AutoPasture: Mehr Tierwohl und weniger Schadpflanzen dank Spitzenforschung

Prof. Dr.-Ing. Tobias Hillmann (3. von rechts) nimmt den Förderbescheid für „AutoPasture“ entgegen. Foto: WKM MV
Bei der feierlichen Veranstaltung in Schwerin wurden geförderte Forschungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Foto: WKM MV

Wie kann Technik das Tierwohl in Milchviehbetrieben steigern? Und kann Beweidung so weit automatisiert werden, dass personeller Aufwand und Kosten minimiert werden können? Diese Fragen stellt sich das Forschungsprojekt „AutoPasture“ aus Mecklenburg-Vorpommern, welches sich am 10. März 2025 in der Landeshauptstadt Schwerin über einen Zuwendungsbescheid von 5 Millionen Euro freuen durfte. 

Wissenschaftsministerin Bettina Martin verteilte, im Rahmen des Förderprogramms „Anwendungsorientierte Exzellenzforschung“, insgesamt Bescheide im Wert von 38,4 Millionen Euro und setzt damit ein deutliches Zeichen für die Förderung von Spitzenforschung im Land. Die Mittel für die Landesexzellenzförderung stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Im NDR-Interview betont Martin: „Die Zukunft unserer Wirtschaft hängt davon ab, dass wir innovativ auch auf die Entwicklung, zum Beispiel im digitalen Bereich, reagieren.“ Wissenschaft und Forschung müssten genutzt werden, um aktuell und wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Mit KI zu nachhaltiger Landwirtschaft

„AutoPasture“ ist einer von insgesamt fünf geförderten Forschungsverbunden. Mit Prof. Dr.-Ing. Tobias Hillmann (Geoinformatik, Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik) arbeitet auch ein Angehöriger der Hochschule Neubrandenburg an dem Projekt, welches die Landwirtschaft mit moderner Technologie und künstlicher Intelligenz nachhaltiger und rentabler machen soll. 

Das Projekt der Arbeitsgruppe Hillmann hat das Ziel, große Datenmengen zusammenzuführen und zu speichern. Diese sollen dabei helfen, eine digitale Kopie der Umwelt und ihrer Prozesse zu erstellen. So lässt sich zum Beispiel nachvollziehen, wie sich Tiere verhalten, wie es ihnen geht und wie Pflanzen wachsen. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen dann spezielle Fragen beantwortet werden. Ein wichtiges Beispiel ist die Erfüllung von Imformationspflichten in der Tierhaltung. 

In den Untersuchungen beschäftigt sich das Vorhaben mit Aspekten rund um das Tierwohl, aber auch um die Auswirkungen auf Böden und die Vegetation auf den Nutzflächen. Wie wirkt sich Beweidung auf unterschiedliche Vegetationsgemeinschaften aus?  Kann eine strategische Nutzung von Wiesen durch Rinder beispielsweise die Ausbreitung von Schadpflanzen verhindern? Zukünftige Forschungsergebnisse könnten, nicht nur landesweit, die Arbeitsbelastung für Landwirt*innen deutlich reduzieren.


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