Engagementfördernde Strukturen in MV

Gelingensbedingungen und Erfolgsfaktoren

Ergänzendes Teilprojekt zum Forschungsprojekt “Seniorenpolitische Gesamtkonzepte” der Hochschule Neubrandenburg.

Zwischenergebnisse des Projektes "Seniorenpolitische Gesamtkonzepte" wiesen darauf hin, dass bürgerschaftliches Engagement von großer Bedeutung für die Teilhabe älterer Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ist, auch, weil Engagement als Einsamkeits- und Gesundheitsprävention verstanden werden kann. Offen ist jedoch, wie bestehende engagementfördernde Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern die Zielgruppe der älteren Menschen faktisch ansprechen und erreichen sowie welche Unterschiede hierbei zwischen städtischen und ländlichen Regionen bestehen. 

Die Untersuchung der Gelingensbedingungen und Herausforderungen für die Engagementförderung in MV umfasst eine Analyse der Arbeit der engagementfördernden Einrichtungen in Form einer summativen Evaluationsforschung sowie Schlussfolgerungen zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Arbeit der engagementfördernden Einrichtungen im Land Mecklenburg-Vorpommern.
Die Untersuchung geht folgenden Leitfragen nach:

  • Wie gestaltet sich die Arbeit der engagementfördernden Einrichtungen?
  • Mit wem arbeiten sie zusammen?
  • In welcher Form und in welchen Umfang erhalten sie kommunale Unterstützung (inhaltlich/finanziell)?
  • Wie werden Engagierte in ihrem Ehrenamt unterstützt und begleitet?
  • Ist es gelungen, noch nicht engagierte Menschen zu motivieren, sich freiwillig zu engagieren?
  • Wie und in welchem Umfang werden künftige Engagierte ihren Neigungen entsprechend an Vereine, Verbände oder andere Organisationen vermittelt?
  • Welchen Beitrag leisten die engagementfördernden Strukturen für Gemeinschaft-lichkeit, für sozialen Zusammenhalt und für Vernetzung der Ehrenamtlichen untereinander, mit Vereinen, Verbänden und Organisationen?
  • Welche Gelingensbedingungen und Herausforderungen bestehen?
  • Was macht eine erfolgreiche engagementfördernde Einrichtung aus?
  • Welche Faktoren lassen die engagementfördernden Einrichtungen ggf. scheitern?

Zusammenfassung der Ergebnisse

Engagementfördernde Strukturen in MV (unvollständig) Quelle: Hochschule Neubrandenburg

Engagementfördernde Strukturen in MV, insbesondere die Arbeit der aus Landesmitteln geförderten MitMachZentralen, Ehrenamtskoordinator*innen sowie Seniorenbüros und seniorTrainerin-Akademien, sind Gegenstand dieser empirischen Untersuchung. Ziel der Untersuchung ist es, Gelingensbedingungen und Erfolgsfaktoren von Engagementförderung im Flächenland MV zu benennen. Die gewonnenen Erkenntnisse stützen sich auf Datenmaterial aus sechs leitfadengestützten Expert*inneninterviews mit Hauptamtlichen, deren Träger durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport gefördert werden, und auf teils veröffentlichten und teils unveröffentlichten, internen Dokumenten wie Sachberichte, die der Hochschule Neubrandenburg für diese empirische Untersuchung vertraulich zur Verfügung gestellt wurden. Allen Interviewten wurde Anonymität zugesichert. Die Erkenntnisse bilden den Stand der Engagementförderung in MV Anfang 2025 ab.

Die Landschaft der Engagementförderung in MV zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus. Angebote der Engagementförderung sind flächendeckend über das gesamte Bundesland verbreitet, jedoch nicht gleichmäßig. Viele der Strukturen wie die MitMachZentralen, die Ehrenamtskoordinator*innen oder die seniorTrainerin-Akademien wirken mit ihren Angeboten von ihren Standorten in den Städten aus in die Fläche. Die Vielfalt an Strukturen der Engagementförderung wird als unübersichtlich kritisiert. Gemeinsam ist den engagementfördernden Strukturen in der Regel die fehlende Kontinuität der Finanzierung und die damit verbundene Unsicherheit. Die Arbeitsbedingungen zeichnen sich u.a. durch Teilzeit sowie hohe Flexibilitätsanforderungen mit Auswärtsterminen und Terminen am Abend und am Wochenende aus. Die anfallenden Aufgaben sind vielfältig und umfangreich, sie können nicht im gesamten regionalen Zuständigkeitsbereich gleichermaßen erfüllt werden, was sich z.B. in der regional unterschiedlichen Vernetzung widerspiegelt. Dabei ist Netzwerkarbeit ein zentraler Bestandteil der Arbeit der engagementfördernden Strukturen. Vor allem die Erreichbarkeit von engagementbereiten Menschen in der Fläche und sozial in die verschiedenen Zielgruppen hinein ist eine große Herausforderung für die engagementfördernden Strukturen. Für ihre Arbeit benötigen die engagementfördernden Strukturen auch selbst Unterstützung bei fachlichen und inhaltlichen Fragen, um Vereine und Einzelpersonen gut beraten und begleiten zu können.

Als Gelingensbedingungen und Erfolgsfaktoren für engagementfördernde Strukturen können zusammenfassend identifiziert werden: auskömmliche Finanzierung, gelingende Netzwerkarbeit und Sichtbarkeit etwa durch Vor-Ort-Präsenz. Diese Faktoren bilden die Grundlage für die Handlungsempfehlungen, die zu folgenden fünf Themen konkret ausgearbeitet sind: Kernaufgaben der Engagementförderung klären; Ressourcen für die Engagementförderung erhöhen; Strukturen der Engagementförderung stärken; Prozess der Professionalisierung weiterführen; Netzwerke und Kooperation in der Engagementförderung stärken.

Interessante Links:

Engagementförderung in MV - Webseite des Sozialministeriums

Ehrenamtsmonitor MV 2025

Grafische Darstellung der Handlungsempfehlungen

Quelle: Gabriele Schlipf 2025

Projektdaten

Laufzeit des Teilprojektes: 01.11.2024 - 31.03.2025

E-Mail: ehrenamt-mvhs-nbde

Das Forschungsprojekt „Gelingensbedingungen und Herausforderungen für die Engagementförderung“ ist ein ergänzendes Teilprojekt im Rahmen des Projektes „Seniorenpolitisches Gesamtkonzept: Erforschung von Gelingensfaktoren und Hemmnissen am Beispiel des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und der Stadt Schwerin“ der Hochschule Neubrandenburg. Es wird gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Sondervermögens „Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern“.

Projektleitung

Prof. Dr. Christine Krüger
FB Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung: Professur Sozialwissenschaften/ Qualitative Sozialforschung
Raum 211 - Haus 1
0395 5693-5509
Prof. Dr. Claudia Vogel
FB Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung: Professur - Soziologie sowie Methoden der quantitativen Sozialforschung
Raum 314 - Haus 1
0395 5693-5103

Projektbearbeitung

Dipl.-Ing. Johann Kaether
Stabsstelle des Rektorates: Hochschul-Koordination Gesellschaftstransfer
Raum 317- Haus 2
0395 5693 - 4703
0395 5693 - 7 4703

Studentische Mitarbeit

B.A. Carla Hildt, B.A. Svea Daugs, B.Sc. Jan Philipp Groß, B.A. Valeria Fink 

Maresa Pflanz
SG Naturschutz und Landnutzungsplanung (FB LG): Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Bürgergenossenschaften"
Raum 237 - Haus 2
0395 5693 - 4522