Abitur ohne Mathe in Mecklenburg-Vorpommern?

Die Landeskonferenz der Rektorinnen und Rektoren Mecklenburg-Vorpommern verfolgt mit großer Aufmerksamkeit Berichte, wonach seitens der Landesregierung erwogen wird, das Fach Mathematik künftig nicht mehr als verpflichtendes Abiturprüfungsfach vorzusehen.

Das mit diesem Anschluss an die Mehrheit der Bundesländer verfolgte Ziel, die Vergleichbarkeit des Abiturs zu erhöhen, ist grundsätzlich zu begrüßen.

Gleichzeitig betonen die Rektorinnen und Rektoren mit Nachdruck, dass nicht die Frage der Vergleichbarkeit oberste Priorität haben muss, sondern die Sicherung der Studierfähigkeit durch einen entsprechenden Kompetenzerwerb. In keinem Fall dürfen derartige Reformen dazu führen, dass sich die mit dem Abitur formal dokumentierte Studierfähigkeit praktisch noch weiter vermindert. Verminderte Qualitätsstandards können nicht durch geringeres Kompetenzniveau bzw. vereinfachte Studienprogramme ausgeglichen werden. Folgen wären eine deutlich verminderte Erfolgsquote, hohe Studienabbruchzahlen und Fachrichtungswechsel zu vermeintlich „einfacheren“ Fächern. Das kann nicht im Sinne einer guten Entwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern sein.

„Die Rektorinnen und Rektoren der Hochschulen Mecklenburg-Vorpommern warnen die Landesregierung eindringlich davor, Schülerinnen und Schülern mit dem Abiturzeugnis eine Urkunde auszuhändigen, die lediglich auf dem Papier den Erwerb einer allgemeinen Hochschulreife verspricht. Entscheidend für das Abitur muss die Vermittlung der Studierfähigkeit mit Blick auf das gesamte Fächerspektrum nach den Qualitätsstandards der Hochschulen sein“, so die Vorsitzenden der Landeskonferenz der Rektorinnen und Rektoren MecklenburgVorpommern, Prof. Dr. Katharina Riedel und Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister.

Die Hochschulen des Landes, die sich keineswegs entsprechenden Diskussionen verschließen, fordern nachdrücklich dazu auf, ihre Expertise in diesbezügliche Überlegungen einzubinden und angemessen beteiligt zu werden. „Es dürfe nicht sein, dass seitens der Hochschulen infolge eines föderalen Geleitzuges in Richtung Abitur light durch Vorstudienprogramme oder umfassende Eingangsprüfungen zunächst festgestellt werden muss, was das Abitur wirklich wert ist“, so die Vorsitzenden weiter. Entscheidend muss sein, dass vor allem in Kernfächern wie etwa Mathematik hinreichende Kompetenzen erworben wurden, die für die Aufnahme eines Studiums unerlässlich sind.


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