„Danke, dass Sie sich auf diese Reise begeben haben und denen Vertrauen schenken, die es dringend benötigen.“ Mit diesen bewegenden Worten wendete sich Sylvia Grimm, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern, am 13. Dezember 2024 an die Teilnehmenden einer für das Bundesland einmaligen Weiterbildung.
Im März dieses Jahres, wir berichteten, starteten 20 Personen in eine Weiterbildung des Instituts für Weiterbildung an der Hochschule Neubrandenburg e. V. (IfW). Am 13. Dezember 2024 erhielten die ausgebildeten Coachs für geflüchtete und vertriebene Kinder und Jugendliche jetzt ihre Abschlusszertifikate. Die Teilnehmerinnen möchten sich nun motiviert mit ihrer Expertise in M-V einbringen. Die Ausbildungszeit war eine mitunter sehr emotionale Reise für die Gruppe, denn viele Teilnehmende haben sich im Rahmen von Biographiearbeit und Supervision mit ihrer eigenen Fluchtgeschichte auseinandergesetzt.
Durch die Expertise der Frauen werden Kita- und Schulkinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert
Unter den Teilnehmenden befand sich auch Iryna Starodiedova. Die in der Ukraine ausgebildete Grundschullehrerin lebt seit zehn Jahren in Deutschland und unterrichtet an einer Schule unter anderem ihre Muttersprache. Dabei hat sie immer wieder mit Kindern und Jugendlichen Kontakt, die traumatische Erlebnisse mit sich tragen und sich in ihrer neuen Heimat wenig bis gar nicht mit anderen Personen dazu austauschen können. Damit der sprachliche und kulturelle Austausch innerhalb des Integrationsprozesses für diese jungen Menschen erleichtert wird, werden Coachs wie Iryna Starodiedova dringend benötigt. Sie konnte am 13. Dezember beim Abschlusskolloquium ihr Teilnahmezertifikat vom IfW entgegennehmen, nachdem sie in verschiedenen Modulen gelernt hat, welche Methoden sie anwenden kann, um den Jüngsten zu helfen. In einer Präsentation erklärte sie den Anwesenden, dass es ihr als Coach auch darum ginge, einen „spielerischen Zugang zu schwierigen Themen zu schaffen“, um diese Themen vertrauensvoll und mit dem Ziel individueller Förderung mit den jungen Menschen bearbeiten zu können.
Ein „einmaliger Schatz“ für das Bundesland
Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts wurde hervorgehoben, dass es großen Mut bedarf, sich den zukünftigen Aufgaben zu stellen. Die Arbeit „werde nicht einfach“, so Jana Michael, Integrationsbeauftragte der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns. Umso mehr freue sie sich über die Expertise der Neu-Coachs. Diese sei immerhin „ein einmaliger Schatz“ für das Bundesland. Gefördert wurde die Weiterbildung durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport M-V. Das Bildungsministerium und die Hochschule Neubrandenburg streben an, die Coachs schnellstmöglich an Bildungseinrichtungen und Projekte in Trägerschaft zivilgesellschaftlicher Akteur*innen im Land anzudocken.