Generationenübergreifende Integration und Solidarität (GENIUS)

REALLABOR GEMEINDEARBEIT UND DIGITALISIERUNG

Gemeinsam mit Bürger:innen wurde von Januar 2018 bis Dezember 2022 in vier Dörfern der Region Mecklenburgischen Seenplatte nach Ideen und Lösungen für ein solidarisches Zusammenleben geforscht. Hierzu wurden in kommunalen Bürgerversammlungen die Gemeindeinfrastrukturen und die Netzwerke der nachbarschaftlichen Unterstützungen kollektiv erarbeitet. Angebote, Bedarfe und individuelle Bedürfnisse wurden im Rahmen einer teilnehmenden Feldphase mittels Haushaltsbefragungen und Interviews in den Gemeinden erhoben. Die Ergebnisse wurden für eine passgenaue digitale Verknüpfung von Information, Beteiligung und Austausch systematisiert. Eine datenbankbasierte, benutzergesteuerte Oberfläche (Webseite, App) wurde entwickelt. Die Funktionalität und Nutzung dieser Gemeinde-App wurde mit GENIUS-Stationen in den Gemeindezentren und einer Internetseite von den Bürgerinnen und Bürgern getestet. Damit konnten im Vorhaben GENIUS umfängliche Einsichten in die Alltagsstrukturen und kommunalen Angebote vor Ort gefunden sowie die Möglichkeiten für nachhaltige digitale Lösungen in der Daseinsvorsorge aufgezeigt werden.

Das Reallabor Gemeindearbeit und Digitalisierung stellt ein Teilvorhaben des Verbundprojektes Hochschule in der Region - HiRegion dar.

In Kooperation mit Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, CAU Kiel.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (bis Dezember 2022)

Jens A. Forkel M.A.

forkel@hs-nb.de

Weitere Informationen:

https://www.hs-nb.de/genius/


Naturbildung im Beruf. Natur- und Umweltbewusstsein von Schüler*innen und Auszubildenden an beruflichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern

Laufzeit: 02/2019 - 09/2022

Mittelgeber: Hochschule Neubrandenburg (Berufungsmittel) und Pädagogische Hochschule Heidelberg

Die Themen Klimawandel, Naturschutz und Nachhaltigkeit sind aktuell durch die „Fridays for Future“-Bewegung allgegenwärtig. Sie nehmen speziell für junge Erwachsene einen bedeutsamen Stellenwert in ihrer existenziellen Auseinandersetzung mit der eigenen Zukunft und derer künftiger Generationen ein.

Die meisten Aktivitäten zu einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zielen auf den Konsum. Dass diese eigentlich bei der Produktion und im menschlichen Arbeitsprozess beginnt, wird in diesem Diskurs häufig vernachlässigt. Dabei ist für eine nachhaltige Entwicklung insbesondere und radikal das Verhältnis von Arbeit, Produktion und Wirtschaft zu den natürlichen Lebensgrundlagen zu betrachten.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Vogel (Pädagogische Hochschule Heidelberg) wurde an diese Thematik im Rahmen des NaBiBer-Forschungsprojektes im Jahr 2015/16 angeknüpft. Hierfür wurden im ersten Anlauf über 1400 Berufliche Schüler*innen unterschiedlicher Wirtschaftsregionen in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Berlin (Industrieregion, eher ländlich strukturiert und Großstadt) über ihr Naturverständnis und ihre Sichtweise auf das Verhältnis von Natur und Arbeit mittels eines Online-Fragebogens befragt. Erste Befunde der Untersuchung wurden u. a. in der Ausgabe bwp@ 32 - Juni 2017 veröffentlicht.

Weiterführend wird das NaBiBer-Forschungsprojekt nun an Berufsbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Nach wie vor steht die Fragestellung, was Auszubildende und Schüler*innen aus unterschiedlichen Berufen über Natur und Umwelt sowie das Verhältnis von Natur und Arbeit denken, im Mittelpunkt des Projektvorhabens (Flyer). Der Online-Fragebogen wurde geringfügig modifiziert und um sozialpädagogische sowie gesundheitsbezogene Fragestellungen zusätzlich ergänzt.

Das Forschungsprojekt zielt auf eine stärkere Verankerung einer Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung in sozialen Professionen und Gesundheitsberufen und bietet didaktische Anstöße für die Ausgestaltung des beruflichen Unterrichts zu diesem Themenbereich.

Das Forschungsprojekt wird als Kooperationsprojekt ausgestaltet, die Projektleitung haben Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, CAU Kiel, Medizinische Fakultät und Prof. Dr. Thomas Vogel, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Institut für Erziehungswissenschaft und Prof.´in Dr.´in Júlia Wéber gemeinsam inne.

 

Kontakt

E-Mail:  nabiber@gmx.de

Studentische Mitarbeiterinnen:

WHK Aylin Meckert, BA und WHK Linda Schlüßler, BA

(Hochschule Neubrandenburg, FB GPM)


Lagebild Rassismus in MV

Erfahrungen von Frauen in Mecklenburg-Vorpommern

Laufzeit: 03/2021 – 04/2022

Gemeinsam als Forschungskollektiv mit Aileen Schulze und Tahera Ameer, Lola für Demokratie in MV, Jana Michael, Tutmonde e.V. (bis 01/2022) und Prof.'in Dr.'in Christine Krüger, Hochschule Neubrandenburg.

Die rassistische Ausgrenzung von Adressat*innen bleibt in Mecklenburg-Vorpommern eine Herausforderung für die Soziale Arbeit. Es besteht in der Praxis ein deutlicher Fortbildungsbedarf in dem Verständnis davon, wie Diskriminierung auf Individuen wirkt, oftmals gekoppelt an soziale Problemlagen, und wie gesellschaftliche bzw. institutionelle Strukturen Ausgrenzungsprozesse ermöglichen. Dabei sind Angebote der Sozialen Arbeit sowie migrantische und postmigrantische Organisationen häufig die einzigen Anlaufstellen, die den Betroffenen ermöglicht, den Herausforderungen zu begegnen.

Um die Dimension von Rassismus in Mecklenburg-Vorpommern näher beschreiben und verstehen zu können, bedarf es der Perspektive von Menschen, die alltäglich und strukturell Rassismus erfahren.

Diese Studie will diese Lücke schließen und empirische Daten von betroffenen Personen  generieren, um Rassismus als gesamtgesellschaftliche Praxis näher beschreiben zu können und Handlungsempfehlungen für Akteur*innen des Bundeslandes abzuleiten.

Dies geschieht entlang folgender Fragestellungen:

  1. Wie und in welchen Lebensbereichen sind Menschen mit Migrations- bzw. Fluchtbiographien in MV von Rassismus betroffen?
  2. Wie bildet sich das im Alltag ab und über welche Auswirkungen von Rassismus können die betroffenen Migrant*innen und Geflüchteten berichten?
  3. Wie gehen Betroffenen mit den Erfahrungen um? Und an wen wenden sie sich? Werden Akteur*innen der Sozialen Arbeit als Ansprechpartner*innen oder als Teil des Problems verstanden?
  4. Welche individuellen Erfahrungen machen betroffene Adressat*innen der Sozialen Arbeit mit Rassismus in MV?
  5. Welche institutionellen und gesellschaftlichen Strukturen wirken auf individuelle Rassismuserfahrungen in MV?

Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit den in Mecklenburg-Vorpommern ansässigen und agierenden Vereinen TutMonde e.V. und Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Wir als Hochschulangehörige arbeiten partizipativ und gleichberechtigt mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und nutzen deren Fachexpertise, auch im Sinne einer nachhaltigen zivilgesellschaftlichen Regionalentwicklung. Die Ergebnisse der Forschung fließen zum einen in den wissenschaftlichen Diskurs zu Rechtsextremismus und Rassismus in Mecklenburg-Vorpommern ein, gleichzeitig nutzen die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen die Erkenntnisse für ihre Arbeit. Methodisch stützt sich die Studie auf die Durchführung episodischer Interviews, die vergleichend rekonstruktiv ausgewertet werden.

Gefördert durch Lola für Demokratie in MV, Tutmonde e.V. sowie im Rahmen der hochschulinternen Forschungsförderung der Hochschule Neubrandenburg.

Weitere Informationen: s. Artikel in Katapult vom 5.01.2023.


Die extreme Rechte in der Sozialen Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Exemplarische Analysen zu möglichen Erscheinungen und Strategien der extremen Rechten in der Sozialen Arbeit

Laufzeit: 05/2020 – 09/2021

Sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa ist seit einigen Jahren ein wachsender Trend zu neurechten und rechtsextremen Denk- und Handlungsweisen in weiten Teilen der Gesellschaft zu verzeichnen. Trotz einer hohen Sensibilität gegenüber menschen- und demokratiefeindlichen Positionen ist eine Einflussnahme auch auf die Soziale Arbeit und ihre Akteur*innen nicht ausgeschlossen. Da Soziale Arbeit stets in gesellschaftlichen Diskursen verankert ist, stellt sich die Frage, ob sich das Erstarken rechter Positionen auch auf ihre Einrichtungen auswirkt und wenn ja, in welcher Form es erkennbar wird.

Zwei Leitfragen stehen im Mittelpunkt der Untersuchung:  

(1) Inwieweit lassen sich Einflussnahmen der Neuen Rechten auf und im Bereich der Sozialen Arbeit feststellen?

(2) Welche Formen nehmen diese Einflussnahmen an?

Bislang liegen zu diesen Fragen keine empirisch gesicherten Erkenntnisse aus Mecklenburg-Vorpommern vor. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist es deshalb, die Versuche der Einflussnahme neurechter und rechtsextremer Akteur*innen auf die bzw. innerhalb der Sozialen Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern systematisch zu untersuchen. Dabei lehnt sich die Untersuchung an die Forschungsmethodik der von Dr. Christoph Gille und Prof.´in Dr. Birgit Jagusch geleiteten und vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung in Auftrag gegebenen Untersuchung über die Erscheinungen und Strategien der Neuen Rechten in der Sozialen Arbeit in Nordrhein-Westfalen (Gille/Jagusch 2019) an, die als erstes Projekt systematisierte empirische Erkenntnisse über die Einflussnahmen auf und in der Sozialen Arbeit in Deutschland erkundet hat.

Zum Vorgehen: Die Untersuchung verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz: Im Sommer 2020 findet eine quantitative Erhebungsphase mittels einer Online-Befragung statt. Auf Basis der Fragebogenerhebung werden in im September 2020 qualitative Expert*innen-Interviews geführt. Die gewonnenen Informationen werden durch weitergehende Literatur- und Dokumentenrecherchen vertieft. Alle Bestandteile der Erhebung werden im Anschluss in einem inhaltsanalytischen Verfahren ausgewertet. In einem weiteren Schritt ist außerdem eine vergleichende Auswertung mit den Ergebnissen in Nordrhein-Westfalen vorgesehen, in der Unterschiede und Übereinstimmungen herausgearbeitet werden sollen. Insbesondere mit Blick auf die unterschiedlichen strukturellen Bedingungen in den beiden Bundesländern erwarten wir auch hierdurch wichtige Hinweise auf die Erscheinungsformen der Einflussnahmen.

Das Forschungsprojekt fand unter der Ko-Leitung von Prof. Dr. Christine Krüger, Professorin für Sozialwissenschaften/Qualitative Sozialforschung und Prof. Dr. Júlia Wéber, Professorin für Migrationsgesellschaft und Demokratiepädagogik im FB SBE der Hochschule Neubrandenburg sowie Dr. Christoph Gille, Vertretungsprofessor für Theorien der Sozialen Arbeit an der Hochschule Koblenz (seit Februar 2022: Professor für Soziale Arbeit in Kontexten von Armut und Ausgrenzung am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf), statt und wird durch zwei wissenschaftliche Hilfskräfte, Franziska Rämänen BA und Jenny Oster BA, FB SBE der Hochschule Neubrandenburg unterstützt.

Link zur MV-Monografie von Gille/Krüger/Wéber (2022) mit open access:

https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/produkte/details/47402-einflussnahmen-der-extremen-rechten-herausforderungen-fuer-die-soziale-arbeit-in-mecklenburg-vorpommern.html

Link zur NRW-Studie von Gille/Jagusch (2019):

www.th-koeln.de/hochschule/die-neue-rechte-in-der-sozialen-arbeit-in-nrw--studie-erschienen_70880.php


"Ankommen in der Stadt Neubrandenburg. Teilhabechancen und -angebote aus Sicht von Geflüchteten und pädagogischen Professionellen"

Laufzeit: 15.10.2018-31.12.2018 (Phase 1) und 01.04.-31.07.2019 (Phase 2);

Fördermittelgeberin: Hochschule Neubrandenburg

Studentische Mitarbeiterinnen waren:
MA Frauke Risse, MA Luise Gundermann, Verena Heidemann (BA Soziale Arbeit) und Monika Schmidt (BA Soziale Arbeit).

Das Forschungsprojekt zielt einerseits auf die Rekonstruktion der subjektiven Sichtweise und Deutung von Ankunft in Neubrandenburg aus der Perspektive von Studierenden mit Fluchterfahrung und andererseits auf die Perspektive von professionellen Hochschulangehörigen, die den Prozess des Ankommens geflüchteter Menschen in der Rolle von Unterstützer_innen, Mentor_innen und Dozent_innen an der Hochschule Neubrandenburg begleiten, ab.

Wie das jüngste Positionspapier der DGSA „Für eine solidarische Gesellschaft und den Erhalt des Rechts auf Asyl“ hervorhebt, bildet für geflüchtete Menschen eine „umfassende Teilhabe von Beginn an (…) den Ausgangspunkt, um eine eigene Existenzgrundlage erhalten bzw. aufbauen zu können, neue Perspektiven zu entwickeln und sich in der Gesellschaft einzubringen. Teilhabechancen geflüchteter Menschen schaffen dabei zugleich Möglichkeiten der Begegnung mit Angehörigen der Aufnahmegesellschaft, die für beide Seiten wichtig sind“ (DGSA 2018: 1f.).

Aus aktuellen Forschungsbefunden geht hervor, dass geflüchtete Menschen, die in Deutschland ankommen, überwiegend ihren (vorläufigen) Zielort erreicht haben. Gleichzeitig gehen mit dem Ankommen vielfältige Herausforderungen für sie einher (vgl. Scheible et. al. 2016:30). Diese manifestieren sich etwa im Spracherwerb, in der Arbeitssuche, im Erwerb von Berufsabschlüssen sowie in der finanziellen Situation und gehen nicht selten mit einem Hilfebedarf einher (vgl. Scheible/Böhm 2018:2f.). Zeitgleich sind die Bildungsaspirationen hoch: Gut ein Drittel der Interviewten strebt einen akademischen Abschluss an (vgl. Romiti et. al. 2016:45).

Ein wesentlicher Beitrag von Hochschulen hinsichtlich einer Stabilisierung von Lebenslagen von Menschen mit Fluchterfahrung findet im Rahmen eines Studiums statt, woran professionelle Perspektiven und das Gelingen einer wunschgemäßen Erwerbsintegration seitens der angehenden Absolvent_innen geknüpft werden. Auch bietet der Studienalltag eine Vielzahl an Möglichkeiten, zwischenmenschliche Begegnungen und Beziehungen sowie Netzwerke aufzubauen und im Sinne einer sozialen Integration das neue soziale Umfeld in Neubrandenburg als Eigenes wahrzunehmen und auszugestalten.

In dem Forschungsprojekt geht es vor allem um die Rekonstruktion dessen, wie Geflüchtete an der Hochschule Neubrandenburg das Ankommen in Neubrandenburg retrospektiv deuten, welche (potentiellen) Auswirkungen die Hochschulbildung auf die Lebenslagen der geflüchteten Studierenden hat und wie Angebotsstrukturen der Hochschule aus der Nutzer_in-Perspektive wirken. Dabei interessieren die Bedingungen des Ankommens im Hinblick auf Statuszuweisung, soziale Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe  (Kronauer 2010.; Promberger 2008; Völker 2013). Neben expliziten Bezügen zu der Lebenssituation finden auch diejenigen sozialen Orte und Unterstützungsangebote Betrachtung, die die Neubürger_innen in Neubrandenburg in ihrem Alltag nutzen. In diesem Sinne wird „nicht nach integrativen Leistungen von (Post-)Migranten gefragt, es rücken vielmehr Prozesse der Entortung und Neuverortung, Mehrdeutigkeit und Grenzbiographien ins Blickfeld“ (Yildiz 2014: 21), die auch die gängigen und weit verbreiteten Praktiken der Differenzherstellung kritisch und (selbst-)reflexiv hinterfragen.

Als Datenerhebungsmethode dienen im Erhebungszeitraum 10/2018-12/2018 zwei Gruppendiskussionen mit Geflüchteten, denen der Zugang zur Hochschule Neubrandenburg durch die Aufnahme eines Studiums oder studienvorbereitender Angebote gelungen ist. Zudem soll hier auch die Perspektive ausländischer Studierender miteinbezogen werden, um eventuelle Spezifika von unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Ressourcen zu erfassen. Um eine Mehrfachperspektive auf Ankunft zu ermöglichen, wird die Sichtweise der professionellen Hochschulangehörigen mittels leitfadengestützer Expert_inneninterviews erfasst.

Die partizipative Einbeziehung der Perspektiven der Studierenden als Betroffene und Expert_innen für ihre eigenen Lebenslagen ist deshalb notwendig, um nicht Angebote einem Personenkreis zur Verfügung zu stellen, der selber nicht zu Wort kommt (Charlton 2000). Das an die Subjekt- sowie der Akteursperspektive angelegte Projekt kann die bisherigen Alltagspraxen der Forschungssubjekte sowie die Potenziale der institutionellen Angebote hinsichtlich Teilhabechancen zu einem Ausgangspunkt für weitere Ansätze einer institutionellen Willkommenskultur und einer an die Bedarfe und Zukunftsperspektiven orientierten Angebotsstruktur werden lassen.

Literatur

Charlton, James I. (2000): Nothing About Us Without Us. Disability Oppression and Empowerment. Berkeley: University of California Press.

DGSA e. V. (Hrsg.) (2018): Für eine solidarische Gesellschaft und den Erhalt des Rechts auf Asyl. Positionspapier vom 27.06.2016. URL: https://www.dgsa.de/fileadmin/Dokumente/Aktuelles/Positionspapier_der_DGSA_zur_Asylpolitik_27.06.18.pdf (11.10.2018)

Kronauer, M. (2010): Exklusion: Die Gefährdung des Sozialen im hoch entwickelten Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Campus.

Promberger, M. (2008): Arbeit, Arbeitslosigkeit und soziale Integration. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) 40-41/2008, S. 7–15.

Romiti, A. et. al. (2016): Bildung und Sprache. In: Brücker, H. et. al.: IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten: Überblick und erste Ergebnisse. Nürnberg: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), 37-47

Scheible, J./ Böhm, A. (2018): Geflüchtete Menschen in Deutschland: Hilfebedarfe und Nutzung von Beratungsangeboten. Nürnberg: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Schreible, Jana/ Schlacht, Diana/ Trübswetter, Parvati (2016): Ankommen in Deutschland. In: Brücker, H. et. al.: IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten: Überblick und erste Ergebnisse. Nürnberg: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), 30-36

Völker, S. (2013): Habitus sozialer Unbestimmtheit. Lebensführungen und Positionierungen junger Erwachsener unter den Bedingungen der Prekarisierung. In: Maier, M. S./Vogel, T. (Hrsg.): Übergänge in eine neue Arbeitswelt? Blinde Flecke der Debatte zum Übergangssystem Schule-Beruf. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 149–165.

Yildiz, E./Hill, M. (Hrsg.) (2014): Nach der Migration. Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft. Bielefeld: Transcript.

Laufende Forschungsprojekte

Erinnerungsarbeit Lindenberg digital

Projektförderung: Hochschulinterne Förderung von Digitalisierungsvorhaben (03/2023 - 11/2024)

Mittelgeberin: Hochschule Neubrandenburg

Die SED-Vergangenheit der DDR und die Ausmaße politischer Verfolgung in Ostdeutschland zwischen 1945 und 1989 sindin der Region Mecklenburgische Seenplatte (MSE) bis heute unzureichend erforscht. Die Aufarbeitung des Unrechts in der Stadt Neubrandenburg wird seit 2019 von einem Bündnis aus Verterter:innen der Stadtverwaltung, der Hochschule Neubrandenburg und der organisierten Zivilgesellschaft sowie mit Zeitzeug:innen vorangebracht. Das Lehrprojekt fokussiert die Aufarbeitung der letzten Jahre der SED-Diktatur mit Zeitzeug:innen, die in der Untersuchungshaftanstalt von Neubrandenburg am Lindenberg 1987-1989 inhaftiert waren. Diese UHA war die größte U-Haftanstalt der DDR nach Berlin-Hohenschönhausen und die einzige, die in Plattenbauweise errichtet wurde. Sie sollte zum Musterbau für weitere Bauten in der DDR dienen und weist bis heute besondere architektonische Elemente auf, die der perfiden Logik der Isolationshaft dienten. Die Erkenntnisse aus der Biografiearbeit und der Erinnerungsarbeit mit Zeitzeug:innen werden für die Lehre in BA Soziale Arbeit, MA Wissenschaft Soziale Arbeit und MA Beratung fruchtbar gemacht. Der Transfer der Erkenntnisse aus dem Aufarbeitungsprozess wird in die Region MSE hineingetragen.

Die Studie des Historikers Dr. Christian Halbrock beschreibt erstmalig das UHA-Gelände Neubrandenburg (S. 61-69), das als Nachfolgeanstalt für Neustrelitz diente:

https://www.lpb-mv.de/nc/publikationen/detail/die-untersuchungshaftanstalt-der-ddr-staatssicherheit-in-neustrelitz-1953-1987/?tx_lpbpublikationen_list%5Bpage%5D=&cHash=7e8d6a300aed40067e0a84639a5b07e1

Weitere Informationen zum Lehrforschungsprojekt:
https://www.hs-nb.de/gnlsu/informationen/vernetzung/profil/


Abgeschlossene Forschungsprojekte im Rahmen der Professur (Beginn: Mai 2018)