Dort studieren, wo sogar die Oxford-University forscht

Kooperation unserer Hochschule mit der altehrwürdigen Oxford-University erweckt weltweites Medieninteresse

Der Budongo-Dschungel in Uganda. Die Doktorandin der Oxford-University Elodie Freymann beobachtet Schimpansen. Dabei stellt sie sich die Frage: „Nehmen Schimpansen eigentlich Medizin, wenn sie krank sind?“. Und wie Elodie feststellt ist die erstaunliche Antwort: „Ja!“. Sie hat beobachtet, dass Schimpansen in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Krankheitsanzeichen andere Pflanzen essen als ihre Artgenossen. Von diesen Pflanzen hat Elodie Proben mit zur Oxford-University in England genommen. Doch an ihrer Universität ist niemand darauf spezialisiert zu überprüfen, ob diese Pflanzen tatsächlich in der Selbst-Medikation von Menschenaffen wirksam sind.

Daher kooperiert die Oxford-University eng mit der Hochschule Neubrandenburg, explizit mit der ethnopharmakologischen Arbeitsgruppe von Dr. Fabien Schultz am Lehrstuhl von Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe. Der international renommierte Forscher Dr. Schultz untersucht schon seit Längerem verschiedene Pflanzen, Insekten und Pilze, die in Ostafrika von Heiler*innen medizinisch angewandt werden oder in der „Gorilla- und Schimpansen-Apotheke“ vorkommen. Dabei erforscht die Arbeitsgruppe die Wirksamkeit auf verschiedene Infektionserreger sowie bei Entzündungsreaktionen. Da das Labor an unserer Hochschule eines der weltweit führenden Labore in diesem Forschungsfeld ist und einige innovative Untersuchungsmethoden nur hier durchgeführt werden, war Elodie sehr froh ihre Forschung im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg durchführen zu können.

Gemeinsam mit unseren Lebensmitteltechnologie-Studentinnen Dinda Dwi Ghazhelia, Lena Schulz und unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Florian Wald (Mitglieder der Arbeitsgruppe) untersuchte Elodie die in Uganda eingesammelte Pflanzenproben. Dies fand zunächst durch Extraktionsarbeiten im Chemie-Labor und schlussendlich durch pharmakologische Tests im Mikrobiologie-Labor statt, wobei eine potenzielle Wirkung gegen das Infektionsverhalten von Bakterien untersucht wurde. Im Rahmen der Kooperation reisten unsere Studierenden Dinda Dwi Ghazhelia und Michéle Gnädig nach Oxford und hielten an der dortigen Universität einen Vortrag über ihre Arbeit (weitere Infos hier).

Die Ergebnisse wurden in einem wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht, der ein enormes weltweites Medieninteresse hervorrief (weitere Infos hier). So wurde über den Artikel in mehr als 40 Zeitungen, 15 Fernsehsendungen und weit mehr online-Artikeln, sowie im Radio berichtet.