Gesundheit/Ärztliche Versorgung

Gesundheit ist ein wesentlicher Aspekt der Lebensqualität der Menschen. Gesundheitsvorsorge und die Gewährleistung einer medizinischen Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger in der Fläche sind daher zentrale Elemente der Daseinsvorsorge. Bei der medizinischen Versorgung kann grundsätzlich zwischen ambulanter Versorgung (durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte) und stationäre Versorgung (durch Krankenhäuser) unterschieden werden. Zunehmend wird eine integrierte Versorgung mit starkem regionalen Bezug angestrebt. Hier finden Sie Informationen, wenn Sie die gesundheitliche und ärztliche Versorgung in Ihrem Ort / für Ihre Bevölkerung verbessern möchten. Sie finden einschlägige Leitfäden und Veröffentlichungen zum Thema Gesundheit und medizinische/ärztliche Versorgung, Netzwerke und Informationsportale sowie ausgewählte gute Beispiele.

Leitfäden und Literatur

Projekte, Portale, Netzwerke

Herausforderungen und Ziele

Herausforderungen

  • Flächendeckende Versorgung wird aufgrund der Altersstrukturen der Ärzte und der demografischen Entwicklung als gefährdet angesehen
  • Alterspezifische Erkrankungen (Demenz etc.) nehmen zu und damit der Bedraf an Gesundheitsdienstleistungen 
  • Zukünftig besteht Gefahr der erheblichen Unterversorgung insbesondere mit kleinräumigen Disparitäten, Errteichbarkeiten verschlechtern sich
  • Schwierigkeit der Nachbesetzung insb. von Landarztpraxen

Ziele

  • Sicherstellung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung
  • Sicherstellung fachärztliche Versorgung in zumutbarer Erreichbarkeit
  • Ermittlung besonders gefährdeter Standorte bzw. von Standorten mit besonderer Versorgungswirkung
  • Strategien für Gebiete, in denen eine wohnungsnahe Versorgung zukünftig nicht mehr gewährleistet werden kann
  • Ausbau Angebote der Gesundheitsprävention

Strategien und Lösungsansätze

Strategie "Kooperation/Netzwerke"

  • Kooperation von Kommunen bei der Ansiedlung von Ärzten bzw. der Wiederbesetzung von Arztstandorten
  • Kooperation von Ärzten und Landkreis z.B. bei Regionalen Ärztenetzwerken (HaffNet, Hausarztakademie,..)
  • Kooperation von Gemeinde, Amt, Regionalem Planungsverband, Ärzten, Krankenkassen bei der Etablierung eines Gesundheitshauses
  • Kooperation von Landkreis, Gemeinde, Hausarzt, Senioren an der Schnittstelle zwischen Seniorenbetreuung, medizinischer Versorgung und Pflege (Kommunale Seniorenbetreuung, Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis (VerAH)
  • Kooperation von Sportvereinen, Gesundheitssportanbietern, Universität, Gemeinden und bürgerschaftlich Engagierten im Bereich der Gesundheitsprävention

Ärzt*innen und Absolvent*innen im Rahmen der Ausbildung binden bzw. ansprechen

  • Vergabe von Stipendien mit der Maßgabe, nach Studienabschluss in der Region als Arzt tätig zu werden z.B. Als Arzt nach Coburg
  • Unterstützung von Famulaturen in den Praxen der Region, Unterstützungb bei der Suche nach Lehrpraxen z.B. im Werra-Meißner-Kreis Land.Arzt.Leben.
  • Aufbau und Unterstützung von regionalen Weiterbildungsverbünden z.B. im Vogelsbergkreis

Ansiedlungsförderung von Ärzt*innen

  • Aufbau geeigneter Unterstützungsstrukturen und -angebote für Hausärzte und ihre Familien, z. B. Einrichtung einer Hausarztakademie (Lk Hersfeld-Rotenburg) oder Aufbau eines Landarztnetzes, Willkommen in der Praxis Coburger Land
  • Arztspezifische Regionalmarketing- und Imagekampagnen wie „Ärztlich willkommen“ in Mitte Niedersachsen
  • Interkommunal abgestimmtes Vorgehen bei der Anwerbung von Ärzten / Neubesetzung der Praxisstandorte
  • Günstige Bereitstellung von entsprechenden Immobilien durch Kommunen
  • finanzielle Förderung für die Übernahme bzw. Gründung einer Praxis als niedergelassener Arzt. Die Unterstützung der Nachbesetzung sollte regional abgestimmt an  prioritären Standorten erfolgen, um einen „Scheckbuchwettbewerb“ zu verhindern
  • Attraktives Lebensumfeld für Ärzte/Ärztinnen und deren Familien schaffen

Vorausschauende Planung

  • Monitoring: regelmäßige, regionale Übersicht, welche Arztsitze in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach neubesetzt werden müssen, gemeinsam mit der regionalen KV
  • Organisation landkreisweiter Dialog mit allen relevanten Gesundheitsakteuren in Form von Arbeitsgruppen, teilräumlichen Gesundheitskonferenzen oder Runden Tischen
  • Diskussion mit den Kassenärztlichen Vereinigungen mit dem Ziel, bei der Bedarfsplanung die prioritären Standorte zu berücksichtigen
  • Diskussion in den Ausschüssen der Landkreise und mit den Gemeindebürgermeistern mit dem Ziel, ein internes regional abgestimmtes Vorgehen zu entwickeln, das die prioritären Standorte berücksichtigt.

Anpassung der Versorgungsstrukturen und Entlastung der Ärzt*innen

  • Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), Gesundheitszentren, Gemeinschafts- oder Filialpraxen mit einer für die Region geeigneten Trägerschaft. Insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden wichtig Bündelung mit weiteren Versorgungseinrichtungen im Ortszentrum und gute Verkehrsanbindung
  • Stärkere Rolle der Kommunen (Versorgungstärkungsgesetz) bei Planung, Koordination, Unterstützung, Eigeneinrichtung von „Gesundheitshäusern“
  • Verbesserung der Erreichbarkeit, neue Mobilitätskonzepte (Patientenbusse, Hol- und Bringdienste und ehrenamtliche Fahrdienste)
  • Grundstücksmobilisierung und Immobilienentwicklung für MVZ o.Ä.
  • Unterstützung von regionalen ärztlichen Kooperationsformen wie Regiopraxen, Ausübungsgemeinschaften, elektronischen regionalen fachübergreifenden Fallakten oder gemeinsam angestellten Ärzten
  • Unterstützung von Zweitpraxen
  • Fachübergreifende ärztliche Kooperation, Verzahnung des ambulanten und stationären Bereichs z.B. in Ärztenetzwerken wie HaffNet
  • Ausweitung arztentlastender Modelle wie VeraH, NäPa und AGnES und Verbesserung der Schnittstellen zur kommunalen Seniorenbetreuung
  • Unterstützung, Etablierung Prävention/Gesundheitssport in den Gemeinden