DIALOG HOCHSCHULE - GESELLSCHAFT: MIGRATION
Traumatisierende Erlebnisse, außergewöhnliche Belastungen und ungewisse Zukunftsaussichten belasten viele Geflüchtete und Migrantenfamilien. Die Angebote für psychosoziale Beratung, Diagnostik und Therapie von Menschen mit Gewalt-, Kriegs-, Flucht- oder Foltererfahrungen sind nicht ausreichend, um die Betroffenen umfassend zu unterstützen. Sie sind oftmals allein gelassen mit der Aufgabe, das Erlebte zu verarbeiten und sich an einem neuen Ort bezüglich ihrer privaten und berufsbezogenen Zukunft zu orientieren. Dadurch verlieren sie weiterhin Chancen. Chancen wie den Wiedereinstieg ins Berufsleben, eine Ausbildung oder gar ein Studium zu absolvieren und sich selbst und der Familie ein sicheres zu Hause zu schaffen.
Das Teilvorhaben „Dialog Hochschule – Gesellschaft: Migration“ hat es sich zum Ziel gemacht, einen Ort zu schaffen, an dem diese Menschen mit Begleitung persönliche und fluchtbezogene Erlebnisse erzählen und verarbeiten können. Außerdem vermittelten die Berater zu Anlaufstellen für eine kurzfristige Alltagsentlastung, ressourcenorientierte Hilfsangebote sowie der therapeutischen Regelversorgung. Je nach Bedarf und Möglichkeiten wurden außerdem Unterstützung bei der Vermittlung in Aus-/ und Bildungsangelegenheiten angeboten.
BILDUNGSBERATUNG SPEZIELL FÜR FRAUEN
Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern betrug Ende 2018 insgesamt 4,5 % (zum Vergleich: Bayern 12,2 %). 2.828 Personen stellten Asylerstanträge. Das Angebot der psychosozialen Beratung des Teilvorhabens wurde rege wahrgenommen: Seit Projektstart verdoppelte sich die Zahl der Ratsuchenden. Etliche Ratsuchende benötigten aber auch konkrete Unterstützung bei der Frage, wie es beruflich weitergehen konnte – vor allem für Frauen war diese oft schwierig. Deshalb bot die Hochschule seit Mitte 2019 eine spezielle Bildungsberatung für Frauen mit Migrationshintergrund an. Ziel war es, Frauen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft zu unterstützen. Dies konnte der Beginn einer Ausbildung sein, ein Studium oder Rat bei Bewerbungsschreiben, Recherchearbeiten und vieles mehr.
Ergebnis
- Beteiligung am Ausbau eines psychosozialen und Bildungsnetzwerkes für verbesserte Integration
- Stärkere Verknüpfung von Beratungsangeboten im Bildungs- und psychosozialen Bereich
- Hilfe zur Selbsthilfe bzw. Empowerment Geflüchteter und MigrantInnen in der Region
Kooperationspartner
- AWO
- Café International der Diakonie Stargard GmbH und Caritas Mecklenburg e.V.
Wegweiser für Geflüchtete und Migrantinnen
Das Buch "Ein Wegweiser für Frauen mit internationaler Geschichte", ist eine Orientierungshilfe für migrierte und geflüchtete Frauen in Neubrandenburg und soll sie bei ihrem Einleben in die Stadt Neubrandenburg unterstützen.
Durch das Buch führt die fiktive Person Lila, welche den Leserinnen Informationen zu sechzehn verschiedenen Themen gibt. Dabei werden beispielsweise Fragen beantwortet, wie und wo sie einen Sprachkurs, eine Wohnung oder Hilfe in gefährlichen Situationen in Neubrandenburg finden können.
Leonie Elshof , wissenschaftliche Hilfskraft im HiRegion-Teilvorhaben "Dialog Hochschule - Gesellschaft: Migration" hat das Buch konzipiert und umgesetzt. Beratend stand ihr dabei Prof. Dr. habil. Vera Sparschuh zur Seite.
A guide for female refugees and migrants
The purpose of the booklet “A Guide for Women with an International Background” is to assist female migrants and refugees in Neubrandenburg in finding their bearings and getting settled in the town of Neubrandenburg.
The fictional character Lila acts as the guide throughout the bookletlet, providing the readers with information on sixteen different topics. The questions answered here include how and where to find a language course, an apartment or help in dangerous situations in Neubrandenburg.
The bookletlet was conceived and implemented by Leonie Elshof, a research assistant in the HiRegion* sub-project “Dialogue University – Society: Migration”. Prof. Dr. habil. Vera Sparschuh lent her support to Ms Elshof in an advisory capacity.
* A collaboration between the university and the region.
Ansprechpersonen
Eine Zusammenstellung der Mehrwerte, die das Gesamtprojekt HiRegion gemeinsam mit den Partner*innen für die Region erarbeitet hat, finden Sie hier.
Das Projekt DIALOG HOCHSCHULE - GESELLSCHAFT: MIGRATION wurde geleitet von Projektleiterin Prof. Dr. phil. habil. Barbara Bräutigam und Projektleiterin Prof. Dr. Vera Sparschuh und wurde unter wissenschaftlicher Mitarbeit von Marie Ortmann mit umgesetzt.