Der Absolvent und ehemalige Promotionsstudent aus dem Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften arbeitet schon seit vielen Jahren in den Laboren an der Hochschule und in den tropischen Regenwäldern, Dörfern und Städten Ugandas. Dort erfährt er von traditionellen Heiler*innen welche Pflanzen diese bei verschiedenen Erkrankungen einsetzen, um diese zu kurieren, und dokumentiert dieses traditionelle Wissen erstmals. Darüber hinaus erforscht Dr. Schultz das Verhalten der Selbstmedikation bei wilden Schimpansen und Berggorillas in einer Forschungsgemeinschaft mit 11 internationalen Wissenschaftler*innen aus sechs Ländern. So werden von den Tieren verwendete Pflanzen, Pilze und Insekten pharmakologisch im Labor auf ihre Wirksamkeit untersucht. Dieses geschieht mittels modernster Analysemethoden. Seine Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Wirkstofffindung im Frühstadium richten sich u. a. an den weltweiten Bedarf nach neuartigen Schmerzmitteln, Mitteln gegen Malaria und Nematoden (Fadenwürmer) sowie Antibiotika, um Resistenzen zu bekämpfen.
In einem weiteren Projekt untersucht Dr. Schultz mit unseren Studierenden regionale Heilpflanzen, die zuletzt in alten Kräuterbüchern aus dem Mittelalter erwähnt und u. a. bei eitrigen Wunden angewendet wurden. So prüft die Arbeitsgruppe von Prof. Garbe momentan den Einsatz einer Pflanzenwurzel aus dem lokalen Wald (Brodaer Holz) als natürlichen Lebensmittelkonservierungsstoff.
Seine neusten Forschungsergebnisse hat Dr. Schultz in dem „Video Journal of Education and Pedagogy“ unter dem Titel: „Transferring ethnopharmacological results back to traditional healers in rural indigenous communities“ veröffentlicht.
Das Video kann hier angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=Snjjleg78Oo