Dirk Knöfel, geb. 1967, ist Mitarbeiter in der Jugendhilfestation des Verbunds für Soziale Projekte in Neubrandenburg. Der gebürtige Rostocker hat von 1991 bis 1995 an der Neubrandenburger Hochschule Soziale Arbeit studiert und hier 2005 auch erfolgreich seine Diplomarbeit verteidigt.
Warum ist Ihr Job genau der richtige für Sie?
„Es macht mir Spaß, mit Menschen zu arbeiten. Ich finde es gut, sie bei ihren Sorgen zu unterstützen und ihnen letztlich zu helfen, damit sie ihre Probleme allein lösen können.“ Er unterstütze Eltern bei der Lebensbewältigung und bei der Erziehung. Kindern und Jugendlichen stehe er bei Alltagsproblemen bei, berichtet Knöfel.
Gleichwohl ist es nicht sein Job, sich die Sorgen anderer Leute selbst überzuhelfen. „Vielmehr betrachte ich die Probleme der anderen von außen, damit ich ihnen helfen kann, sie zu lösen“, erklärt er. Das könne natürlich auch sehr anstrengend sein, vor allem, wenn ein gewisser Zwang für die Hilfesuchenden dahinter stehe, meint der Diplom-Sozialpädagoge, der im Auftrag des Jugendamtes in und mit den Familien arbeitet.
Sein Arbeitstag sei teils mit geplanten Terminen für Gespräche oder als Begleitung zu Ämtern und Institutionen ausgefüllt. „Ein anderer Teil meiner Arbeit ist die Reaktion auf überraschende Momente“, sagt Knöfel. Solche Überraschungen könnten zum Beispiel der Anruf einer Mutter sein, dass ihr Sohn nicht in die Schule gehen wolle oder dass die Polizei zu einer Hausdurchsuchung vor der Tür stehe. Der Anteil von geplanten und überraschenden Aufgaben sei phasenweise ganz unterschiedlich.
In seinen 16 Arbeitsjahren habe er gelernt, die Probleme aus seiner Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen. „Wir haben auch Angebote zur Supervision und Teambesprechungen aller neun Kollegen, die da viel helfen“, berichtet er.
Von den Hilfesuchenden akzeptiert zu werden, sei für ihn von Anfang an kein Problem gewesen. „Ich bin die Fachkraft, und das mache ich auch deutlich“, erklärt Knöfel. Auch jetzt, mit Mitte 40, habe er noch einen guten Draht zu den jungen Leuten. „Man darf sich nicht anpassen, nur um zu demonstrieren, wie cool man ist. Viel wichtiger ist es, den Jugendlichen zu zeigen, hier ist jemand, der dir zuhört, dich ernst nimmt und dir helfen will.“
Der Bereich Soziale Arbeit biete „einen gigantischen Spielraum“. Das Studium schaffe die Grundlagen, gerade für die Gesprächsführung und zum Wissen über die soziale Gesetzgebung. „Vieles lernt man dann für seinen Einsatzbereich über die Arbeit selbst und durch Fortbildungen“, sagt er. Seine Schwerpunkte seien heute Hilfen zur Erziehung und Konfliktberatung. „Ich habe 1996 eine entsprechende Weiterbildung zur Mediation in Strafsachen absolviert.“ Für die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht werde er nun als Vermittler außerhalb des Gerichts zum Aufarbeiten von Straftaten und zur Wiedergutmachung aktiv.
Die fünf wichtigsten Aufgaben:
- Niedrigschwellige Erziehungs- und sozialpädagogische Beratungsangebote
- Förderung von Kindern und Jugendlichen innerhalb der Familie
- Beratung und Begleitung von Familien, um Alltagsprobleme und Konflikte zu bearbeiten und zu lösen
- Betreuung von Wohngruppen Jugendlicher
- Betreuung junger Leute in der eigenen Wohnung, damit sie selbstständig werden