Was fühlen Tiere und wie kann man das messen, ohne sie zu stören? Das ist die zentrale Frage im Forschungsprojekt „KI-Tierwohl“, bei dem moderne Technologien zum Einsatz kommen, um Tiergesundheit und Wohlbefinden besser zu verstehen und zu fördern. Ziel ist es, mit Künstlicher Intelligenz (KI), Bildanalyse, Bioakustik und Sensorik objektive Daten über das Verhalten und den emotionalen Zustand von Tieren zu gewinnen. Der offizielle Projektstart, der sogenannte Kick-Off, fand am 9. April 2025 in Rostock statt. Dort kamen die beteiligten Forschenden erstmals in großer Runde zusammen, um den weiteren Fahrplan zu besprechen und erste Schwerpunkte zu setzen.
Hochschule Neubrandenburg im Expert*innenkreis vertreten
Mit im Forschungsteam: Professorin Dr.in Lisa Bachmann und Dr.in Ramona Wulf von der Hochschule Neubrandenburg. Sie arbeiten eng mit der Universitätsmedizin Rostock, der Universität Greifswald, dem Friedrich-Loeffler-Institut und dem Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) zusammen. Gemeinsam wollen sie neue Standards für eine tiergerechte Haltung und Forschung setzen. Die Hochschulangehörigen bringen dabei ihre Expertise aus dem Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften (AL) ein.
Wer steckt hinter dem Projekt?
Gefördert wird „KI-Tierwohl“ vom Wissenschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Landesexzellenz-Initiative. Insgesamt fließen fünf Millionen Euro in das Projekt, das über vier Jahre läuft. Diese Förderung zeigt, wie ernst das Land das Thema Tierwohl nimmt und wie viel Potenzial man in der Verbindung von Technologie und Ethik sieht.
An dem Projekt sind rund 50 Wissenschaftler*innen beteiligt – aus den Lebens-, Agrar-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass nicht nur die technischen Aspekte abgedeckt sind, sondern auch Fragen zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Technologien geklärt werden.
Landwirtschaft und Forschung profitieren vom Forschungsprojekt
Tiere zeigen Stress oder Schmerzen oft subtil – durch Körpersprache, Geräusche oder verändertes Verhalten. Mit Künstlicher Intelligenz lassen sich diese Signale automatisch und zuverlässig erkennen, ohne die Tiere zu belasten. Das hilft nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Landwirtschaft, wo Tierwohl immer mehr in den Fokus rückt. „KI-Tierwohl“ ist ein Beispiel dafür, wie Hightech-Lösungen und ethisches Denken zusammenwirken können.