Lean Startup

 

Anwendungsbereich

Teamförderung: Probleme lösen, Interagieren, Feedback

Kommunikationstraining: konstruktiv miteinander reden, Aktives zuhören

Projektmanagement: Durchführung und Analyse

Führungstraining: effektiv und konkret kommunizieren



Dauer
Belebig

Anzahl der Teilnehmenden (min/opt./max)
Belebig

Ort, Räume
Belebig

Material
Keine Materialen notwendig 

Durchführung und mögliche Ziele

  1. Problem-Lösungs-Fit

In der ersten Phase wird geprüft, ob überhaupt ein Problem besteht und wenn, ob Problem und Lösung zusammenpassen (=Fit). Folgende Leitfragen unterstützten dabei: „Haben wir ein Problem gefunden, das sich lohnt, gelöst zu werden? Und falls ja, ist unser Lösungsansatz besser als alternative oder bestehende Lösungsansätze?“ Diese Fragen werden nicht durch das Innovationsteam beantwortet, sondern durch potentielle Kunden. Möglich sind dabei zum Beispiel Problem- und Lösungs-Interviews, Beobachtung von Kunden und die Entwicklung eines Prototyps. Dies ist eine nicht funktionsfähige Vorversion, die gewisse Funktionen simuliert und den Kunden zum Beispiel durch einen Film präsentiert werden kann. Ist das Problem aus Kundensicht nicht relevant, muss das Innovationsteam nach einem neuen Problem suchen. Ein Problem-Lösungs-Fit ist gegeben, wenn potenzielle Kunden bereit sind, dafür zu zahlen.

  1. Produkt-Markt-Fit

Im zweiten Schritt wird geprüft, ob die ersten zahlungsbereiten Kunden die Ausnahme bilden oder ein echter Markt vorhanden ist. Oft entsteht in diesem Schritt schon ein Prototyp, welcher mit Kunden getestet wird. Dabei werden die Reaktionen gemessen und die Daten zum entsprechenden Lernen verwendet. Mit neuen Erkenntnissen wird das Produkt nun mit neuen Ideen und Funktionen verändert. Dieser Vorgang nennt sich Feedbackschleife und startet anschließend mit der Kundentestung erneut. Etappe 2 endet, wenn ersichtlich wird, dass immer mehr Kunden Interesse an der Innovation zeigen und bereit sind, dafür zu bezahlen.

  1. Skalierung

Im letzten Schritt geht es um die Detailoptimierung und darum, ob und wie das Kundenwachstum gesteigert werden kann. Die Leitfrage des letzten Schrittes lautet also: „Wie können wir unser Wachstum markant beschleunigen?“. In dieser Etappe werden verschiedene Vermarktungsstrategien getestet.

 

Lean Startup („schlankes Startup“) versteht sich als agile Innovationsmethode, mit der die Marktfähigkeit einer Innovation durch schrittweise Lern- und Veränderungsprozesse so schnell und schlank wie möglich getestet wird. Das Konzept des Lean Startup geht davon aus, dass sich eine Idee im Kern zwar interessant anhören kann, es sich jedoch erst im Kontakt mit potentiellen Kunden herausstellt, ob sich diese Idee lohnt und wie diese weiter zu optimieren ist. Es herrschen drei zentrale Grundannahmen, wie neuartige Produkte und Dienstleistungen erfolgreich entwickelt werden:

 

-Die Marktfähigkeit neuartiger Angebote wird
nicht geplant, sondern in Interaktion mit potenziellen Kunden experimentell getestet und optimiert.

-Echte Kundenmeldungen sind wichtiger als die persönliche Überzeugung der Innovatoren.

-Die Lösung wird nicht von Beginn an vollständig ausgereift entwickelt, sondern agil und in kleinen Schritten.


Bemerkungen

Beim traditionellen Innovationsmanagement werden zuerst Konzepte und Businesspläne entwickelt. Nach der Entwicklung des fertigen Produkts wird es auf den Markt gebracht und so zeigt sich erst spät, ob das Produkt markttauglich ist oder nicht. Im Gegensatz dazu prüft das Lean Startup die Markttauglichkeit des Produkts immer wieder durch intensive und regelmäßige Interaktion mit potenziellen Kunden. Unabdingbar ist auch hier ein hohes Maß an Offenheit gegenüber neuen Ideen. Die Weiterentwicklung des Produkts ist nur möglich durch die Bereitschaft, anderen zuzuhören und von gegebenem Feedback zu lernen.

Der Prozess des Lean Startup besteht aus den drei Etappen Problem-Lösungs-Fit, Produkt-Markt-Fit und Skalierung. Nach jeder Phase erfolgten das Innehalten und kritische Hinterfragen. Lohnt es sich, die Idee weiterzuverfolgen und wie muss sie verändert werden? Projekte können also auch nach einer oder zwei der drei Phasen enden.


Varianten und weitere Anwendungsbereiche
Anstatt dies nur auf die Produktentwicklung zu projizieren, kann dies auch auf die Unternehmensentwicklung angewendet werden. So können Entwicklungsprozessen von Arbeitnehmern bewertet werden und Arbeitgeber bekommen Auskunft über das Arbeitsklima und das Qualitätsmanagement in der Unternehmensführung.


Anwendungserfahrungen
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Team der Inklusionswirkstatt- MV

E-Mail: inklusiv@hs-nb.de

www.hs-nb.de/fachbereich-soziale-arbeit-bildung-und-erziehung/forschungen-und-projekte/projekte/inklusionswirkstatt-mecklenburg-vorpommern-inklusiv/