Unsere Forschung

Finden Sie heraus welche Forschungsprojekte an der Hochschule laufen und wie wir versuchen einen Beitrag zu einer nachhaltigere Lebensmittelproduktion zu leisten (# Save the planet) 

05.01.24: Prof. Dr. Garbe betreut das MamaHanf-Team

05.01.24: Prof. Dr. Garbe betreut das MamaHanf-Team

Mit ihrem "MamaHanf" wollen die Hochschulpreisträger und Gründungsstipendiaten Johann Münch, Björn Heucke und Carsten Förster (von links) Direktkunden und Lebensmittelproduzenten erobern. (Foto: Jens Habeck)

Startups mit nachhaltigen und innovativen Ideen werden immer wichtiger. So hat sich z. B. ein junges Unternehmen das Ziel gesetzt wertvolle Proteine für Fleisch- und Milch-Ersatzprodukte aus der alten Kulturpflanze Hanf zu gewinnen. Mit dieser Idee hat das Unternehmen bereits den 1. Preis im Ideenwettbewerb „inspired“ und ein exist-Stipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gewonnen. Um die Idee derart erfolgreich voranzutreiben ist natürlich auch eine optimale wissenschaftliche Begleitung notwendig. Hierfür sind die Hochschule Neubrandenburg mit ihren angegliederten Forschungsinstituten „Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie“ und „Institut für evidenzbasierte Diätetik“ der perfekte Ansprechpartner für Lebensmittelbetriebe. So wird das MamaHanf-Team z. B. von unserem Prorektor für Forschung, Wissenstransfer und Internationale Beziehungen, Prof. Dr. Garbe, aus dem Studiengang Lebensmitteltechnologie betreut.

Zu dem Startup hat der Nordkurier einen Artikel verfasst, der hier aufgerufen werden kann…

 

10.08.2023: Wird Vorpommern zum Zentrum für Cannabis-Verarbeitung?

10.08.2023: Wird Vorpommern zum Zentrum für Cannabis-Verarbeitung?

 

Der Norkurrier berichtet über unsere bioökonomischen Tätigkeiten zum Thema Hanf.

Zum Artiekl des Norkurriers geht es hier...

30.08.2023: Neuer Räucherschrank im Technikum

30.08.2023: Neuer Räucherschrank im Technikum

In diesem Semester rauchen nicht nur die Köpfe. In unserem Technikum haben wir eine neue Rauchanlage. Mit dem ca. 90.000 € teuren Räucherschrank können Lebensmittel heiß- und kaltgeräuchert werden. Durch eine gezielte Führung von Temperatur, relativer Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwindigkeit können verschiedenste Produkte fermentiert, gereift und geräuchert werden. So werden wir zukünftig Lebensmittel wie Salami, Räucherlachs, Kochschinken, geräucherter Käse etc. herstellen und erforschen können. Zur Prozessüberwachung wurde auch ein internes pH-Meter und ein Ethernet-Switch angeschafft.

Bei der Inbetriebnahme des Schrankes wurden Wiener Würstchen hergestellt. Der Termin war in jeder Hinsicht ein Hochgenuss ?

04.10.2023: Unser neues Kapillarviskosimeter im Fernsehen beim Wirtschaftsfenster MV

04.10.2023: Unser neues Kapillarviskosimeter im Fernsehen beim Wirtschaftsfenster MV

Unser neues Kapillarviskosimeter, welches mit der Unterstützung des vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung beschafft worden ist
Prof. Meurer und Frau Kolwitz stehen vor der TV-Kamera

Mit unserem neuen Kapillarviskosimeter kann z. B. die Aktivität von Pektinasen bestimmt werden, die die Textur von Obst und Gemüse nachteilig beeinflussen können. Prof. Peter Meurer erforscht schon seit Jahren wie man eine gewünschte Knackigkeit von Gurken und anderem Gemüse sicherstellen kann. Nur knackige Gurken schmecken richtig gut!

Die Forschung von Prof. Meurer wurde zum Teil auch über Fördermittel unterstützt. Das neue Kapillarviskosimeter im Wert von ca. 25.000 € wurde zu 75 % der Kosten vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert und wird für die Forschung eingesetzt. So erforschte z. B. unsere Master-Studierende Juliane Kolwitz im Rahmen ihres Master-Projektes mit Hilfe des Viskosimeters die Enzymkinetik der Endo-Polygalacturonase (dem Enzym, das hauptsächlich für den Verlust der Knackigkeit verantwortlich ist).

Über das Viskosimeter und die Forschung von Prof. Meurer wurde ein TV-Beitrag gedreht, der in Folge 744 des Wirtschaftsfensters MV gezeigt worden ist.

Hier geht es zum TV-Beitrag

21.12.23: Neu Entwickelt: Die Flexiwurscht - Gut für's Klima gut für Dich!!!

21.12.23: Neu Entwickelt: Die Flexiwurscht - Gut für's Klima gut für Dich!!!

Unsere FCE-Studierenden nach ihrer Abschlusspräsentation
Unsere FCE-Studierenden produzieren die Flexiwurscht
Der Tagungsort der Jahresmitgliederversammlung des Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)
Unsere FCE-Studierenden präsentieren unser Campus BRÄU und ihren Studiengang auf der Jahresmitgliederversammlung des Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)

Nach einem Jahr spannender Projektarbeit haben wir es geschafft: Unser Projekt die Flexiwurscht ist abgeschlossen. Unsere Abschlusspräsentation war ein voller Erfolg!

Wir Studierende des Food Chain Environments Masters haben die letzten 2 Semester damit verbracht in einem interdisziplinären Projekt eine klimafreundliche Rindfleischbratwurst mit Linsenzusatz zu entwickeln. Die Grundidee war es herkömmliche Bratwürste gesünder und nachhaltiger zu gestalten. Begonnen hat alles mit einer Machbarkeitsstudie bei der wir z. B eine Konsument*innen Befragung mit knapp 200 Teilnehmenden durchgeführt und statistisch ausgewertet haben. Auf Basis dieser Daten konnten wir im nächsten Schritt mit der konkreten Produktentwicklung beginnen. Wir haben 5 verschiedene nachhaltigere Bratwurstrezepturen entwickelt, hergestellt und sensorisch untersucht. Die beliebteste Wurst bestand aus ca. 80 % Rindfleisch und 20 % Linsen. Sie war echt lecker!!!

Abgeschlossen wurde das Projekt mit der Erstellung eines Marketingkonzeptes inkl. Produktlogo und dem Slogan „Die Flexiwurscht – Wenn Wurscht dann diese!“

Sogar der NDR hat sich für unser Projekt interssiert und einen Radiobeitrag produziert: Eine klimafreundliche Rinderwurst - geht das? | NDR.de - NDR 1 Radio MV

12.05.2023 Das Land Mecklenburg-Vorpommern will unser ZELT zu einem Bioökonomiezentrum ausbauen

12.05.2023 Das Land Mecklenburg-Vorpommern will unser ZELT zu einem Bioökonomiezentrum ausbauen

Auf der 53. Sitzung des Landtages Mecklenburg-Vorpommern wurde am 12.05.2023 beschlossen eine Bioökonomiestrategie zu entwickeln, um die Versorgung der (Welt)Bevölkerung mit Lebensmitteln und die dafür notwendige effiziente Nutzung von Ressourcen in den Fokus zu rücken. Um diesen Prozess durch ein erfahrenes und erfolgreiches Forschungsinstitut wissenschaftlich zu begleiten, will der Landtag unsere Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT) zu einem Kompetenzzentrum für Bioökonomie auszubauen.

In Mecklenburg–Vorpommern ist die Ernährungsindustrie schon seit langem einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Daher ist es dem Landtag besonders wichtig die im Land ansässige Ernährungswirtschaft so weiterzuentwickeln, dass sie noch stärker biobasiert, und noch ökologischer, ökonomischer und sozial verantwortungsvoller wird. Um dieses Ziel zu erreichen müssen Industrie und Forschung gemeinsam und interdisziplinär arbeiten und forschen. Unser ZELT ist in dieser Hinsicht das geeignetste Forschungsinstitut im Land, um die Industrie bei der Entwicklung von Strategien für eine ressourcenschonende Nutzung von Agrarerzeugnissen entlang der Lebensmittelkette zu begleiten und innovative Verfahren und Technologien zu entwickeln und zu etablieren.

Wir freuen uns auf die kommenden Jahre, in denen mit vielen weiteren interessanten Forschungsprojekten zur Verbesserung der nachhaltigen Nutzung unserer limitierten Ressourcen zu rechnen ist und gratulieren dem ZELT für die Honorierung der erfolgreichen Forschungsarbeiten der letzten Jahre.

Hier geht es zur Drucksache des Landtags (LINK: www.landtag-mv.de/fileadmin/media/Dokumente/Parlamentsdokumente/Drucksachen/8_Wahlperiode/D08-1000/Drs08-1950.pdf)

Hier geht es zur Homepage des ZELT (LINK: /www.zelt-nb.de)

23.04.2023: Das BMBF fördert das Verbundprojekt „Transfer“ mit 582.482,88 €

23.04.2023: Das BMBF fördert das Verbundprojekt „Transfer“ mit 582.482,88 €

Arbeit mit der Pilotanlage zur Plasmabehandlung von Getreide
Behandlung von Getreide mit kaltem Atmosphärendruck-Plasma
Begutachtung von behandeltem Getreide

Am 1. Mai 2023 startet im Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften der Hochschule Neubrandenburg das neue Verbundprojekt „Transfer. Dieses wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 582.482,88 € gefördert. Das Projektteam erforscht als Teil des Bündnisses Physics for Food physikalische Methoden um Gerste, Raps und Lupine im Agrar- und Lebensmittelsektor zu behandeln. Damit sollen die Lebensmittel länger haltbar gemacht und Lagerverluste vermieden werden. Diese Haltbarkeitsverlängerung sorgt also dafür, dass mehr der geernteten Produkte als Lebensmittel auf unseren Tellern landen. So trägt das Projekt dazu bei die Lebensmittelkette nachhaltiger zu machen und Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

Die Getreidesorten sollen auf einem Förderband und im Silo mit kalten Atmosphärendruck-Plasmen behandelt werden. Hierfür wurde bereits in dem im April 2023 auslaufenden Querschnittprojektes „Transfer, Procedures & PermissionsPilotanlagen konstruiert. Die Versuche der ersten Förderphase zeigten eine einschlägige Wirkung dieser Methode bei der Dekontamination von Mikroorganismen, wie Bakterien und Schimmelpilzen.

Um diese vielversprechende Anwendung nachhaltig zukunftsfähig zu machen, wird sich das Verbundprojekt „Transfer“ neben der technischen Verbesserung der Pilotanlagen auch mit den Vorbereitungen der Zulassung sowie mit der Akzeptanz bei den späteren Anwender*innen befassen.

Weiterführende Informationen zum Bündnis Physics for Food gibt es hier

Norkurier-Artikel zu dem Projekt

08.12.2022: dritteMissionNews Plasma im Vorratsschutz: Wie Kornkäfer im Schüttgut unschädlich gemacht werden und Pilzsporen im Silo verschwinden

08.12.2022: dritteMissionNews Plasma im Vorratsschutz: Wie Kornkäfer im Schüttgut unschädlich gemacht werden und Pilzsporen im Silo verschwinden

Das Förderband ist etwa drei Meter lang und wiegt mehrere hundert Kilogramm. Foto: INP Greifswald
Das Schüttgut wird mit Plasma behandelt. Foto: INP Greifswald
Ziel ist es, den Kornkäfer - einer der häufigsten Schädlinge - unschädlich zu machen. Foto: INP Greifswald

Das Förderband ist etwa drei Meter lang und wiegt mehrere hundert Kilogramm. Foto: INP Greifswald

Das Schüttgut wird mit Plasma behandelt. Foto: INP Greifswald

Ziel ist es, den Kornkäfer - einer der häufigsten Schädlinge - unschädlich zu machen. Foto: INP Greifswald

Forschende aus Neubrandenburg machen wertvolle Ernten länger haltbar. Im Rahmen des Bündnisses ‚PHYSICS FOR FOOD – EINE REGION DENKT UM!‘ werden Kornkäfer und Schimmelpilze auf Getreide bekämpft:

Mithilfe von Plasma werden Kornkäfer im Erntegut direkt auf einem extra konstruierten Förderband behandelt und unschädlich gemacht. Pilzsporen werden bei der Lagerhaltung von Getreide im Silo mittels plasmabehandelter Luft eliminiert Beide Verfahren sichern Ernteerträge und sind eine Alternative zu einer chemischen Behandlung im Schüttgutbereich.

Kornkäfer gehören zu den häufigsten Schädlingen im Nachernte-Bereich. Sie können im Extremfall für einen Totalausfall der Ernte sorgen. Sie fressen sich durch die Getreidehülle und legen im Korn ihre Eier ab. Laut dem Internet-Portal „Ökolandbau“ sorgt ein Kornkäfer-Weibchen allein in einem Jahr für 250.000 Nachkommen. Die gleiche Zahl an Getreidekörner geht verloren und entspricht einem Gewicht von sechs Kilogramm. In massenhaft befallenem Erntegut entstehen zudem sogenannte „Wärmenester“, die Luftfeuchtigkeit steigt und damit das Risiko, dass das Getreide von Pilzsporen befallen wird. Der wirtschaftliche Schaden, der durch Pilze und Schädlinge verursacht wurde, geht weltweit in die Millionen.

Schrittweise wird der Einsatz chemischer Pestizide zur Bekämpfung der Insekten wie in der gesamten Land- und Ernährungswirtschaft immer weiter beschränkt beziehungsweise untersagt. Extreme Witterungsverhältnisse mit Hitze, Dürre oder Überschwemmung nehmen aber gegenwärtig zu und damit auch der Schädlingsbefall. Das Bündnis PHYSICS FOR FOOD, das mit der Hochschule Neubrandenburg, dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald und weiteren Wirtschaftspartnern der Region initiiert worden ist, forscht an umweltfreundlichen physikalischen Methoden, um eine alternative Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft zu finden.

Im Teilprojekt PHYSICS FOR FOOD & FEED und ist nun nach gut zweijähriger gemeinsamer Planung und Forschung ein Förderband durch den Projektpartner automation & software Günther Tausch (autosoft) aus Neubrandenburg modifiziert worden. Sebastian Glaß, Projektleiter und Mitarbeiter im Zentrum für Ernährung und Lebenstechnologie gGmbH (ZELT), ist vom Prototyp und seinen Möglichkeiten begeistert.

Immerhin haben die Laborversuche mit kaltem Atmosphärendruck-Plasma gezeigt, dass der Kornkäfer zu 99 Prozent inaktiviert werden konnte. „In den nächsten Wochen und Monaten werden wir Experimente mithilfe des Förderbandes durchführen und prüfen, ob sich die Ergebnisse aus dem Labor bestätigen lassen“, stellt er in Aussicht. Immerhin handelt es sich weltweit um eines der größten Förderbänder mit einer Plasmaeinrichtung. In einzelnen Versuchen wird nun getestet, welche Durchsatzmenge an Körnern oder auch welche Fördergeschwindigkeit angebracht sind, um den größten Nutzen zu erzielen.

Alfred Bligenthal, Seniorberater beim Projektpartner Hafen Vierow GmbH und einer der Sprecher des Projektes PHYSICS FOR FOOD, blickt dieser Entwicklung gespannt entgegen: Die gesellschaftliche Relevanz ist von immenser Bedeutung. Es geht voran und für die Landwirte sowie Lagerhalter ist es wichtig zu wissen, dass sie die Technik in einigen Jahren einsetzen können und sie sich für eine großtechnische Anwendung eignet.“

Für die Forschung im Teilprojekt ist darüber hinaus ein gut drei Meter hohes Silo aufgestellt und ein ausgeklügeltes Plasma-Belüftungssystem verbaut worden. Eingelagertes Getreide soll mit plasmabehandelter Luft umströmt werden, sodass Pilze und Bakterien keine Chance haben. Pilzsporen konnten in Versuchen deutlich um 99,99 %, also 4 log-Stufen, reduziert werden.

Die Entwicklung des Plasma-Silos war genauso aufwendig wie die des Förderbandes und dauerte 1,5 Jahre. Das Besondere daran ist die Kombination eines gasdichten Schüttgut-Silos – wie es auch für Futtermittel genutzt wird – mit der innovativen Plasma-Technologie zur Schädlingsbekämpfung. Zu Forschungszwecken ist es mit der Möglichkeit ausgerüstet, die klimatischen Bedingungen und die Gaszusammensetzung im Innenraum zu erfassen und das gelagerte Schüttgut während der Lagerung zu behandeln und Proben zu entnehmen.

Über PHYSICS FOR FOOD

Die Hochschule Neubrandenburg, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) und Wirtschaftsunternehmen starteten im Jahr 2018 das Projekt ‚PHYSICS FOR FOOD – EINE REGION DENKT UM!‘. Das Bündnis entwickelt seitdem gemeinsam mit zahlreichen weiteren Partnern neue physikalische Technologien für die Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Dabei kommen Atmosphärendruck-Plasma, gepulste elektrische Felder und UV-Licht zum Einsatz.  

Ziel ist es Agrarrohstoffe zu optimieren und Schadstoffe in der Lebensmittelproduktion zu verringern, chemische Mittel im Saatgut-Schutz zu reduzieren und die Pflanzen gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative ‚WIR! – Wandel durch Innovation in der Region‘ gefördert (Förderkennzeichen 03WIR2810).
Weitere Informationen gibt es unter: www.physicsforfood.org

Kontakt:
Paulina Druse, Public Relations PHYSICS FOR FOOD
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) 
Felix-Hausdorff-Straße 2, 17489 Greifswald
Tel: +49 170 2600543, E-Mail: paulina.druse@inp-greifswald.de

01.11.2022 Unser Postdoc Fabien Schultz wieder in mehreren Zeitungsartikeln

01.11.2022 Unser Postdoc Fabien Schultz wieder in mehreren Zeitungsartikeln

Dr. Schultz sammelt Pflanzen um diese in den Laboren unserer Hochschule auf ihre bakterienhemmende Wirkung zu untersuchen Foto: Gilberto Pérez
Dr. Schultz bei der Aufnahme in den exklusiven Explorers Club Foto: Peter Domorak
Club-Mitglieder von Dr. Schultz im Explorers Club Foto: Dr. Fabien Schultz
Dr. Schultz untersucht die Wirkung von Heilpflanzen in den Laboren unserer Hochschule Foto: Inken Dworak-Schultz
Dr. Schultz mit der Flagge des Explorers Clubs in den Regenwäldern Ugandas Foto: Inken Dworak-Schultz
Dr. Schultz spricht mit traditionellen Heilern Foto: Inken Dworak-Schultz

Hochhschulen haben 3 Hauptaufgaben

1. Lehre

2. Forschung

3. Wissenstranfer

Unser ehemaliger Student und Postdoc Dr. Fabien Schultz erfüllt alle 3 Aufgaben im höchsten Maße! Wir freuen uns, dass er in den Monaten Oktober und November mit seiner spannenden und hochqualifizierten Forschung und seinem hohen sozialen Engagement wieder das Interesse verschiedener Journalist*innen geweckt hat. Diese berichten über seine Arbeit, die er an unserer Hochschule, den afrikanischen Regenwäldern und renomierten Forschungseinrichtungen weltweit ausübt.

Lieber Fabien, wir sind sehr stolz auf Dich, weiter so!!!

Hier geht es zum Artikel des Nordkuriers

Hier geht es zum Interview in der "Natürlich gesund und munter" 11/12 2022

Hier geht es zu Berichten der Forschungsgruppe von Dr. Schultz

30.05.2022: Auch zum 30. Jubiläum ist die Forschung an der Hochschule praxisnah und brandaktuell

30.05.2022: Auch zum 30. Jubiläum ist die Forschung an der Hochschule praxisnah und brandaktuell

(Dies ist ein modifizierter Artikel der Homepage www.nordkurier.de)

Das aktuelle Pilz-Projekt der Hochschule Neubrandenburg soll helfen, Probleme wie Ernährung und Massentierhaltung zu lösen. Es ist nur ein Beispiel für handfestes Studieren in der Region.

Pilze wuchern üppig auf Brauereiabfall. Dadurch ist Massentierhaltung bald Geschichte. Denn das Myzel der Pilze ist hochwertiges Eiweiß – gut für die menschliche Ernährung. Riesige Rinder- und Schweineherden sind nicht mehr notwendig, damit verbundene Umweltverschmutzung, Tierquälerei und Futterverschwendung sind Geschichte. Ist das alles Spinnerei oder ein Ansatz, ein globales Problem zu lösen?

Das ganze Problem ist zwar vereinfacht dargestellt – aber es ist etwas dran, meint Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe von der Hochschule Neubrandenburg dazu. Und der Lebensmitteltechnologe berichtet von einem neuen Projekt, das sich mit dieser Problematik beschäftigt.

Das „Pilz-Projekt“ soll drängende Probleme lösen

Fakt ist, dass in den nächsten 30 Jahren der Fleischkonsum reduziert werden muss. Die Tiermast verschlingt viel zu viel pflanzliche Rohstoffe, die Emissionen verstärken den Klimakollaps. Darum gibt es jetzt an der Neubrandenburger Hochschule in Zusammenarbeit mit der Störtebeker Braumanufaktur Stralsund dieses „Pilz-Projekt“.

Es ist ein kleiner Baustein, der mit dazu beiträgt, durch die Erzeugung hochwertigen Proteins die Probleme Ernährung und Massentierhaltung zu lösen, erklärt Prof. Garbe. „Ich bin stolz darauf“, betont er zum Projekt, das auch ob seiner Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Das Projekt ist ein Beispiel dafür, dass die Hochschule Neubrandenburg kein aus Steuermitteln errichteter Elfenbeinturm ist, auf dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende ganz und gar der Theorie verschrieben haben. Die Lebensmitteltechnologie ist Teil der ganz praktisch ausgerichteten Wertschöpfungskette von der Landwirtschaft über die Verarbeitung ihrer Erzeugnisse bis hin zur Wirkung auf den Menschen. Das passt genau in das Land MV mit seiner starken Landwirtschaft.

Hochschule Neubrandenburg feiert ihren 30. Geburtstag

Junge Leute, die sich für solche Projekte interessieren, sind an der Hochschule, an der zurzeit 2200 Studierende immatrikuliert sind, genau richtig. Sie ist im Gebiet zwischen Hamburg, Greifswald und Eberswalde wichtige regionale Ausbildungsstätte.

Die Hochschule, die gerade ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, bietet Forschung und Ausbildung in den Fachbereichen Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften, Landschaftswissenschaften und Geomatik, Soziale Arbeit einschließlich Lehrerinnen- und Lehrerbildung sowie Gesundheit, Pflege und Management an.

Berufsbild Pflege wird mit diesem diesem Studium aufgewertet

Prof. Garbe, der auch als Prorektor für Forschung und Wissenstransfer arbeitet, weist auch auf neue Studienfächer hin, in denen es um die Akademisierung der Pflege geht: Künftigen Pflegekräften werden auch medizinische Fachkenntnisse vermittelt, sie schließen mit dem Grad Bachelor of Sience sowie (bei Bedarf) mit einem anerkannten Berufsabschluss ab. So wird das Berufsbild aufgewertet, eine bessere Bezahlung wird möglich. Dieses Fachgebiet widmet sich also genau wie das „Pilz-Projekt“ ganz praktisch der Lösung aktueller Probleme.

Hier geht es zum Originalartikel des Nordkuriers

08.04.2022: Neues Panel im ZELT testet innovative Lebensmittel

08.04.2022: Neues Panel im ZELT testet innovative Lebensmittel

Teilnehmerin Annalena Roese probiert verschiedene Biersorten im Sensorik-Labor des Neubrandenburger ZELT (Foto von: Lisa Gutzat)

Mehrere Freiwillige unterstützen das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnik bei der Entwicklung und Verbesserung von Produkten (online-Artikel des Nordkuriers)

Lebensmittel probieren, bevor sie in die Supermarkt-Regale wandern? Mehrere Freiwillige ließen sich diese Chance nicht entgehen. Sie unterstützen das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) in Neubrandenburg bei der Entwicklung und Verbesserung von verschiedenen Produkten. Dabei warten auf die Testpersonen Bier, Weinmischgetränke und zuckerfreie Lollys, die in verbesserter oder gar neu entwickelter Form auf den Markt gebracht werden sollen.

Das ZELT kooperiert in Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit klein- und mittelständischen Unternehmen. Aktuell arbeitet das gemeinnützige Unternehmen mit vielen Partnern im Projekt „Physics for food” (Dt: Physik für Nahrung) an physikalischen Verfahrens-Innovationen für die Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Um bestimmte Produkte zu entwickeln und zu verbessern, erfolgt eine sensorische Prüfung, die sich zur Analyse der menschlichen Sinne bedient. Dafür braucht es ein dauerhaftes Sensorik-Panel, also eine Gruppe geschulter Prüfpersonen. Ein Teil davon wollten in dieser Woche gleich mehrere Neubrandenburger sein. Es bewarben sich etwa 80 Personen, wie Sabrina Scharf, Studienleiterin der Sensorik-Analyse, sagte.

Zuerst wird der Geschmackssinn getestet

Für die Teilnehmer war es die erste sensorische Analyse, weshalb sie zuerst darauf getestet wurden, ob sie die Grundgeschmacksarten süß, bitter, sauer, salzig im Vergleich zu Wasser erkennen können, was allen gelang. „Das, was sie hier kosten, werden Sie im besten Falle in den nächsten Jahren auf dem Markt bekommen“, bereitete Matthias Koch die Neulinge auf die Verkostung vor. Er ist ebenfalls Studienleiter. Um verschiedene Biere und Limonaden zu kosten, ging es für die Testpersonen in das Sensorik-Labor, in dem durchgängig die gleiche Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht, damit die Vergleichsproben so neutral wie möglich erfolgen können, erklärte Doktorand Matthias Koch.

Annalena Roese, Studentin an der Hochschule Neubrandenburg, und Grit Theuerkauf haben sich als Panelisten beworben und probieren die verschiedenen Biere. „Es ist interessant, dabei mitzuwirken, bestimmte Geschmäcker und Produkte zu testen, die irgendwann mal auf dem Markt erscheinen“, sagte Grit Theuerkauf, die bereits vor 20 Jahren einen Joghurt im ZELT getestet hat, wie sie sagt. „Irgendwann steht man vor einem Supermarkt-Regal und entdeckt ein Produkt, von dem man sagen kann, dass man das damals gekostet hat, als es noch in der Entwicklung war“, freute sie sich.

Nach jeder gekosteten Probe müsse jeder Teilnehmer seinen Geschmack mit Wasser neutralisieren, damit jedes Produkt nur mit dessen eigenem Geschmack von den Testpersonen wahrgenommen werde, wie Matthias Koch sagte.

Monatlich Schulungen für weitere Einsätze

Auch eine einfach beschreibende Probe sei wichtig für die Produktentwicklung, weshalb die Lebensmitteltester das vorliegende Produkt in einem Protokoll nach Aussehen, Geruch und Geschmack sowie Textur beurteilen müssen. Mit einer anschließenden Beliebtheitsprobe wollen die Hersteller und Entwickler laut Matthias Koch herausfinden, ob die Produkte auf dem Markt auch gekauft werden würden. Doch welches Bier sie genau testen, wissen die Teilnehmer vor der Probe nicht. „Manche kennen das Produkt vielleicht, wenn wir ihnen die Marke verraten. Dann kann es sein, dass sie es voreingenommen bewerten“, sagte Sabrina Scharf. In Zukunft treffen sich die neuen Panelisten laut Koch regelmäßig, um sie nach und nach zu schulen, sodass sie weiterhin Unterstützung bei der Produktentwicklung leisten.

Hier geht es zum Original-Artikel

20.03.2022: Kooperation unserer Hochschule mit der altehrwürdigen Oxford-Universität

20.03.2022: Kooperation unserer Hochschule mit der altehrwürdigen Oxford-Universität

Im Budongo-Regenwald von Uganda beobachtete Elodie Freymann Verhalten und Ernährung der dort lebenden Schimpansen.

Der Budongo-Dschungel in Uganda. Die Doktorandin der Oxford-Universität Elodie Freymann beobachtet Schimpansen. Dabei stellt sie sich die Frage: „Nehmen Schimpansen eigentlich Medizin, wenn sie krank sind?“. Und wie Elodie feststellt ist die erstaunliche Antwort: „Ja!“. Sie hat beobachtet, dass Schimpansen in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Krankheitsanzeichen andere Pflanzen essen als ihre Artgenossen. Von diesen Pflanzen hat Elodie Proben mit zur Oxford-Universität in England genommen. Doch an ihrer Universität ist niemand darauf spezialisiert zu überprüfen, ob diese Pflanzen tatsächlich in der Selbst-Medikation von Menschenaffen wirksam sind. Also hat Elodie nach einem Labor gesucht, in dem man die Wirkung der Pflanzen erforschen kann.

Dabei ist sie schnell auf die Arbeitsgruppe von Dr. Fabien Schultz am Lehrstuhl von Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe an unserer Hochschule aufmerksam geworden. Der international renommierte Forscher untersucht schon seit Längerem verschiedene Pflanzen, Insekten und Pilze, die in Ostafrika von Heiler*innen medizinisch angewandt werden oder in der „Gorilla- und Schimpansen-Apotheke“ vorkommen. Dabei erforscht die Arbeitsgruppe die Wirksamkeit auf verschiedene Infektionserreger sowie bei Entzündungsreaktionen. Da das Labor an unserer Hochschule eines der weltweit führenden Labore in diesem Forschungsfeld ist und einige innovative Untersuchungsmethoden nur hier durchgeführt werden, war Elodie sehr froh ihre Forschung im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg durchführen zu können.

Gemeinsam mit unseren Lebensmitteltechnologie-Studentinnen Michéle Gnädig und Dinda Dwi Ghazhelia (Mitglieder der Arbeitsgruppe) untersuchte Elodie insgesamt 16 von ihr in Uganda eingesammelte Pflanzenproben. Dies fand zunächst durch Extraktionsarbeiten im Chemie-Labor und schlussendlich durch pharmakologische Tests im Mikrobiologie-Labor statt, wobei eine potenzielle Wirkung gegen das Infektionsverhalten von Bakterien untersucht wurde. Die Ergebnisse sollen demnächst gemeinsam mit Dr. Schultz und Prof. Garbe als wissenschaftlicher Artikel im Rahmen der Kooperation zwischen der Hochschule Neubrandenburg und der Oxford University publiziert werden.

Elodie konnte an der Hochschule Neubrandenburg die chemischen und mikrobiologischen Untersuchungen durchführen, die sie für ihre Promotion an der Oxford-Universität benötigt. Sie hat hier mehr lernen dürfen, als sie sich zu Beginn ihrer Reise erhofft hatte. Um den Kopf für so viel Wissenschaft freizubekommen, ist sie jeden morgen, sogar bei Frost, im Tollensesee baden gegangen. Sie hofft die Hochschule und ihren See bald wieder besuchen zu dürfen und hat die Studierenden aus der Arbeitsgruppe von Dr. Schultz zu einem Studienaufenthalt an der berühmten Oxford-Universität eingeladen.

Hier geht es zu einem Artikel des Nordkuriers zu unserer Kooperation

Videoartikel zu den Projekten von Dr. Schultz

07.03.2022: Millionenförderung für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft

07.03.2022: Millionenförderung für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft

Forschungsprojekt geht in die zweite Runde

Das innovative Projekt PHYSICS FOR FOOD rund um eine nachhaltigere Landwirtschaft geht in die nächste Runde. Die Hochschule Neubrandenburg, das Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) und rund 20 regionale Partner aus Industrie, Landwirtschaft und Wissenschaft haben für ihre weiteren Forschungen grünes Licht erhalten. Im Rahmen der Initiative ‚WIR! – Wandel durch Innovation in der Region‘ erhalten sie weitere Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die bisher erzielten Projektergebnisse, die sich mit Fragen zu Physik statt Chemie in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion beschäftigen, haben die Jury des Bundesministeriums überzeugt. Bis Ende 2025 stehen weitere sechs Millionen Euro für das insgesamt mit mehr als 13 Millionen Euro dotierte Projekt zur Verfügung, um den Fokus insbesondere auf zu entwickelnde Technologien und deren Umsetzung zu legen.

In der Stellungnahme des Bundes heißt es:

„Der Einsatz innovativer physikalischer Hochtechnologie im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft (v.a. zur Vermeidung von Chemikalien) ist gesellschaftlich, volkswirtschaftlich und ökologisch relevant sowie von besonderer Bedeutung für die von großflächiger konventioneller Agrarwirtschaft geprägte Region. Das stark technologiegetriebene Bündnis vereint grundsätzlich alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette und überzeugt durch eine professionelle Organisation (…).“

Diese Erfolgsgeschichte aus dem Nordosten findet nun ihre Fortsetzung. Ein weiteres Vorhaben wird in dieser Phase in Angriff genommen: Vertical Farming. Innovative Technologien kommen hierbei in einem neuen Gewächshaus-Konzept zur Anwendung – alles unter der Maßgabe der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes.

PHYSICS FOR FOOD-Projektleiter Leif-Alexander Garbe, Professor an der Hochschule Neubrandenburg und einer der Sprecher des Projektes, blickt optimistisch auf die zweite Förderphase: „Das Projekt zeigt neue Wege für die Landwirtschaft und verarbeitende Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft auf. Es bietet innovative Alternativen, um mehr und mehr auf den Einsatz von Chemie verzichten zu können. Damit leistet es einen entscheidenden Beitrag für eine Welt, die sich ihrer Verantwortung im Zeichen des Umweltschutzes bewusst ist.“

Ein Team aus rund 90 Forscherinnen und Forschern sowie Vertreter aus Industrie und Wirtschaft arbeiten in den nächsten Jahren daran, einsetzbare Technik auf den Weg zu bringen, die Landwirtinnen und Landwirte bei ihrer Arbeit nutzen können. Die neu entwickelten Methoden zielen darauf, Pflanzen gegen schädliche Einflüsse wie Hitze oder Überschwemmungen zu stärken, den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und Wasser aus der Lebensmittelproduktion zu reinigen. Auch an neuen Methoden für die Produktion veganer Lebensmittel wird geforscht.
 

Über PHYSICS FOR FOOD

Die Hochschule Neubrandenburg, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) und Wirtschaftsvertreter starteten im Jahr 2018 das Projekt ‚PHYSICS FOR FOOD – EINE REGION DENKT UM!‘. Das Bündnis entwickelt seitdem gemeinsam mit zahlreichen weiteren Partnern neue physikalische Technologien für die Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Dabei kommen Atmosphärendruck-Plasma, gepulste elektrische Felder und UV-Licht zum Einsatz. Sie zielen darauf, chemische Mittel beim Schutz von Saatgut zu reduzieren und die Pflanzen gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken.

PHYSICS FOR FOOD arbeitet zudem an neuen Verfahren, die Agrarrohstoffe optimieren und Schadstoffe in der Lebensmittelproduktion verringern. Das Projekt sorgt dafür, dass die Technologien in Wirtschaft und Industrie einsatzbereit sowie Arbeitsplätze im Küstenhinterland Mecklenburg-Vorpommern gesichert sind. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative ‚WIR! – Wandel durch Innovation in der Region‘ gefördert (Förderkennzeichen 03WIR2803).

Weitere Informationen gibt es unter: www.physicsforfood.org


Kontakt

Paulina Druse, Public Relations PHYSICS FOR FOOD
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) 
Felix-Hausdorff-Straße 2, 17489 Greifswald
Tel: +49 170 2600543
paulina.druse@inp-greifswald.de

 

15.09.2021: Die GETREIDE AG würdigt die Zusammenarbeit mit der Hochschule

15.09.2021: Die GETREIDE AG würdigt die Zusammenarbeit mit der Hochschule

Preisverleihung mit Lewitzer Schecken
GETREIDE AG-Vorstand Alexander Rothe (r.) und Dekan Prof. Dr. Rainer Langosch © S. Rothe

Förderpreis für den Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften

Rund ein Dutzend junger Lewitzer Schecken zeigte sich als ausgelassene Komparsen während Vorstand Alexander Rothe die Zusammenarbeit der GETREIDE AG und des FB Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften mit einem Förderpreis würdigte. Dekan Rainer Langosch dankte vor der glanzvollen Kulisse der Redefiner Pferdetage: „Diese Prämierung ermöglicht die Unterstützung der Studierenden u. a. im Rahmen eines studentischen Forschungsprojekts. Und das Timing ist gelungen, beginnt doch in diesen Tagen das akademische Jubiläumsjahr, mit dem die Hochschule ihre Gründung vor 30 Jahren begeht.“

So wie die Lewitzer Schecken für ihren Charakter und ihre Leistungsbereitschaft bekannt sind, ist es die Ausbildung an der Hochschule für ihre wissenschaftliche Qualität bei zugleich hohem Praxisbezug. Diese praktische Relevanz kommt seit Jahren auch in der Zusammenarbeit mit der GETREIDE AG und ihrem Rostocker Unternehmen POWER OIL zur Geltung.

Die mit dem Förderpreis verbundenen Mittel sind zwei Aufgaben gewidmet. Das Forschungsprojekt „Wirtschaftsfaktor, Energie- und Sympathieträger: Zukunftsperspektiven der Wertschöpfungskette Raps in Mecklenburg-Vorpommern“ widmet sich der historisch engen Verbindung der Ölsaat mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus engagiert sich die GETREIDE AG mit dem Preisgeld für das Deutschlandstipendium. So findet der Förderpreis seine Verwendung zugunsten der Forschung, des forschenden Studierens und der Studierenden selbst. Er verbindet so das in der Vergangenheit Erreichte mit den Ambitionen für die Zukunft.

01.03.2021: Neue Strategien gegen antibiotika-resistente Krankheitserreger -Wissenschaftler entdecken Heilpflanzen, die Bakterien entwaffnen können

01.03.2021: Neue Strategien gegen antibiotika-resistente Krankheitserreger -Wissenschaftler entdecken Heilpflanzen, die Bakterien entwaffnen können

Fabien Schultz während der Befragungen von traditionellen Heilern in Uganda (Credits: Inken Dworak-Schultz)
Abbildung der in Uganda wachsenden Pflanze Sesamum calycinum subsp. angustifolium, lokal von den traditionellen Heilern und Heilerinnen „Lutungotungo“ genannt (Credits: Useful Tropical Plants Database, 2020)
Doktorant Fabien Schultz im Labor der HS NB

Weltweit hat ein schleichendes Vergessen eingesetzt. Es ist ein Vergessen über die Heilmittel aus der Natur. Im Zuge dessen werden Pflanzen, Pilze und Insekten, die über Jahrtausende erfolgreich als Medizin genutzt wurden als Ammenmärchen und Zauberei abgetan oder das Wissen ging innerhalb weniger Generationen schlichtweg verloren. Dabei haben viele dieser alten Heilmittel tatsächlich eine biologische Funktion – und könnten in der modernen Medizin eine wichtige Rolle spielen.

Nachwuchswissenschaftler Fabien Schultz und Professor Leif-Alexander Garbe von der Hochschule Neubrandenburg und dem Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT gGmbH) erforschen seit einiger Zeit die pharmakologische Wirksamkeit alter und vergessener Pflanzen, Pilze und Insekten, die von unterschiedlichen indigenen Völkern medizinisch genutzt wurden und teilweise noch immer verwendet werden. Ihre Arbeit umfasst auch die Befragung von traditionellen Heilerinnen und Heilern in Ostafrika zu ihren seit Jahrhunderten genutzten Heilmitteln. Oft ist es eine erstmalige Dokumentation dieses Wissens. Darauf folgt das Einsammeln dieser natürlichen Spezies im tropischen Regenwald, die Evaluierung dieser traditionellen Anwendung im Labor durch pharmakologische Untersuchungen sowie die Suche nach neuen Medikamenten für die moderne Medizin. Internationale Vereinbarungen wie das NAGOYA Protokoll bilden den rechtlichen Rahmen der Kooperation.

Doch auch lokale Heilkräuter aus dem Neubrandenburger Umland werden von den Wissenschaftlern auf ihre Eignung als Medikamente in der heutigen Zeit untersucht. Viele dieser lokalen Pflanzen werden in alten Kräuterbüchern aus dem Mittelalter zwar erwähnt, ihre medizinische Anwendung ist mittlerweile jedoch nahezu völlig vergessen.  

Die Arbeitsgruppe entdeckte unter anderem 16 Pflanzenarten, die in Uganda von Heilern und Heilerinnen benutzt werden, um Vereiterungen (Abszesse), Entzündungen, Hautinfektionen und unterschiedliche Infektionskrankheiten zu behandeln. Eine Studie hierzu wurde bereits Anfang des Jahres im Journal of Ethnopharmacology publiziert (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378874119332313?via%3Dihub). Die Pflanzen wurden während der Feldforschung im Dschungel eingesammelt, zerkleinert und getrocknet. Danach wurden die Proben in Neubrandenburg extrahiert und auf ihre tatsächliche antiinfektive Wirkung gegenüber lebensgefährlichen Bakterienstämmen hin untersucht. 

„Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt an, dass Antibiotikaresistenzen eine der größten Gefahren für die globale Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Entwicklung heutzutage darstellen. Es kann jeden treffen, unabhängig von Land und Alter“, sagt Fabien Schultz. „Schon heute sterben jährlich 700.000 Menschen aufgrund von Bakterien, die gegen Medikamente resistent geworden sind. Man nimmt an, dass bis 2050 mehr als 10 Millionen Tote pro Jahr auf antibiotika-resistente Keime zurückzuführen sein werden. Das sind mehr tote Menschen als momentan an Krebs weltweit sterben. Und es gibt leider nach wie vor keine neuen, effektiven Medikamente. Dabei könnten wir der Lösung näher sein als wir denken, nämlich indem wir uns dem fast verloren gegangenen Wissen der Menschheit abermals zuwenden und die Chemie der Natur bei der Suche nach neuen Medikamenten in den Vordergrund des Forschungsinteresses rücken.“

Tatsächlich wurden neue Arten von Antibiotika zuletzt in den 50er bis 80er Jahren entdeckt und auf den Pharma-Markt gebracht. „Schon Paracelsus, der Vater der Toxikologie, merkte sinngemäß vor langer Zeit an, dass uns alles durch die Natur zur Verfügung gestellt wurde, was der Mensch für die Gesundheit und Heilung benötigt; die Herausforderung der Wissenschaft es jedoch sei, diese natürlichen Heilmittel überhaupt zu finden“, sagt Professor Garbe.

Im Rahmen eines durch ein Fulbright-Stipendium geförderten Laboraufenthaltes an der amerikanischen Emory University im Labor von Professor Cassandra Quave wurden von Fabien Schultz in Atlanta weiterführende Untersuchungen durchgeführt. Professor Quave ist eine weltweit führende Expertin auf dem Gebiet der pflanzlichen Wirkstoffe. Das Ergebnis dieser Kollaboration wurde vor Kurzem von Nature Scientific Reports veröffentlicht (https://www.nature.com/articles/s41598-020-67572-8).

„Diese Studie zeigte allerhand interessante Ergebnisse und Entdeckungen, die für eine zukünftige Medikamentenentwicklung von großem Wert sein könnten“, sagt Fabien Schultz. „Das Problem der Resistenzbildung bei Krankheitserregern ist nämlich nicht uniform auf alle Arten von Bakterien verteilt. Sechs Bakterienspezies können hier aufgrund ihres Potenzials zur Mehrfachresistenzbildung gegenüber Arzneimitteln und ihrer Bösartigkeit als für den Menschen besonders gefährlich eingestuft werden. Sie umfassen Enterococcus faecium, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacter-Arten. Diese Erreger sind besonders bei Kindern sowie immungeschwächten und schwerkranken Menschen häufiger Verursacher für tödliche oder lebensbedrohliche Verläufe von Infektionen.“ Die Forscher arbeiteten daher im Labor ausschließlich mit multiresistenten Bakterien, die in Krankenhäusern schwerstkranken Menschen entnommen wurden und gegen die nahezu alle marktüblichen Antibiotika nicht mehr wirksam waren.

„Wir haben die 16 Heilpflanzenarten gezielt ausgewählt. Einerseits verwenden traditionelle Heiler in Ostafrika sie seit Jahrhunderten. Andererseits wurde der Großteil dieser Pflanzen bisher noch gar nicht in einem Labor erforscht oder nur in sehr geringem Maße. Ziel der Studie war es daher ihre lokal etablierte Anwendung im Labor zu simulieren und durch zielgerichtete Screeningverfahren neuartige Substanzen und Wirkmechanismen zur Behandlung von Infektionen für die Entwicklung westlicher Medikamente zu finden“, sagt Professor Garbe.

So konnte bei Extrakten von 12 dieser 16 Pflanzenarten eine Hemmung des Wachstumes von mindestens einem der sechs Bakterienstämme nachgewiesen werden. Die vielversprechendsten Proben waren Extrakte der Baumrinden von Zanthoxylum chalybeum und Harungana madagascariensis, deren Wirkung gegenüber E. Faeciumund MRSA nahezu im Bereich von kommerziell erhältlichen Antibiotika liegen. „Bei dem Begriff Extrakt handelt es sich hierbei um ein Gemisch von hunderten, vielleicht sogar tausenden unterschiedlichen Substanzen. Es ist keine reine Substanz wie bei handelsüblichen Antibiotika. Die von uns nachgewiesene Wirkung ist daher wirklich beachtlich und die Aufreinigung, Isolation und Identifikation der Wirkstoffe wird unsere nächste Aufgabe sein“, sagt Nachwuchswissenschaftler Fabien Schultz.

Ein weiteres Kernstück der in Scientific Reports erschienenen Publikation ist die Suche neuen Strategien zur Bekämpfung der antibiotika-resistenten Bakterien. „Antibiotika sind wahrscheinlich nicht die einzigen effektiven Waffen gegen bakterielle Krankheitserreger“, führt Fabien Schultz aus. „Eine weitere therapeutische Strategie könnte es sein die Bösartigkeit beziehungsweise die Virulenz der Bakterien ins Visier zu nehmen, nicht jedoch das Bakterium als solches. Der Verlauf der Infektion wird nämlich durch das sogenannte „Quorum Sensing“ kontrolliert. Quorum Sensing befähigt das einzelne Bakterium zur chemischen Kommunikation mit den Bakterien in der Umgebung. Wenn beispielsweise eine bestimmte kritische Anzahl erreicht ist, beginnen sie sich abzustimmen, um gefährliche Giftstoffe auszuscheiden, Resistenzgene miteinander auszutauschen und Schutzmechanismen gegenüber Antibiotika zu bilden. Bakterizide Antibiotika töten Bakterien und ihre Anwendung führt zu einem hohen evolutionären Druck, der Resistenzbildungen auslöst. Wenn wir jedoch Wirkstoffe finden, die die Fähigkeit der Bakterien untereinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten unterbrechen, anstatt sie zu töten, dann könnten wir die Resistenzbildung umgehen. Das Bakterium wäre sozusagen entwaffnet und ‚abgelenkt‘, während zeitgleich das menschliche Immunsystem das Bakterium unschädlich macht und entsorgt. Es könnte keine gefährlichen Toxine mehr absondern und wäre sozusagen ein ‚zahnloser Tiger‘.“

In der Theorie wollten die Wissenschaftler demnach untersuchen, ob Pflanzen, die keine antibiotische Wirksamkeit zeigten, ihre Wirksamkeit gegen Infektionen vielleicht durch die Hemmung des Quorum Sensings erhalten, nämlich der Entwaffnung des Bakteriums anstelle der Tötung des Bakteriums.

Quorum Sensing bei MRSA wird durch die Expression von vier verschiedenen Genen des sogenannten agr-Systems reguliert. Auch hier zeigten zwei Pflanzenextrakte ein besonders hohes Potenzial für die zukünftige Medikamentenentwicklung: ein Wurzelextrakt von Solanum aculeastrum und ein Extrakt der Blätter von Sesamum calycinum subsp. angustifolium. Beide Extrakte zeigten herausragende Hemmwirkungen auf die Expression aller vier agr-Gene und verhinderten somit Quorum Sensing. Darüber hinaus wurde ebenfalls der Einfluss auf die Giftstoffbildung bei MRSA untersucht, welche direkt durch Quorum Sensing reguliert wird. Auch hier konnte eine deutliche Verminderung der sogenannten Delta-Toxin-Bildung durch beide Extrakte im Reagenzglas erzielt werden. Keine der 16 Pflanzen zeigte eine schädigende Wirkung auf menschliche Hautzellen (Keratinozyten), weshalb eine gute Verträglichkeit angenommen wird. Weitere toxikologische Untersuchungen müssen jedoch noch folgen und von klinischen Tests sind die Forscher noch ein gutes Stück entfernt.

 „Im Zuge der SARS-CoV-2-Pandemie werden vermehrt Antibiotika verschrieben. Damit sollen bei COVID-19-Erkrankung durch die Schwächung verursachte Sekundärinfektionen behandelt werden. Das Auftreten von Antibiotikaresistenzen könnte demnach bei steigenden Infektionszahlen verschlimmert werden bis zu dem Punkt, dass keine der vorhandenen Antibiotika mehr helfen. Substanzen, welche die Kommunikation der Bakterien untereinander verhindern, könnten eine Lösung für das globale Problem der Antibiotikaresistenzen sein.“, sagt Professor Garbe. „Heilpflanzenextrakte oder daraus isolierte Wirkstoffe könnten das Infektionsrisiko bei OPs im Krankenhaus immens senken und zuvor nicht mehr wirksame Antibiotika könnten bei kombinierter Anwendung wieder wirksam werden.“. Obwohl die Wissenschaftler weder an einer großen medizinischen Fakultät und ohne Unterstützung eines Pharmakonzerns arbeiten, haben sie es durch gezielte internationale Wissenschaftskooperationen und die Neu- und Weiterentwicklung von Testsystemen geschafft State-of-the-Art-Forschung zu betreiben und wegweisende Ergebnisse auf dem Gebiet zu liefern, auf denen in Zukunft aufgebaut werden kann.

Das Wissen der ugandischen Heiler sei erstaunlich präzise, berichten die Forscher. „Wir konnten auch in unseren anderen Studien vielfach eine pharmakologische Wirksamkeit im Labor nachweisen, etwa bei Anwendung als Schmerzmittel und Fiebersenker oder auch als Antimalariamittel.“

Fabien Schultz und Professor Garbe haben einiges vor.

Nicht nur Menschen nutzen die Heilmittel der Natur. Die Forscher vermuten, dass auch wilde Schimpansen und Berggorillas Selbstmedikation betreiben. Dazu unternahmen die Wissenschaftler im letzten Jahr eine vom renommierten „The Explorers Club“ unterstützte Expedition mit internationalen Experten aus verschiedenen Forschungsgebieten in drei ostafrikanische Regenwälder. Insgesamt 180 Proben von 39 Insekten-, Pilz- und Pflanzenarten von dieser Forschungsreise werden jetzt im Labor untersucht. „Wir wollen die bewusste Anwendung von Heilmitteln bei unseren nächsten Verwandten beweisen,“, erklärt Fabien Schultz, „damit wir Menschen von den anderen Menschenaffen bei der Entwicklung neuer Medikamente lernen können.“

 

Artikel im Nordkurier vom 11.02.2021

Publikation im Wissenschaftsjournal Plants vom 12.02.2021

Weitere Links zu Publikationen und Beiträgen von Fabien Schultz und seinem Team

Schultz, F.; Anywar, G.; Tang, H.; Chassange, F.; Lyles, J.T.; Garbe, L.-A.; Quave, C.L.: Targeting ESKAPE pathogens with anti-infective medicinal plants from the Greater Mpigi region in Uganda. Nature Scientific Reports, volume 10, Article number: 11935, 2020 https://www.nature.com/articles/s41598-020-67572-8

Heilpflanzen: Alternative zu Antibiotika? (English: Medicinal plants: An alternative to antibiotics?) TV report, Nordmagazin. NDR - Norddeutscher Rundfunk, 24th September 2020:
https://www.ardmediathek.de/ndr/video/nordmagazin/heilpflanzen-alternative-zu-antibiotika/ndr-mecklenburg-vorpommern/Y3JpZDovL25kci5kZS85Y2RiZjBhYS0zZjQ0LTRmZGEtYTNlYy02Mzg3OWRkMTZmNTA/

Schultz, F.; Anywar, G.; Quave, C.L.; Garbe, L.-A.: A bibliographic assessment using the Degrees of Publication method: Medicinal plants from the rural Greater Mpigi region (Uganda). Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 6661565, 2021. https://doi.org/10.1155/2021/6661565

Schultz, F.; Anywar, G.; Wack, B.; Quave, C.L.; Garbe, L.-A.: Ethnobotanical study of selected medicinal plants traditionally used in the rural Greater Mpigi region of Uganda. Journal of Ethnopharmacology, Volume 256, 28 June 2020.https://doi.org/10.1016/j.jep.2020.112742

 

27.01.2020: Rückblick auf die Internationale Grüne Woche in Berlin

27.01.2020: Rückblick auf die Internationale Grüne Woche in Berlin

Sven Grochowsky, Leiter des ZELT-Technikums, Carolin Heine, ZELT-Projektmitarbeiterin, Jörg und Nicole Reichau, Bäckerei Reichau, sowie Andrea Hellmann, Mitarbeiterin im Forschungsprojekt AmarSens im ZELT (v. li.)
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Brechler, Reallabor Kleinproduzenten, Jens A. Forkel, Teilvorhaben Gemeindearbeit und Digitalisierung und Johann Kaether, Transferstelle Daseinsvorsorge, (v. li.) sowie Daniela Zorn, Ansprechpartnerin für den Studiengang „Digitalisierung und Sozialstrukturwandel“ am "HiRegion"-Stand.

Das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) und die Hochschule Neubrandenburg präsentierten sich auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin mit aktuellen Beispielen der innovativen Produktentwicklung und zu Themen des Projekts "Hochschule in der Region".

Rund 140 Besucher der Internationalen Grüne Woche in Berlin haben am 23. Januar die Chance genutzt, reizstoffarme und ernährungsphysiologisch wertvolle Backwaren zu probieren. Gemeinsam mit der Bäckerei Reichau aus Grambin tüftelt das ZELT an Brötchen für weizen- bzw. glutensensitive Personen. Die Empfindlichkeit gegenüber Weizen lässt sich meist auf das enthaltene Gluten und den Zuckergehalt des Getreides zurückführen. Um die Verträglichkeit der Backwaren zu verbessern, ersetzt Bäcker Jörg Reichau daher einen Teil des Weizens durch Amaranth und Mehle mit optimierter Zuckerzusammensetzung. Vom guten Geschmack der zuckerreduzierten Brötchen waren nahezu alle Probanden überzeugt.

Im Rahmen des Projekts „HiRegion – Hochschule in der Region“ wurde am Stand der Neulandgewinner über die Zukunft der ländlichen Räume diskutiert. Etliche Besucher sprachen mit den Mitarbeiter*innen von über Daseinsvorsorge, Vermarktungschancen von Kleinproduzenten und optimierte Gemeindearbeit durch Digitalisierung.

„Wir konnten zeigen, inwiefern eine Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxispartnern zu nachhaltigen Antworten für die Probleme des ländlichen Raums führen kann, die nach dem Praxistest auch übertragbar auf andere Kleinstädte und Dörfer sind“, erklärt Johann Kaether, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Transferstelle Daseinsvorsorge im Projekt HiRegion. Auch das Studienangebot der Hochschule war für die Besucher von hohem Interesse. Hierbei stand der neue Masterstudiengang Digitalisierung und Sozialstrukturwandel der Hochschule Neubrandenburg besonders im Fokus.

 „Wir haben interessante Gespräche geführt und werden das ein oder andere sicher vertiefen“, bilanziert Johann Kaether den Messetag und betont auch die guten Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Ausstellern in der Halle, die unter dem Motto „Lust aufs Land“ stand: „Durch die Kontakte zu Initiativen und Verbänden aus dem gesamten Bundesgebiet lernen wir voneinander. Beispielsweise betreut die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ein ähnliches Projekt für ländliche Entwicklung in Indien. Solch ein Austausch ist inspirierend für beide Seiten.“

Das Projekt „HiRegion – Hochschule in der Region“ trägt mit 12 Teilprojekten zu einer nachhaltigen, eigenständigen und selbstbewussten Entwicklung unserer Region bei. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Nähere Informationen gibt es unter www.hs-nb.de/hiregion .

01.10.2019: Aus der Forschung: Wildfrüchte und Jackfrucht im Fokus

01.10.2019: Aus der Forschung: Wildfrüchte und Jackfrucht im Fokus

Das Jackfrucht-Projektteam mit den Studenten Benjamin Harloff, Sebastian Steinert und Mirco Heimbokel (unten v. l. ) sowie Professor Peter Meurer und Professorin Beatrice Großjohann.
Aus den Kernen der Jackfrucht lassen sich Mehle herstellen. Für den europäischen Markt sollen daraus Produkte für Müsli oder ein Hackleischersatz entstehen.

Zwei Forschungsthemen haben für mediales Interesse gesorgt. Am besten gelingt es, Journalistinnen und Journalisten zu interessieren, wenn die Themen nah am Verbraucher sind. So sind es dieses Mal die neu entwickelten Rezepturen und Lebensmittelprodukte zum einen aus regionalen Obstsorten und zum anderen aus einer exotischen Frucht.

Der NDR hat sich in einem Beitrag des Nordmagazins auf die regionalen Obstsorten bezogen und über unser Projekt berichtet: "Viele Obstsorten wie Apfel, Birne oder Kirsche begleiten uns von Kindheit an. Aber es gibt auch Sorten, die hierzulande eher unbekannt sind. Einige Wildfruchtarten zum Beispiel sind nahezu unbekannt. Daher wird daran geforscht, wo und wie sie am besten gedeihen könnten", heißt es im Beitrag. "In Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg werden erste Verarbeitungsideen umgesetzt, wie Rosenhagebutte-Apfel-Aufstrich, schokolierte Aronia oder Scheinquittensirup."

Das bis März 2020 laufende Forschungsprojekt "Optimierung und Erweiterung des Produktions- und Verwertungspotenzials heimischer Wildobstarten" hat das Ziel, den Erwerbsanbau von Wildobst von der Pflanzung bis zur Verwertung, auch in Hinblick auf die gesundheitlich positiv wirkenden Inhaltsstoffe, zu optimieren. Im Fokus stehen Apfelbeere (Aronia), Fruchtrose und Scheinquitte. Die Potenziale zur Nutzung der gesamten Pflanze für die Lebensmittel- und Verwertungsindustrie sollen erarbeitet und die chemisch-physikalischen Eigenschaften der Rohstoffe sollen bewertet werden. Die Professoren Gerhard Flick, Leif-Alexander Garbe und Peter Meurer sind die Projektleiter. Schauen Sie selbst den NDR-Beitrag.

Die Jackfrucht vom Jackfruchtbaum, der zur Familie der Maulbeerbäume gehört und in Asien, hauptsächlich in Indien und Indonesien, vorkommt, ist hier beinahe unbekannt. Die bis zu 35 kg schwer werdende Frucht mit einer ähnlichen Form einer Honigmelone schmeckt reif eher süß und saftig, fast wie eine Mischung aus Mango, Ananas und Banane. Bei vorzeitiger Ernte erinnert das Fruchtfleisch an Hühnerfleisch. Die Forschungsarbeiten im Rahmen der Kooperation zwischen der Firma Lotao GmbH und der Hochschule Neubrandenburg haben als gemeinsames Ziel, die Vorteile der Jackfrucht in vielfältiger Weise nutzbar zu machen. Das Team mit den Master-Studenten Benjamin Harloff, Sebastian Steinert und Mirco Heimbokel unter Leitung von Professorin Beatrice Großjohann und Professor Peter Meurer widmet sich dabei unter anderem der Vermarktung, der Verarbeitung des Fruchtfleisches und der Kerne und den Nährwerteigenschaften. Der Nordkurier hat in dem Artikel "Neubrandenburger forschen am Fleisch, das auf Bäumen wächst" das Projekt ausführlich beschrieben. Lesen Sie hier.

Dateien

 

04.04.2019: Virtual Reality – Wissenschaft spielend erleben

04.04.2019: Virtual Reality – Wissenschaft spielend erleben

In diesem Sommersemester wurde ein ganz besonderes Thema für ein Master-Projekt der Lebensmittel- und Bioprodukttechnologie ausgeschrieben: „Virtual Reality based installation of laboratory experiments“. Es scheint auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit Lebensmitteln oder dem Bereich der Lebensmitteltechnologie zu tun zu haben.

Für Marc Schmidt war das genau der Grund, sich für dieses Thema zu entscheiden. Dem studierten Chemieingenieur ist Virtual Reality (VR) nicht unbekannt, dennoch ist diese Form der Arbeit für ihn etwas völlig Neues. „Ich habe bislang noch keine Erfahrung mit der digitalen Modellierung von Objekten und bin derzeit dabei, mir durch Literaturrecherche und der Arbeit mit den Programmen Wissen über das Thema anzueignen. Was letztlich im zeitlichen Rahmen des Masterprojekts umsetzbar ist, wird sich zeigen. Die Möglichkeiten, die Technik zum Einsatz zu bringen, sind sehr vielfältig. Außerdem denke ich, dass sich Dinge besser einprägen, wenn man sie selbst erlebt als z. B. nur ein Video anzusehen. Handgriffe können so in einer sicheren Umgebung einstudiert werden, damit im späteren Laborumfeld intuitiv mit den entsprechenden Gerätschaften gearbeitet werden kann. Gerade für Studienanfänger und jährlich wiederkehrende Sicherheitsbelehrungen ist die Technik zu Beginn sehr sinnvoll. Für mich persönlich ist das Thema eine Herausforderung, aber durch den Erwerb von Zusatzkenntnissen eben auch interessant und wertvoll.“

Neben Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe und Prof. Dr. Heralt Schöne betreut auch Doktorand Matthias Koch das Projekt im Rahmen der VR-Arbeitsgruppe. „Wir wollen das Labor erlebbar machen, den Lernstoff besser veranschaulichen“, so Koch. Es gehe zudem darum, Fachexpertise in Hard- und Software zu erlangen, um mit diesem Wissen Anschlussprojekte in Lehre und Forschung begleiten zu können sowie Gelder aus Fördertöpfen auf Landes- bzw. Bundesebene zu akquirieren.

„Zwei Studierende aus dem Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik sind zudem mit involviert. Schon heute werden beispielsweise zerstörte Ruinen und Schlösser mittels 3D-Modell erlebbar gemacht oder zukünftige Parkanlagen geplant. Wir streben an, mit externe Projektpartner zu gewinnen, denen wir zukünftig zusammenarbeiten können. In der Lebensmitteltechnologie könnte die VR-Technik eingesetzt werden, um sich bereits im Vorfeld mit Geräten und Maschinen vertraut zu machen oder deren Aufbau in einem bestimmten Raum zu projizieren“, so Koch.

Inhaltlich unterstützt wird das Digitalisierungsprojekt in der VR-Arbeitsgruppe mit Elke Mertens, Professorin für Freiraumpflege und Gartenarchitektur aus dem Studiengang Landschaftsarchitektur, Dipl.-Ing. Jens Rupprecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter „Digitale Projektplanung“, Prof. Sven Brämer, Professor für das Lehrgebiet Messtechnik und Informatik, sowie Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe, Prorektor für Forschung, Wissenstransfer und internationale Beziehungen.

Am Hochschulinformationstag (6. April) wird unter anderem auch dieses Projekt im Haus 3, Raum 107, vorgestellt. Setzen Sie ruhig einmal diese VR-Brille auf und erleben Sie diese digitale Technik.

Autorin: Dominique Cîrstea

 

13.03.2018: Messstand für Naturstoffe wird gefördert

13.03.2018: Messstand für Naturstoffe wird gefördert

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat Anfang März die Zusage gegeben, die Anschaffung von 14 wissenschaftlichen Geräten an den Hochschulen mit einem Volumen von insgesamt 3 Mio. Euro zu unterstützen. An der Hochschule Neubrandenburg kann von diesen Fördermitteln, die aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt werden, ein Messstand für Naturstoffe im Wert von 50.696,00 € angeschafft werden.

Matthias Koch, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „OxiLiFungi“ des Fachbereiches Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften hat dafür einen Messstand entwickelt, indem sich bereits vorhandene Gerätschaften integrieren lassen. „Im Zuge meiner Tätigkeit in Forschung und Lehre ist mir ein Optimierungspotenzial im Gerätepool aufgefallen, die neu bereitgestellten wissenschaftlichen Geräte schließen darin ein bisher ungenutztes Potenzial, welches für die Fachbereiche, Studenten sowie für die Arbeitsgruppen (z. B. Applied Chemistry Working Group) interessante neue Technologien bietet. Durch die neu bereitgestellten Geräte des Messtandes ist es nun möglich, Pflanzenmaterialien und deren Inhalts- bzw. Wertstoffe näher zu untersuchen. Mit dieser apparativen Infrastruktur sind die Isolation, Aufarbeitung, Aufreinigung, Derivatisierung und Analyse von Naturstoffen bzw. unterschiedlicher Substanzen (z. B. Lipide, Proteine, Zucker) möglich. Der Doktorand freut sich darauf, mit dieser modernen Ausstattung nun auch Kooperationspartner für weitere Forschungsprojekte zu interessieren.

Kurzbeschreibung zum Forschungsprojekt „OxiLiFungi“:
Schimmelpilze produzieren zahlreiche gesundheitsschädliche Stoffwechselprodukte, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, den gesundheitlichen Schutz durch Einsatz eines biologischen Fungizids zu verbessern. Dabei sollen oxigenierte Lipide, insbesondere Trihydroxy-octadecensäuren (TriOH), wie sie in zahlreichen Nahrungsmitteln auftreten, als natürliche Pflanzenschutzmittel agieren.

Die Projektleiter sind Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe und Prof. Dr. Karl Steffens.

Links

08.03.2018: Wels-Burger aus dem ZELT

08.03.2018: Wels-Burger aus dem ZELT

Sebastian Glass, Sven Grochowski und Paul Sander (v. l.) servieren Wels-Burger.

Bei der ersten Sitzung der Strategiegruppe V im Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) vor wenigen Tagen in Neubrandenburg gab es eine Premiere. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten einen im ZELT produzierten Wels-Burger verkosten.

Das Besondere: Die Fischzutaten stammten aus nachhaltiger Aquaponic-Kultur. Speisefische aus Aquakulturen sind in Küche und Kantine längst alltäglich. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird diese bestandsschonende Methode der Fischwirtschaft in mehreren kommerziellen Aufzuchtanlagen betrieben. Bei dieser innovativen Methode der Fischwirtschaft handelt es sich um die Verknüpfung zwischen der „klassischen“ Aquakultur mit einem hydrologischen Anbau von Nutzpflanzen.

Der Rektor der Hochschule, Prof. Gerd Teschke, war in seiner Funktion als Sprecher des "Zukunftsfeldes Ernährung" des Landes  MV Gastgeber dieser Runde, um die Möglichkeiten des ZELT zu präsentieren. Die Strategiegruppe V "Gesundheit und Ernährung" ist Teil des "Kuratoriums Gesundheitswirtschaft". Dieses vom früheren Ministerpräsidenten Erwin Sellering einberufene Kuratorium bringt Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen, um das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern als "Gesundheitsland Nr. 1" gezielt zu entwickeln und national wie international bekannt zu machen.

08.03.2018: Plasma-, Agrar- und Lebensmittelforscher im gemeinsamen Projekt

08.03.2018: Plasma-, Agrar- und Lebensmittelforscher im gemeinsamen Projekt

Der fortschreitende Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Die zunehmenden Wetterextreme führen zu drastischen Ernteausfällen. Darüber hinaus ist aufgrund steigender Temperaturen mit der Ausbreitung neuer Pflanzenkrankheiten zu rechnen. An dieser Stelle setzt ein Vorhaben des Greifswalder Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP Greifswald) sowie der Hochschule Neubrandenburg an. Die Forscher wollen im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Physics for Food“ eine Strategie entwickeln, um Saatgut mithilfe physikalischer Technologien keimfähiger und robuster zu machen.

Einen Schwerpunkt bildet hierbei die Anwendung kalter Plasmen. Studien haben gezeigt, dass dieses schadstofffreie Verfahren das Wachstum der Pflanzen beschleunigen und deren Widerstandsfähigkeit erhöhen kann. Im Blickpunkt der Forscher aus Mecklenburg-Vorpommern stehen Getreidesorten wie Weizen und Gerste, deren Aussaat häufig mit chemischen Beizmitteln behandelt wird. Zudem wird untersucht, wie die Keimung von Leguminosen wie Rotklee und Luzerne optimiert werden kann. Diese gelten als wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft. „Wir wollen dazu beitragen, dass weniger Pestizide auf den Feldern eingesetzt werden“, betonen die Biologinnen Dr. Henrike Brust und Dr. Nicola Wannicke, die am INP Greifswald in einem interdisziplinären Team die Wirkung von Plasmen auf Pflanzen erforschen. Angesichts der zu erwartenden verschärften EU-Regelungen für Pflanzenschutzmittel müssten Alternativen gefunden werden, um Pathogene wie Pilze und Bakterien weiterhin wirksam bekämpfen zu können. In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben soll das mit Plasma behandelte Saatgut auf Versuchsflächen getestet werden. „Erst dann lassen sich Aussagen treffen, ob unsere Methode auch zu höheren Erträgen führt“, ergänzt Prof. Leif-Alexander Garbe, Prorektor Forschung an der Hochschule Neubrandenburg.

Professor Gerd Teschke, Rektor der Hochschule Neubrandenburg, sieht in der Lebensmittelverarbeitung mit physikalischen Methoden ohne chemische Zusätze wegweisende Zukunftstechnologien und erhofft sich eine strategische Neuausrichtung in der Region Nordost.

Der Vorstandsvorsitzende und wissenschaftliche Direktor des INP Greifswald, Prof. Klaus-Dieter Weltmann, verspricht sich neue wirtschaftliche Impulse für den Nordosten durch die interdisziplinäre Bündelung von Kompetenzen auf dem Gebiet der Physik und in der Landwirtschaft. „Der Einsatz von physikalischen Hochtechnologien könnte innovative Lösungen für die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie erfolgversprechende Geschäftsmodelle hervorbringen“, sagt Weltmann. „Bei einem Erfolg lässt sich das Konzept perspektivisch auch auf andere Regionen in Deutschland und darüber hinaus übertragen.“

Über das Institut INP Greifswald:
Plasma ist nach fest, flüssig und gasförmig der vierte Aggregatzustand, den Materie annehmen kann. Das elektrisch leitfähige Teilchengemisch aus Atomen, Ionen, Elektronen und Molekülen entsteht dann, wenn einem Gas weiter Energie zugeführt wird. Dieses natürliche Phänomen findet man in Blitzen, in der Sonne oder in Polarlichtern. Am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP Greifswald), der größten außeruniversitären Forschungseinrichtung für Niedertemperaturplasmen in Europa, arbeiten rund 200 Mitarbeitende an Technologien, die zur Beschichtung von Oberflächen, Dekontamination von Lebensmitteln, Reinigung von Abwässern, zur Behandlung von Hautkrankheiten und chronischen Wunden sowie in der Elektrotechnik eingesetzt werden. Das INP Greifswald betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung und bietet auch kundenspezifische Lösungen, Studien und Beratungen für die Industrie an. Viele Innovationen führten bereits zur Entwicklung von Prototypen und Ausgründungen.

Über die Hochschule Neubrandenburg:
Die Hochschule Neubrandenburg fokussiert den Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Ernährung“. Diesem gehören zahlreiche Professuren aus den Fachbereichen Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften, Gesundheit, Pflege, Management und Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung, an. Unter dem Arbeitsschwerpunkt behandelt die Hochschule Fragestellungen für die gesamte Kette der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie der verbundenen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen. Inhaltliche Bezüge existieren dabei zu den peripheren Aktionsfeldern Agrarwirtschaft, Gesundheitsförderung, Public Health, Gesundheitssystemforschung, Pflege, Rehabilitation.

19.12.2017: Gratulation für den internationalen Posterpreis

19.12.2017: Gratulation für den internationalen Posterpreis

Dr. Lyudmyla Antypenko und Fatuma Ahmed Hassan gemeinsam mit Prof. Karl Steffens (v. l.) im Labor für Mikrobiologie.

Mit ihren ersten Ergebnissen im BMBF-geförderten Forschungsprojekt "OxiLiFungi" haben Promovendin Zhanar Sadykova, Gastwissenschaftlerin Dr. Lyudmyla Antypenko und die technische Assistentin Fatuma Ahmed Hassan auf der internationalen Konferenz "4th World Congress and Expo on Applied Microbiology Nov./Dec. 2017, Madrid/Spain" für Aufsehen gesorgt.

Sie erhielten den ersten Preis für ihre Posterpräsentation im Wettbewerb mit 50 weiteren Beiträgen. "Ohne Zweifel ist das ein starker Motivationsschub für uns, unsere Forschung mit internationaler Zusammenarbeit intensiv voranzutreiben", erklärte Prof. Karl Steffens, der gemeinsam mit Prof. Leif-Alexander Garbe das Projekt leitet.

Das Team erforscht am Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften gemeinsam mit Kollegen des Department of Organic- and Bioorganic Chemistry der Zaporizhzhya State Medical University, Zaporizhzhye/Ukraine, die Funktionsweise neuer Stoffe zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten. Dazu benutzen sie mikrobiologische und chemische Methoden sowie computergestützte molekulare Modellbildungen als Werkzeuge. Speziell wollen sie aufdecken, wie genau die Substanzen an Eiweiße der Pilze binden und dadurch ihre antifungale Aktivität entfalten können. Derartige Erkenntnisse sind wertvoll für die Entwicklung und Optimierung neuer Wirkstoffe zur Bekämpfung problematischer Pilzerkrankungen in der Landwirtschaft und Humanmedizin.

Ein spezieller Dank gebührt den Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros, die mit einer finanziellen Unterstützung des Professorinnen-Programms die Konferenzteilnahme in Madrid möglich machen konnten.

30.08.2017: Hopfen hält Fleischprodukte frisch

30.08.2017: Hopfen hält Fleischprodukte frisch

Die Produkte der Torney Landfleischerei werden aufgrund ihrer hervorragenden Qualität immer wieder ausgezeichnet, beispielsweise von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). (Foto: Torney)

"Immer mehr Verbraucher lehnen künstliche Konservierungsstoffe in ihrem Essen ab. Gleichzeitig wünschen sich die Konsumenten dennoch Lebensmittel mit längerer Haltbarkeit. An einer möglichen Lösung des Widerspruchs arbeiten derzeit die Experten des Studiengangs Lebensmitteltechnologie und die Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH in Altentreptow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Was dem Bier erfahrungsgemäß gut tut, soll künftig auch in Fleischprodukten in Mecklenburg-Vorpommern zum Einsatz kommen." In einer Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums MV wird dieses Forschungsprojekt beschrieben. Es werde mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 562.000 Euro unterstützt, "davon knapp 231.000 Euro für die Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH, knapp 222.000 Euro für ZELT und rund 110.000 Euro für die Hochschule Neubrandenburg." Die Torney Landfleischerei sei einer der ersten Betriebe, die Hopfen-Extrakt auch in Fleischerzeugnissen erproben.  Torney-Geschäftsführer Frank Wegner ist nach der Hälfte der Testphase sehr zuversichtlich: „In unseren Kassler-Produkten und in den Leberwürsten haben wir den Zusatz von Hopfen-Extrakten erfolgreich getestet. Unsere Lebensmittel enthalten grundsätzlich keine künstlichen Zusätze, können aber mit diesem natürlichen Extrakt etwa 20 bis 30 Prozent länger gehalten werden. Zudem wirkt sich der Hopfen durchaus positiv auf den Geschmack aus.“ In rund 18 Monaten will die Torney Landfleischerei ihre ersten mit Hopfen verfeinerten Produkte in einem dann standardisierten Herstellungsverfahren auf den Markt bringen. Ausschlaggebend für den raschen Erfolg sei die gute Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg und dem Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT).


<link fachbereich-agrarwirtschaft-und-lebensmittelwissenschaften ppages marco-ebert forschung hopsen _blank external-link internen>Projektbeschreibung   Auszug aus der Forschungsdatenbank

Pressemitteilung

20.03.2017: Treffen zur Forschung in der Biogastechnologie

20.03.2017: Treffen zur Forschung in der Biogastechnologie

Am 16. März hat eine Delegation des chinesischen Technologieunternehmens und Anlagenbauers Nanjing General Electric Equipment Co., Ltd. (NGE) unter der Leitung des Generaldirektors Herrn Pengqiang Meng die Möglichkeit für einen Einblick in die Arbeiten und die Labore der Professur Ver- und Entsorgung, Anlagen- und Automatisierungstechnik von Prof. Dr.-Ing. Heralt Schöne genutzt.

Neben dem Generaldirektor haben auch die Bereichsleiter Herr Wie Chen und Herr Rongfeng Yu sowie die Projektbetreuerin Frau Fang Li als Vertretung von NGE an der Veranstaltung teilgenommen, NGE ist in China im Bereich der Umwelttechnologien und erneuerbaren Energien aktiv.

Dieser Besuch kam durch die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Torgelower Anlagenbauer ME-LE, geleitet von Herrn Dietrich Lehmann, und Prof. Dr.-Ing. Schöne im Bereich der Biogastechnologie zu Stande. ME-LE ist seit mehreren Jahren in China aktiv und seit einigen Monaten in enger Kooperation mit NGE. Aktueller Anlass für das Treffen an der Hochschule war ein erster „Internationaler Lehrgang zur Schulung von Biogasfachleuten“, der vom 13. bis 17. März in Neubrandenburg und noch bis 24. März in Torgelow stattfindet.

Neben der Vorstellung der interessanten Projekte der Forschungsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Schöne war der Besuch des Biogaslabors sowie die Besichtigung des Forschungsfermenters Wanzka der Forschungsgruppe das Highlight der Veranstaltung. Dr. Markus Piechotka, der bei ME-LE für Forschung und Entwicklung zuständig und Projektleiter Biogas ist, bedankte sich bei Herrn Prof. Dr.-Ing. Schöne und seinen Mitarbeitern für die interessanten Präsentationen und Führungen. "Dadurch konnte die erste Phase des Lehrgangs hier in Neubrandenburg perfekt abgerundet werden und unseren chinesischen Gästen deutsche Hochtechnologie aus erster Hand vorgestellt werden.“

Für die Zukunft werden aktuelle weitere Bildungs- und Forschungskooperationen zwischen Nanjing General Electric Equipment Co., Ltd., der Hochschule Neubrandenburg sowie ME-LE in China und Deutschland vorbereitet. Pengquiang Meng, NGE, Generaldirektor erklärte: „Herr Prof. Dr.-Ing. Schöne ist ein herausragender Wissenschaftler und hat uns sehr herzlich empfangen. Wir planen viele weitere Kooperationen in der Zukunft und schauen einem Besuch des Professors in China freudig entgegen.“

10.01.2017: Biologische Abwehr gegen Schimmelpilze

10.01.2017: Biologische Abwehr gegen Schimmelpilze

Unser Nachwuchs-Forschungsteam entwickelt im Projekt "OxiLiFungi" natürliche, biologische Abwehrstoffe gegen Schimmelpilze und andere pflanzenschädigende Organismen.

"Das Projekt "OxiLiFungi" untersucht natürliche Reaktionsprodukte ungesättigter Fettsäuren (Oxilipine) als natürlich, biologisch Abwehrstoffe gegen Schimmelpilze und andere pflanzen-schädigende Organismen. Dabei sollen auch die Mechanismen der Wirkung sowie die Bildung der Oxilipine erforscht werden. Mit Hilfe moderner chemisch-technischer Analytik werden Reaktionsprodukte und Stoffwechselwege erforscht. Das Projekt gliedert sich optimal in die Schnittstellen des Fachbereichs Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften, da ganzheitlich über die gesamte Wertschöpfungskette eine Betrachtung erfolgt, nämlich von der Pflanze (Agrarwirtschaft) über die Produkte und deren Haltbarkeit, Verarbeitung und Qualität (Lebensmitteltechnologie) bis hin zur Ernährung und Gesundheit  der Verbraucher (Diätetik). Jennifer Caesar, Zhanar Sadykova und Fabien Schultz und auch Matthias Koch (nicht auf dem Bild) haben die Chance, im Rahmen des BMBF-Ingenieur-Nachwuchs-Programms zu promovieren. Das Projekt wird insgesamt drei Jahre mit einem Volumen von 1.016.000 € vom BMBF gefördert", erklärt Prof. Leif-Alexander Garbe dazu. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt leiten die Professoren Leif-Alexander Garbe, Karl Steffens und Gerhard Flick.

Weitere Informationen auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

08.12.2016: Die Welt der Schokolade blickt auf Neubrandenburg

08.12.2016: Die Welt der Schokolade blickt auf Neubrandenburg

Alle zwei Jahre veranstaltet die Zentralschule der deutschen Süßwarenindustrie das weltweit führende Branchentreffen, die ChocoTec. Der Kongress fand dieses Mal von 6.-8.12.2016 in der Messe Köln statt.

In diesem Jahr war die Lebensmitteltechnologie der Hochschule Neubrandenburg dort mit zwei Vorträgen und drei Postern stark vertreten.

Prof. Dr. Siegfried Bolenz stellte ein neues Verfahren zur Herstellung von Schokoladenmassen vor, welches in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen des Anlagenbaus entwickelt wurde. Das sogenannte Grob-Conchieren ermöglicht es, alle Arten von Schokolade mit einer neu konzipierten Verarbeitungslinie herzustellen, welche bei nachgewiesen gleicher Qualität weniger Investitionskosten und einen geringeren Energieverbrauch realisiert. Im Gegensatz zum konventionellen Prozess kann die Anlage minimalisiert werden und ermöglicht es so auch kleinen und mittleren Unternehmen, ihre Schokolade zukünftig komplett selber herzustellen.

Tobias Franke wurde die besondere Ehre des Abschluss-Vortrags zuteil. Thema war der 3D-Druck von Lebensmitteln, insbesondere von Schokolade. Als Ergebnis seiner Master-Arbeit stellte er den von ihm selbst konstruierten und gebauten Drucker vor, welcher es ermöglicht, individuelle Designs als kleine Schokoladen-Kunstwerke herzustellen. Daneben beschäftigte er sich mit dem Zukunfts-Potential dieser Technologie für die Süßwaren-Branche, diskutierte kritische einige mediale Übertreibungen, zeigte aber auch mögliche Implementierungs-Strategien für die Süßwaren-Industrie auf.

Auch zwei Poster von Studierenden beschäftigten sich mit 3D-Druck. Reinhard Pfister zeigte, dass sehr individuelle Kunststoff-Formen für das Gießen von Schokoladen-Massen mit der neuen Technologie möglich sind, sofern die richtigen Nachbearbeitungs-Techniken eingesetzt werden. Robert Kaiser beschäftigte sich mit den besonderen Eigenschaften, welche Schokoladenmassen haben müssen, um mit dem 3D-Drucker verarbeitet werden zu können und entwickelte entsprechende Rezepturen.

Last not least stellte Christopher Burk in einem Poster vor, wie sich die Nutzung unterschiedlicher Kakao-Rohstoffe auf die Verarbeitungseigenschaften von Schokoladenmassen auswirken und fand heraus, dass sich bei Nutzung bestimmter Kakaopulver verarbeitungstechnische Vorteile ergeben.

Insgesamt wurde somit die Forschung an der Hochschule Neubrandenburg auf diesem Gebiet von der gesamten Branche sehr gut wahrgenommen. Aus den Beiträgen ergaben sich zahlreiche interessante Gespräche und neue Kontakte. Insbesondere für die Studierenden war die große weite Welt der Schokolade ein unvergessliches Erlebnis!

Zur Messe Info

 

21.11.2016: Marktanalyse zu Milchersatzprodukten für die Masterarbeit

21.11.2016: Marktanalyse zu Milchersatzprodukten für die Masterarbeit

Sabrina Scharf erklärt, warum sie für ihre Masterarbeit zwei Verbrauchertests für Milchersatzgetränke in unserem Mensa-Foyer durchgeführt hat. "Ich habe die Produkte nicht selbst entwickelt. Vielmehr habe ich eine Marktanalyse über das derzeitige Angebot an Milchersatzgetränken betrieben und mich für ausgewählte Produkte, wie Soja-, Hafer-, Reis-, Lupinen- und Mandelmilchdrinks, entschieden."

Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Professorinnen und Professoren, haben sich beteiligt und zu den Proben Fragebögen ausgefüllt.

"Diese Fragebögen werde ich in der nächsten Zeit auswerten. Der erste Test beinhaltete die puren Produktvarianten, der zweite hingegen die gleichen Produkte mit Kakaozusatz. Mein Ziel ist es hierbei, die Verbraucherakzeptanz bezüglich der getesteten Produkte zu ermitteln, d. h. ob hinsichtlich der Testprodukte Gefallen oder aber Missfallen besteht. Des Weiteren möchte ich herausfinden, inwieweit die Verbraucher ausgewählte Attribute in der Intensitätsausprägung beurteilen. Der Grund, warum ich zwei unterschiedliche Produktvarianten durchgeführt habe, liegt darin, dass ich die Produkte neben der sensorischen Akzeptanz auch einem Vergleich unterziehen möchte. Hierdurch möchte ich sehen, wie die Produktbewertungen variieren und ob vielleicht eine deutliche Unterscheidung zwischen den einzelnen Produktsorten erkannt werden kann. Die Ergebnisse unterziehe ich in meiner Masterarbeit einem Vergleich." Sabrina vergleicht die Produkte nicht nur in den Varianten pur oder mit Kakao.
Sie wird die Ergebnisse der Normalverbraucher außerdem mit den Ergebnissen ihres geschulten Panels, das genau diese Produkte bereits im Vorfeld einer sensorischen Prüfmethode unterzogen hat, vergleichen. "Hierdurch habe ich die Möglichkeit zu sehen, wie geschulte und ungeschulte Personen bewerten und ob es eventuell zu Übereinstimmungen und Unterscheidungen kommt."

29.06.2016: Projekt "Wildfrüchte" verbindet Innovation und Praxis

29.06.2016: Projekt "Wildfrüchte" verbindet Innovation und Praxis

 

Prof. Peter Meurer und Prof. Leif-Alexander Garbe haben in dieser Woche gemeinsam mit den Kollegen von der LMS Agrarberatung den Fördermittelbescheid von Minister Dr. Till Backhaus für das Projekt "Wildfrüchte" entgegen genommen. Beide Professoren und Prof. Gerhard Flick arbeiten eng mit der Ludwigsluster Sanddorn Storchennest GmbH, dem mit rund 120 ha Sanddornplantagen bundesweit größten Anbieter, sowie der Baltic Consulting GmbH Partner zusammen. Bis zum 31.3.2019 wird unsere Hochschule mit rund 431.000 € gefördert. Insgesamt hat das Projekt ein Volumen von 982.000 €. Das Projekt „Wildfrüchte“ ist eingebettet in das Förderprogramm EIP-AGRI. Ziel der Förderung ist, Innovationen schneller in die landwirtschaftliche Praxis zu bringen. Dazu schließen sich Partner aus Land- und/oder Forstwirtschaft, Forschung, Beratung oder dem verarbeitenden Gewerbe zu so genannten Operationellen Gruppen (OG) zusammen.

Das Team der Hochschule beschäftigt sich mit der Bewertung der physikalisch-chemischen Eigenschaften verschiedener Pflanzenteile der Wildobstarten (z.B. Sanddorn, Apfelbeere, Fruchtrosen, Scheinquitte).
Wie es in der Projektbeschreibung u. a. heißt, ist "das wesentliche Ziel der an der Hochschule Neubrandenburg durchzuführenden Versuche zunächst die qualitative und quantitative Analyse der wertgebenden flüchtigen und nicht-flüchtigen Inhaltsstoffe der angebauten Wildfruchtpflanzen. Danach sollen auf Basis von Verarbeitungsversuchen, die durch sensorische und analytische Untersuchungen (flüchtige und nicht-flüchtige Inhaltsstoffe) begleitet werden, grundlegende Empfehlungen für die Produktentwicklung von Wildfruchtprodukten mit einer bestmöglichen Stabilität und Verfügbarkeit der gesundheitlich wirksamen Bestandteile ausgearbeitet werden. Im weiteren Verlauf sollen dann Verwertungsmöglichkeiten für die Restprodukte und die nicht in der Lebensmittelverarbeitung nutzbaren Pflanzenteile erforscht werden."

Dieses Forschungsprojekt ist ein Beispiel für die Kompetenzen im Bereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften. In dem gleichnamigen Kompetenzfeld bündelt die Hochschule ihre Kompetenzen und Aktivitäten für die gesamte Kette der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen. Betrachtung finden in diesen Zusammenhängen ebenfalls die damit verbundenen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen sowie die Entwicklung ländlicher Räume.
Mit einer inhaltlichen Ausrichtung auf praxisorientierte Fragestellungen der Forschung und Entwicklung in diesem Themenfeld ist die Hochschule Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern seit langem kompetenter Ansprechpartner für landwirtschaftliche Unternehmen, Institutionen und die Politik.

Pressemitteilung des Ministeriums

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gerhard Flick, flick(at)hs-nb.de
Prof. Leif-Alexander Garbe, garbe(at)hs-nb.de
Prof. Dr. Peter Meurer, meurer(at)hs-nb.de

11.12.2015: Unterzeichnung der Notarverträge für das ZELT

11.12.2015: Unterzeichnung der Notarverträge für das ZELT

Am 10. Dezember wurde der Geschäftsanteilskauf- und Übertragungsvertrag für das Zentrum für Lebensmitteltechnologie zwischen der Stadt und der Hochschule Neubrandenburg unter notarieller Aufsicht unterzeichnet. Die Hochschule wird sich mit dem neuen Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) auf dem Gebiet der praxisnahen Forschung und Entwicklung im Sektor Ernährung und Lebensmitteltechnologie weiter profilieren. Als Geschäftsführer des ZELT verwies Prof. Leif-Alexander Garbe auf die unerschöpflichen Themenfelder und erläuterte einige seiner ersten Projekte, z. B. ein Projekt zur Haltbarmachung von Fleisch, bei dem ein Teil der Inhaltsstoffe des Hopfens gegen Mikroorganismen eingesetzt wird. „Es gibt bereits zu 22 Unternehmen feste Kontakte mit regelmäßigen Treffen und Absprachen. Wir stellen uns dem harten Wettbewerb um Forschungsfördersummen“, erklärt er. So hoffe er sehr auf den Erfolg in der zweiten Runde der BMBF-Forschungsinitiative "Starke Fachhochschulen - Impuls für die Region (FH-Impuls)“. Im Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Ernährung“ sei es unter Einbindung der ZELT gGmbH gelungen, in der ersten Antragsphase mit dem beantragten Projekt zu den 20 Finalisten zu gehören. Mit dieser Konstruktion als gemeinnützige Gesellschaft stehe der Finanzierung der Projekte aus Fördermitteln nichts mehr im Weg.

Die Stadt Neubrandenburg und die Hochschule Neubrandenburg haben bisher die Zentrum für Lebensmitteltechnologie Mecklenburg-Vorpommern gGmbH betrieben. Die Stadt hat mit Willensbekundung der Stadtvertretung Neubrandenburg entschieden, die mehrheitliche Beteiligung an der Gesellschaft nicht mehr fortzusetzen, da der Gegenstand der Gesellschaft die öffentlichen Belange der Wirtschafts- und Wissenschaftsförderung im Stadtgebiet Neubrandenburg übersteigt und die Gewährung laufender Zuschüsse im Rahmen der freiwilligen Aufgaben der Stadt nicht mehr rechtfertigt. Die Hochschule Neubrandenburg hat daraufhin den Antrag auf Übernahme von Anteilen gestellt und nun den Vertragsabschluss mit der Stadt realisiert.

 

Link zum Bericht des Focus online