Hanna Lukianenko wurde im Mai 2019 aus ihrem Studium an der Hochschule Neubrandenburg gerissen und kurz vor ihrer Abschlussprüfung in ihre ukrainische Heimat abgeschoben. Sie hat uns berichtet, wie es seitdem für sie und ihre Familie weiterging:
„Im Mai 2019, kurz vor meiner Abschlussprüfung wurden ich und meine Familie in die Ukraine abgeschoben. Wir haben ein Einreiseverbot in EU-Länder für 30 Monate bekommen. Dank meiner Professoren aus der Hochschule habe ich noch die Abschlussprüfung bestanden und meinen Bachelorabschluss bekommen. Mein älterer Sohn, 18 Jahre alt, durfte aufgrund seiner Ausbildung in Deutschland bleiben.
Wir wohnten anschließend die ganze Zeit an der Grenze zur Volksrepublik Donezk bei unseren Verwandten. Immer noch unter kontinuierlichem, bewaffneten Konflikt.
Im November 2021 ist das Einreiseverbot abgelaufen und ich habe sofort einen Arbeitsplatz als Fachkraft in der Eingliederungshilfe in Neubrandenburg gefunden. Im Dezember 2021 kam ich wieder mit einem Arbeitsvisum nach Deutschland und konnte endlich meinen älteren Sohn wiedersehen – nach fast drei Jahren.
Wir bereiteten einen Familiennachzug für meinen Mann und meinen kleinen Sohn, 12 Jahre alt, für den April 2022 vor, aber im Februar fing der Krieg an. Mein Mann und Sohn sollten deswegen früher zu mir nach Deutschland kommen. Derzeit versuchen wir, hier in Neubrandenburg einen Familiennachzug zu ermöglichen. Ich wünsche mir und meiner Familie endlich, nach vielen Jahren, einen sicheren Platz zu finden, wo mein Sohn eine Schule besuchen kann, wo wir arbeiten können und ohne Angst in die Zukunft schauen können.“
Hanna Lukianenko, wir danken Ihnen für Ihre Erzählung und wünschen Ihnen und Ihrer Familie nur das Beste für die Zukunft.