„Wir müssen lernen, mit neuen Technologien umzugehen.“ Mit Drohnen zum effizienteren Pflanzenbau

Zu sehen ist Moritz von Oertzen, Landwirt und Referent des Ergebnis-Symposiums des Projekts AgriSens-DEMMIN 4.0. Er steht vor einer Tafel im Hörsaal. Im Vordergrund befindet sich eine Flagge des Digitalisierungsprojekts.
Der erfahrene Landwirt Moritz von Oertzen sprach sich für mehr Mut und eine bessere Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis aus. Foto: Martin Fröse
Das obere Foyer von Haus 1 ist gefüllt mit Menschen an Stehtischen und Informationsständen. Zu sehen ist  auch ein großer Monitor, welcher eine Karte mit der Überschrift "All my fields" zeigt. Im Hintergrund melden sich Personen am Einlass vor Hörsaal 1 für das Ergebnis-Symposium an.
Die Infomeile im oberen Foyer von Haus 1 lud die Anwesenden im Laufe des Tages dazu ein, mit Expert*innen ins Gespräch zu kommen und sich weitere Infos über AgriSens einzuholen. Foto: Martin Fröse

Moritz von Oertzen, seit 2009 als Landwirt tätig, richtete sich am Dienstag, den 25.02.2025, mit wichtigen Worten an sein Publikum im Hörsaal 1. Zum Ergebnis-Symposium des Projekts „AgriSens-DEMMIN 4.0“ saßen ihm Studierende, Vertreter*innen aus Politik, Medien und des Bauernverbands Mecklenburg-Vorpommern gegenüber. In seinem Impulsvortrag richtete sich der Referent insbesondere an die anwesenden Landwirte und rief zum Mutig-Sein auf. Trotz neuer finanzieller Herausforderungen in der Branche wünsche er sich die Courage zu Investitionen und zur Offenheit für den digital-technischen Fortschritt: „Wir müssen lernen, mit neuen Technologien umzugehen.“ 

 

In die Luft gehen, damit’s auf dem Boden besser wird 

Damit schaffte von Oertzen eine Brücke zum Hauptthema des Tages: Das Projekt AgriSens-DEMMIN 4.0, eines von bundesweit insgesamt 14 digitalen Experimentierfeldern, gefördert durch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Mit über 50 Millionen Euro förderte die Anstalt Forschungsarbeiten, die die deutsche Landwirtschaft nachhaltig positiv beeinflussen und die Digitalisierung in dieser vorantreiben sollen. Als einziges Projekt im Nordosten Deutschlands wurde 2020 AgriSens-DEMMIN 4.0 ins Leben gerufen, um sich der Nutzung von Fernerkundungsdaten in der Landwirtschaft zu widmen. Fernerkundungsdaten sind digitale Informationen über die Erdoberfläche und -atmosphäre, die vorrangig durch Drohnen, Flugzeuge oder Satelliten ermittelt und meist zu Bildern und Landkarten umgewandelt werden. 

 

Im Raum der Untersuchungen stand die Frage: Können Drohnen-, Satelliten- und Flugzeugaufnahmen die Arbeit im Pflanzenbau effizienter machen?

Die klare Antwort: Ja. Per App (Field Mapp) können Landwirt*innen, dank der Fernerkundungsdaten des Projekts, nun u.a. Felder gezielter bewässern. Die erfassten Daten und Aufnahmen geben Informationen darüber, wo welche Pflanzen wie behandelt werden müssen, um eine bestmögliche Ernte zu erzielen. Der gezielte Einsatz von Wasser schont nicht nur Ressourcen, sondern auch den Geldbeutel und führt außerdem zur höheren Produktivität. Zudem werden Feldsteine erfasst, die potentiell Schäden an Nutzmaschinen anrichten könnten. Im Ergebnisblatt heißt es: „Der Einsatz von KI zur automatischen Erkennung und Verortung kann den bisherigen Vorgang der Steinlese effizienter, gezielter und somit flächen-, ressourcen- und betriebsmittelschonender gestalten.“

 

Bei der mehrstündigen Veranstaltung am 25.02.2025 konnten sich Beteiligte des Projekts mit Interessierten und Praxispartner*innen austauschen. Neben Talkrunden mit Expert*innen erwartete die Gäste eine Infomeile im oberen Foyer von Haus 1, die weitere Informationen über das Projekt und seine Ergebnisse lieferte. Im AgriSens-Team wirkten auch Angehörige der Hochschule Neubrandenburg, die u. a. in der Luftbildarbeit, der Praxiskommunikation und der ökonomischen Bewertung unterstützten.

Mehr zu AgriSens-DEMMIN 4.0 und den umfangreichen Ergebnissen erfährst du hier.


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