Distance Learning hieß das Motto der letzten Semester, keiner der Studierenden kam drum herum, von zu Hause oder dem Wohnheim am Computer zu sitzen und der digitalen Lehre zu folgen. Aber auch die Lehrenden mussten den bestmöglichen Modus für ihre Lehrveranstaltung finden. Ob nun synchron in einer Videokonferenz, asynchron durch digitale Tools wie Lehrvideos oder nur unter Ausgabe von entsprechenden Lernmaterialien blieb jedem selbst überlassen. Emergency remote teaching nennt man diese Art der ad hoc und provisorisch online durchgeführten Lehrveranstaltungen. Hierbei müssen kurzfristig ohne Planung oder didaktische Vorüberlegungen Lösungen entwickelt werden, damit die Ausbildung der Studierenden gesichert bleibt.
Obwohl der Betrieb an der Hochschule Neubrandenburg wieder in Präsenz stattfindet, hat diese intensive Zeit der digitalen Lehre ihre Spuren hinterlassen. Nun stellt sich die Frage, wie diese vielfältigen Erfahrungen produktiv und zukunftsorientiert der Arbeit und dem Studium zugutekommen können. Dazu wurden Studierende befragt, wie sie die Online-Lehre erlebt haben, was sie bewegte, was sie bremste, was sie als hilfreich und was sie als erschwerend empfanden. Außerdem durften sie Wünsche und Hinweise an die Lehrenden, aber auch an die Hochschule als Organisation selbst äußern.
Um die Lehre auch zukünftig so effektiv wie möglich zu gestalten, bilden die Zugänge, Wahrnehmungen und Empfehlungen der Studierenden wichtige Anhaltspunkte. Ihr Erfahrungsspektrum liefert Orientierungspunkte für die Gestaltung von digitalen Lehrformaten als immanenten Bestandteil einer innovativen Hochschullehre im Präsenzbetrieb. Untermauert wird dies durch standortspezifische bildungspolititsche Empfehlungen, wie z.B. die KMK-Strategie "Bildung in einer digitalen Welt" oder die „Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Digitalisierung in Lehre und Studium“.
Studierende äußerten sich vor allem im Aspekt der erhöhten Flexibilität von Ort und Zeit sehr positiv. Jedoch kamen soziale Kontakte und Austauschmöglichkeiten untereinander zu kurz, was zu Motivationsverlusten führte. Deshalb heißt die Empfehlung des Forschungsteams: „Mehr Interaktionen ermöglichen!“ Im Onlineseminar kann dies durch Teilgruppensitzungen oder Diskussionen umgesetzt werden.
Mehr spannende und aufschlussreiche Rückmeldungen und Einschätzungen der Studierenden werden im Forschungsbericht aufgeschlüsselt. Außerdem enthält der Bericht einen bunten Blumenstrauß an Empfehlungen, Hinweisen und Tipps zur Gestaltung künftiger Lehr- und Lernszenarien mit digitalen Anteilen.
Das Projekt wurde im Rahmen der hochschulinternen Förderung von Digitalisierungsvorhaben für Studium und Lehre im Förderjahr 2022 durchgeführt.
Projektgruppe: Prof. Dr. Matthias Müller, Dr. Hagen Rogalski, Stefanie Wagner sowie studentische Mitarbeitende: Silvan Munschek und Elisa Wichura.
Mehr Informationen zur Forschung und dem Forschungsbericht gibt es bei:
Stefanie Wagner
Stabsstelle des Rektorates: Hochschuldidaktik & Digitalisierung in der Lehre
Mail: swagnerhs-nbde
Tel.: 0395 5693-1013
Fax.: 0395 5693-71013