Exkursion nach Marokko
Im Wintersemester 2023/24 führte eine studiengangsübergreifende Exkursion außergewöhnlich weit weg: nach Marokko.
Durchgeführt wurde die Reise in Zusammenarbeit der Studiengänge GIS unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Löwner und Prof. Andreas Wehrenpfennig sowie dem Studiengang Landschaftsarchitektur unter Leitung von Prof. Dr. C. Rolka als Lehrstuhlleiterin für Geschichte der Gartenkunst und Gartendenkmalpflege. Von marokkanischer Seite war Cadi Ayyad University Marakesch beteiligt.
Die Reise wurde zur Förderung des interkulturellen Austauschs vom ERASMUS-Programm der Hochschule Neubarndenburg co-finanziert.
Sechs Studierende der Landschaftsarchitektur (Frauke Greiner, Tristan Siewert, Piet Bräuer, Anna Groß, Svea Reimer, Till Knauke) und zwei NLP-Studierende (Josephine Sabisch, Jonas Barnstorf-Brandes) nahmen an der Exkursion teil.
Vorrangiges Ziel der Exkursion war es, sowohl die geologisch-natürlichen Gegebenheiten, als auch die anthropogen veränderten Kulturlandschaften des Landes kennenzulernen. Diese sind durch Nutzfunktionen geprägt und bieten somit eine hervorragende Schnittstelle für eine interdisziplinäre Erkundung.
Dabei wurde immer wieder deutlich, wie stark regionale, natürliche Besonderheiten sowie die Standortbedingungen Einfluss auf die Baukultur des Standortes und die landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmethoden nehmen. Die Kulturlandschaft wird durch bewirtschaftete Natur bestimmt, in der charakteristische jahresrhythmische Pflegemaßnahmen und Nutzungen stattfinden.
Traditionell handelt es sich dabei in Marokko vor allem um Viehumtrieb, Be- und Entwässerung und Ackerwirtschaft.
Terrassiertes Ackerland, in dem eine kleinteilige und vielfältige Bewirtschaftung möglich ist. Die Wasserhoheit zur Versorgung der Felder, die als gemeinschaftliches Gut gilt, erfolgt über ein ausgeklügeltes Kanalsystem, welches zentral, von einem Wasserobmann aus dem Dorf, der in bestimmten jährlichen Abständen neu gewählt wird, zentral verwaltet wird.
Warum sieht die Landschaft in Marokko heute so aus, wie sie aussieht? Die geologischen Besonderheiten der Region erklärt Prof. Dr. Ralf Löwner, Professor für Photogrammetrie, Fernerkundung, GIS und Kartographie am Institut für Geomatik hier.
Vier große Stationen wurden in Marokko angesteuert: Die Städte Marrakesch, M´hamid und Ouarzazate und schließlich das Atlas-Gebirge. Der farbenfrohe Garten „Jardin Majorelle“ stellte ein Highlight in Marrakesch dar. In M´hamid wurden traditionelle Lehmhäuser und Wüstenvegetation betrachtet. Das Weltkulturerbe Aït-Ben-Haddou wurde von Ouarzazate aus besucht. Auch Kartierungen in einer Oase fanden von hier aus statt. Das Atlas-Gebirge trumpfte mit
atemberaubenden Gebirgsstrukturen und durchdachten Bewässerungssystemen für die Landwirtschaft auf.
Hier berichten die Studierenden ausführlich von ihren Reise-Erlebnissen.
Eindrücke aus dem Atlas-Gebirge
(Text: Kristin Zimmermann, Fotos: Tristan Siewert, 07.06.2024)