Versiegelt, verschmutzt, kontaminiert – Böden in der EU müssen gesünder werden

Bei dem Treffen der Projektteilnehmenden im Amtshaus Broda gab es viel zu bereden. Damit keine Ideen und Teilziele verloren gehen, wurden sie dokumentiert.
Bitte lächeln! Nach dem regen Austausch fanden sich die Teilnehmenden für ein gemeinsames Foto zusammen.

95 Prozent unserer Lebensmittel werden direkt oder indirekt auf Böden erzeugt, doch diese sind in der Europäischen Union zu großen Teilen geschädigt. Dass aktuell zirka 60 Prozent aller europäischen Böden so stark verschmutzt und angegriffen sind, wirkt sich ins Besondere auf die Landwirtschaft aus. Schlechte Böden bedeuten niedrigere Nahrungs- und Futtermittelerträge und höhere Kosten für Wasserregulierung und Schädlingsbekämpfung. Die EU schätzt die jährlichen Mehrkosten auf mehr als 50 Milliarden Euro. Zurückzuführen sei das Problem unter anderem auf eine nicht nachhaltige Landbewirtschaftung, Bodenversiegelung und die Auswirkungen des Klimawandels und extremer Wetterereignisse.

Auftakttreffen eines europäischen Projekts für Bodengesundheit

Das Projekt „net4SoilHealth“ möchte etwas gegen diese Entwicklung tun, nachhaltige Lösungsansätze zusammentragen und Expertise binden. Ein erstes Projekttreffen am 12. und 13. März 2025 führte vierzehn Projektpartner*innen von sechs Forschungseinrichtungen aus vier europäischen Ländern zusammen. Ihre gemeinsamen Ziele: den Aufbau eines Netzwerks im zentral- und südosteuropäischen Raum und das Verfassen eines Projektantrags im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (Horizon Europe) zur Verbesserung der Bodengesundheit. In dem zweitägigen Workshop an der Hochschule Neubrandenburg, mitorganisiert durch das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald, lernten sich die Teilnehmenden kennen und formulierten präzise Ziele. Dazu zählt unter anderem die Erweiterung des bestehenden Netzwerkes um Partner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und das Ausarbeiten gemeinsamer Projektvorschläge.

An dem Projekt sind, neben den Neubrandenburger und Greifswalder Expert*innen, auch die Universität Rostock, das Agroscope (Schweiz), die Vytautas-Magnus-Universität (Litauen) und die Universität Zadar (Kroatien) beteiligt. Gefördert wird „net4SoilHealth“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Projektleitung liegt in der Hand der Hochschule Neubrandenburg, speziell in der die Professur „Pflanzenernährung und Bodenkunde“.


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