Wie soll Pflege zukünftig finanziert werden?

Die Podiumsdiskussion führte im gefüllten HKB-Saal zu regem Gedankenaustausch innerhalb des Publikums. Personen v.l.n.r.: Lars Krychowski (Alzheimer Gesellschaft), Prof.in Dr. Stefanie Kämper (Hochschule Neubrandenburg), Stefanie Drese (Ministerin), Nora Kruck (SODIEN Neubrandenburg), Moderator Gabriel Kords, Harry Glawe (Landtagsabgeordneter), Norbert Grote (Bundesgeschäftsführer bpa e. V.), Tom Forbrich (AOK Nordost), Maik Wolff (Zukunftsfeste Pflege e. V.)

Zur Auftaktveranstaltung der Bürgerdialoge zum Thema „Zukunft der Pflege“ lud der Verein „Zukunftsfeste Pflege e. V.“ am 21. Februar ins HKB. Schnell füllte sich der Saal mit interessierten Personen, die selbst mit der Problematik vertraut sind, darunter Pfleger*innen, Vertreter*innen aus der Politik oder Angehörige von pflegebedürftigen Menschen.

Sie und wir alle müssen uns einer ungewissen pflegerischen Zukunft stellen. Bereits jetzt sind in unserem Bundesland zirka 120.000 Menschen pflegebedürftig. Die Zahlen steigen drastisch. Dem gegenüber steht ein Fach- und Arbeitskräftemangel und ein veraltetes Pflegeversicherungssytem. Dieses wurde 1995, unter anderen demografischen Voraussetzungen, als eine Art Teilkaskosystem eingeführt. Faktoren wie die Anpassung der Tariflohnkosten in der Pflege führten zu einer teilweisen Kostenumverlagerung auf die Betroffenen. Eigenanteile für Pflegeleistungen steigen so immens, dass immer mehr Betroffene und ihre Angehörigen die Finanzierung, trotz jahrzehntelanger Einzahlung in die Pflegeversicherung, nicht stemmen können.

Pflege am Abgrund? Expert*innen kamen zu Wort

Nora Kruck vom Pflegedienst SODIEN spricht vom „Verlust der Menschenwürde, wenn Leistungen wie das Duschen abgesagt werden, weil sie schlichtweg nicht bezahlt werden können“. Zusammen mit weiteren Expert*innen des Gesundheits- und Pflegesystems stellte sie sich innerhalb eines Podiums den Fragen des Publikums sowie des Moderators, Chefredakteur des Nordkuriers, Gabriel Kords. Stefanie Drese forderte den öffentlichen Fokus, denn „wir stehen mit unserem System am Abgrund“, so die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport.

Ebenfalls im Panel vertreten: Prof. Dr. Stefanie Kämper, Professorin für Komplexe Pflege an unserer Hochschule. Sie trat thematisch für die Akademische Pflegeausbildung am Standort Neubrandenburg ein, sprach sich aus für mehr „interdisziplinären Austausch“.

Mehr über die Zulassungsvoraussetzungen zum Pflege-Studium erfährst du hier.

Nach einer intensiven Diskussionsrunde, meldete sich das Publikum zu Wort. Die Anwesenden konnten im zweiten Teil der Veranstaltung auch in kleinen Gruppen mit den Podiumsgästen ins Gespräch kommen. Geplant sind insgesamt 26 Bürgerdialoge in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Die nächsten Termine für unsere Region:

Malchin: 16. April 2024

Neustrelitz: 5. Juni 2024

Waren: 26. Juni 2024

Malchow: 24. Juli 2024

Stavenhagen: 7. August 2024

Alle Termine und mehr Informationen zu den Bürgerdialogen findest du hier.


Zurück zu allen Meldungen