Eine Studierendengruppe der Hochschule Neubrandenburg unter Leitung von Prof.in Christine Krüger und Prof. Thomas Markert, Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung, führte eine sechstägige Exkursion auf dem Traditionssegelschiff "Engelina" durch, um nachhaltige Bildungsreisen in der Praxis zu erforschen. Ziel war es, Erfahrungen dahingehend zu sammeln, wie komplexe Nachhaltigkeitsziele wie Klimaschutz, Soziale Gerechtigkeit, nachhaltiger Konsum und Bildung zueinanderstehen, wenn eine möglichst umweltschonende Reise für junge Menschen organisiert wird. In der Gesamtgruppe vereinbarte Grundprinzipien waren:
- möglichst geringer CO2-Ausstoß bei An- und Abreise und Motorfahrten mit dem Schiff,
- vegetarische Ernährung,
- max. 50,00 € Verpflegungskosten pro Person, inkl. Verpflegung der 2-Personen-Crew.
Die Gruppe entschied sich aufgrund der zusätzlich durch Baustellen schlechten Bahnverbindung nach Kappeln in Schleswig-Holstein und nach CO2-Analysen der Mobilitätsvarianten für eine gemischte Anreise mit einem vollbesetzten Kleinbus und zwei Anfahrten per Zug, da dies den geringsten CO2-Ausstoß verursachte. Die Motorfahrten des Schiffs verursachten erhebliche Emissionen (10 Liter Diesel pro Stunde = 26,5 kg CO2).
Veggie für mehr Sprit: Motorkraft und trotzdem klimaneutral bleiben, geht das?
Die Verpflegung stellte eine Herausforderung dar. Mit einem Gesamtbudget von 550,00 € wurde auf regionale und Bio-Produkte geachtet, jedoch mussten aufgrund von Verfügbarkeit und Preis auch Kompromisse gemacht werden. Wir errechneten: Die vegetarische Ernährung sparte CO2, aber eine Stunde Motorfahrt neutralisierte diese Einsparung. Die Gruppe führte z. T. lange Diskussionen, deren zentraler Punkt der Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Komfort waren.
Text: Prof. Thomas Markert