14. Dezember 2022 | 18:15 Uhr - 20:30 Uhr | R.127 - Verw.-Gebäude 2, ehem. Kernkraftwerk Greifswald, Waldheide in 17509 Lubmin

Der Wettlauf um den ersten deutschen Kernreaktor

In der zweiten Hälfte der 50er Jahre avancierte die Kernenergie für die DDR-Staatsführung zum überragenden Hoffnungsträger. Neben enorm hohen Erwartungen an eine unabhängige Energieerzeugung und eine exportorientierte Nuklearindustrie verband die Führung der SED mit ihrer Nutzung auch ambitionierte innen- und außenpolitische Zielsetzungen. Ausgehend von der Genfer Kernenergiekonferenz im August 1955 wurden in kürzester Zeit Beschlüsse gefasst, die einen großdimensionierten Einstieg in diese Technologie zum Ziel hatten. Das erste deutsche Atomkraftwerk sollte in Rheinsberg stehen.

Der Vortrag beleuchtet Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Zielsetzungen, unter denen in der DDR versucht wurde, den großtechnischen Einstieg in die Nutzung der Kernenergie zu vollziehen. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und einer weltweiten „Atomeuphorie“ erfolgt eine Einbindung in den deutsch-deutschen und internationalen Kontext von Kernforschung und technischer Entwicklung. Anhand der Standortfrage und der frühen Festlegung auf die Druckwasser-Reaktorlinie werden die Grenzen aufgezeigt, denen Kernforschung und -technologieentwicklung in der DDR unterlagen.

Referent
Dr. Olaf Strauß
Hochschule Neubrandenburg
Technologie- und Innovationsberater
Arbeitskreis Technikgeschichte VDI Bezirksverein M-V

WANN: Mittwoch, 14. Dezember 2022
Beginn: 18:15 Uhr | Ankommen mit Kaffee, Tee und Gebäck ab 17:45 Uhr 
VERANSTALTUNGSORT: R.127 - Verw.-Gebäude 2, ehem. Kernkraftwerk Greifswald, Waldheide in 17509 Lubmin
Anfahrt: [openrouteservice.de]

Die Vorlesung wird zu Dokumentationszwecken gefilmt.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Die Teilnehmerzahl vor Ort ist auf 25 angemeldete Personen begrenzt.