Silke Damm, geb. 1979, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landschaftsökologie-Büro Grünspektrum in Neubrandenburg. Sie hat von 2008 bis 2011 den Masterstudiengang Landschaftsarchitektur und Umweltplanung an der Neubrandenburger Hochschule absolviert.
Warum ist Ihr Job genau der richtige für Sie?
"Erst wollte ich gar nicht studieren. Nach einem Freiwilligen Ökologischen Jahr habe ich eine Lehre als Landschaftsgärtnerin gemacht. Es hat mir gefallen, viel draußen zu sein. Aber als ich eine Weile gearbeitet hatte, habe ich gemerkt, dass ich doch noch etwas anderes möchte. Ich habe mich für ein Studium in der Landschaftsplanung entschieden. Mein jetziger Job verbindet Natur und Büro so, wie ich es immer haben wollte."
Ein Job, der nichts mit Natur und Umwelt zu tun hatte, kam für Silke Damm nicht in Frage. Aber auch mit dieser Festlegung gibt es noch viele Wege. Drinnen oder draußen, Büro oder Wald und Feld? Nach der Lehre als Landschaftsgärtnerin hat Silke Damm an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Höxter (Nordrhein-Westfalen) das Diplom gemacht. "Schon damals habe ich mich bewusst für eine Fachhochschule entschieden, wegen der größeren Praxisnähe.“ Bei der Suche nach einem geeigneten Master-Angebot kam sie dann auf Neubrandenburg. "Ich kannte die Gegend von Urlaubsfahrten", sagt sie. Schöne Landschaft, top Studieninhalte - seither lebt Silke Damm in Mecklenburg-Vorpommern.
Seit einem Jahr arbeitet sie im Landschaftsökologie-Büro „Grünspektrum“ in Neubrandenburg. Dabei pirscht sie, mit Fotoapparat und Notizblock ausgerüstet, ebenso durch die Landschaft wie sie an anderen Tagen im Büro vor dem Rechner sitzt und Gutachten schreibt. „Bei einem Bauvorhaben, wie die Errichtung von Windfeldern oder Solarparks, handelt es sich naturschutzrechtlich um einen Eingriff in Natur und Landschaft. Dabei ist der Artenschutz zu beachten. Deshalb kartieren wir Tierarten, zum Beispiel Vögel oder Fledermäuse, in den betroffenen Gebieten, nehmen Biotope auf und erstellen Gutachten dazu", berichtet Silke Damm.
Ein weiteres Aufgabengebiet des Büros ist das Erstellen von Managementplänen für Schutzgebiete nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Dabei werden Lebensraumtypen und Arten in einem FFH-Gebiet nach den entsprechenden Richtlinien erfasst und der Erhaltungszustand bewertet. Nach dieser Bestandsanalyse werden in Abstimmung mit Behörden und Nutzern Maßnahmen formuliert, die einen günstigen Erhaltungszustand von Lebensräumen und Arten sichern.
Für die Erfassung von Tierarten arbeite sie manchmal auch mit anderen Fachleuten zusammen, weil sie natürlich nicht alle Tiere bestimmen könne. Sie interessiere sich sehr für Pflanzen und kenne sich mit Amphibien und Reptilien gut aus. "Da kommt mir auch manches Studienwissen zugute", sagt sie. Einen typischen Arbeitstag kenne sie eher nicht. "Besonders in den Sommermonaten bin ich viel in Wald und Feld unterwegs. Aber es gibt auch Tage, wo ich vor dem Computer sitze."
Die fünf wichtigsten Aufgaben:
- Managementplanung
- Kartierung von Flora und Fauna
- Erstellen naturschutzfachlicher Gutachten
- Erarbeiten von Studien zur Umweltverträglichkeit verschiedener Bauvorhaben
- Abstimmung mit Partnern