Dr. Claudia Borries, geb. 1982, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Neustrelitz. Sie hat von 2001 bis 2005 an der Hochschule in Neubrandenburg Geoinformatik studiert.
Warum ist Ihr Job genau der richtige für Sie?
„Anfangs habe ich mit der Erforschung der Ionosphäre kaum Berührung gehabt. Dann bot sich nach meiner Diplomarbeit an der Neubrandenburger Hochschule im Jahr 2005 die Promotionsstelle beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Neustrelitz. Mich hat diese Herausforderung sehr gereizt. Ich wollte wissen, ob ich das schaffe. Das Studium war super und hat mich sehr gut auf das Arbeitsleben vorbereitet. Ich war immer auch der Meinung, dass ich als Fachhochschul-Absolvent genauso gut bin wie ein Absolvent einer Universität. Das wollte ich nach dem Fachhochschul-Abschluss dann auch beweisen. Heute habe ich das Gefühl nie stehenzubleiben. Bei der Arbeit habe ich zudem gemerkt, wie viel Spaß mir das Thema macht. Und ich habe beim DLR und in den verschiedenen Projektgruppen ein sehr interessantes Umfeld.“
Bei ihrer Arbeit zieht es Dr. Claudia Borries hoch hinaus. Sie untersucht Phänomene in der Ionosphäre, die sich etwa zwischen 60 Kilometer und mehr als 1000 Kilometer über der Erdoberfläche erstreckt. Es geht vor allem darum, den Elektronengehalt zu messen und zu beobachten - zum Beispiel um festzustellen, welche Einflüsse die Aktivitäten der Sonne haben, wie sie erklärt. Die Vorgänge in der Ionosphäre können unter anderem Messfehler in der Satellitennavigation und Fernerkundung verursachen oder für Störungen in satellitengebundenen Kommunikationssystemen sorgen. Vorhersagen für bestimmte Entwicklungen in der Ionosphäre sind deshalb ein wichtiges Ziel ihrer Arbeit.
„Ich sitze sehr viel am Rechner, werte verschiedene Daten aus, suche nach Effekten und ziehe physikalische Rückschlüsse“, sagt die Neustrelitzerin. „Unsere Gruppe beim DLR beschäftigt sich viel in der Grundlagenforschung, und wir sind die Ionosphäre-Gruppe für Europa.“ Das bedeutet, dass sie auch in internationalen Projektgruppen mitarbeitet. Dr. Claudia Borries reist deshalb sehr viel und ist häufig zu internationalen Konferenzen und Kongressen unterwegs. „Dort treffe ich immer viele interessante Leute. So ungefähr 30 Tage im Jahr bin ich dienstlich unterwegs“, erzählt sie. Dass sie ständig über die neuesten Entwicklungen in ihrem Fachgebiet auf dem Laufenden sein muss, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Für die Wissenschaftlerin gehört es jedoch nicht nur dazu, Beiträge für wissenschaftliche Publikationen zu lesen, sie verfasst auch selbst solche Arbeiten und stellt sie zur Diskussion. Sie arbeitet zudem gelegentlich als Gutachterin für wissenschaftliche Arbeiten von Kollegen, wie sie berichtet.
Die fünf wichtigsten Aufgaben:
- Suchen und Auswerten von Daten
- Erarbeiten von Präsentationen
- Schreiben von Projektberichten und -anträgen
- Verfolgen von Fachliteratur und aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen
- Verfassen von Beiträgen für wissenschaftliche Publikationen