meinen Kommilitonen und knüpfte neue Kontakte mit den jordanischen Studenten, sondern lernte auch mich und meine inneren Werte und Normen unter ganz neuen Bedingungen kennen.
Der kulturelle Austausch hat es mir ermöglicht, neue Denkmuster zu entwickeln.
Ich wurde dazu befähigt, die komplexen Zusammenhänge für die Herausbildung von "Social Entrepreneurships" besser zu erfassen und die Gründe für eine international abweichende Vorstellung von "Social Work" zu verstehen.
Durch die anregende Zusammenarbeit, mit den Studenten*innen an der deutsch-jordanischen Universität, ist es mir gelungen einmalige Eindrücke zu sammeln, die mir dazu verholfen haben, mich auch persönlich weiterzuentwickeln.
Mein persönlicher Dank gilt dabei nicht nur unseren Gastgebern, sondern auch den Dozenten*innen, die es mir ermöglicht haben an diesem Projekt teilzunehmen.
Wenn einer eine Reise macht ...
ich war auf Reisen. Auf einer Reise in ein Land, welches noch nie auf meiner Reiseliste stand. Bis jetzt! Am Dienstag bin ich in Jordaniens Hauptstadt Amman gelandet. Verzaubert von unterschiedlichen Gerüchen, herzlichen und Menschen und einer Kultur, der ich noch nie so nahegekommen bin. Gemeinsam sind wir nach Jordanien gereist, um dort mit den Studierenden der Deutsch-Jordanische Universität aus dem Master Social Work zum dem Thema Social Entrepreneurship zu forschen. Daneben haben die jordanischen Studierenden uns einen Einblick in ihr Land, ihre Kultur und ihr Leben hier in Jordanien gezeigt. Sie faszinierten uns mit einem fast ähnlichen Musikgeschmack und doch sehr ähnlichen Gedanken. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Reise mitbegleiten durfte!
Die Reise war stark vom kulturellen Austausch geprägt.
So wurde die Sitzordnung im Seminarraum von Beginn an so gestaltet, dass Jede/r jordanische Teilnehmer/in neben einer/m deutschen Teilnehmer/in saß. Dadurch entstanden Kleingruppen, die die Artikulation in der für die deutschen Teilnehmer/innen überwiegend schwierigen englischen Sprache deutlich erleichterten. Man kam ins Gespräch und über die Zeit entstand viel Austausch, weit über den Seminarinhalt hinaus. Die gemeinsamen Aktivitäten bei kulturellen Veranstaltungen oder bei der gemeinsamen Abendgestaltung mit den jordanischen Studierenden trugen erheblich dazu bei und ließen die Gestaltung eines „lockeren Miteinanders“ zu, welches für mich persönlich eine unglaublich schöne Arbeitsatmosphäre darstellte.
Durch die vielen Besuche von Sehenswürdigkeiten, teilweise eingebettet in den Kontext des Seminarinhaltes, entstand die Möglichkeit, das Land mit dessen politischen und geschichtlichen Besonderheiten näher kennen zu lernen. Viele abendliche Gespräche innerhalb der Gruppe trugen zum Kennenlernen der deutschen Studierenden untereinander sowie zur Reflexion des Erlebten bei.
Eine intensive Woche Jordanien liegen hinter uns und die Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse hallen noch nach, Bei Reisen dieser Art ist vor allem der kulturelle Austausch der spannendste Part. Das Wissen, welches bei Gesprächen unter den jordanischen und deutschen Studierenden und Professoren*innen vermittelt wird, ist unermesslich und prägend für ein ganzes Leben. Ich persönlich kann von mir behaupten, dass meine Kultursensibilität ein neues Level erreicht hat. Mein Wissen über Traditionen, Rituale und Denkweisen dieser Kulturkreise ist ausgebaut wurden. Für meinen zukünftigen beruflichen Werdegang ist dieses Wissen ungemein wertvoll und ich will dieses Wissen und diese Erfahren nicht mehr missen,
Explizit möchte ich mich bei den Professorinnen Dr. Sussane Dreas, Dr. Steffi Kraehmer und bei Professor Dr. Northoff bedanken. Durch ihre Organisation und Bereitschaft mit Studierenden ferne Gebiete zu bereisen, schaffen sie es die Studieninhalte und die persönliche Entwicklung während des Studiums ungemein zu bereichern. Vielen Dank dafür!
Die Exkursion nach Jordanien war ein Erlebnis, das für mich in keiner Weise mit anderen meiner Reisen vergleichbar ist. Aus eher westlich sozialisierter Sicht bin ich von dem warmherzigen, gastfreundschaftlichen und liebevollen Empfang durch die jordanischen Studierenden überwältigt gewesen. Es war für mich sehr interessant zu erfahren, welches Verständnis von gegenseitigem Umgang und Respekt gelebt wird und mir aus erster Hand kulturelle Eigenarten erläutern zu lassen. Ich halte die Reise für eine extrem wertvolle Erfahrung, da sie mir persönlich den Beweis dafür gebracht hat, dass Toleranz und in gewisser Weise auch Empathie gefördert werden kann, indem man sich entgegen der eigenen Ängste, Zweifel oder Unsicherheiten auf Erfahrungen mit Unbekanntem einlässt. Die Bewegung aus der eigenen Komfortzone ist notwendig und wichtig, um den eigenen Horizont nachhaltig und überzeugend zu erweitern. Daher bin ich mehr als froh über diese großartige Erfahrung.
Auf der Kehrseite habe ich auf den diversen Busfahrten auch viel Armut, Verwahrlosung und problematische Lebensumstände bemerken müssen. In Amman holte mich des Öfteren der Gedanke ein, dass die Globalisierung immer Vor- und Nachteile birgt. Das Stadtbild ist moderner, sauberer und es gibt mehr Möglichleiten des Konsums; wiederum werden kulturelle Eigenheiten verdrängt. Zudem liegt der Fokus auf jenen Veränderungen, sodass Menschen im ländlichen Raum eher an den Rand der Gesellschaft gestellt zu sein scheinen und in Versorgungsengpässe geraten. Mein persönliches Fazit: Jede Gesellschaft, jede Kultur muss sich selber regelmäßig die Frage stellen, inwiefern sie ideal funktioniert oder nicht. Ich habe den Eindruck, viele vermeintlich arme Regionen der Erde können in sozialer Hinsicht der westlichen Welt einiges beibringen oder wieder in Erinnerung rufen, was in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen zu sein scheint, nämlich das Denken als Gemeinschaft, nicht als Kampf der Individuen.