Prag verändert alles
Anfang September 2014 ging es los in ein Abenteuer, das alles ändern sollte.
Dieser Bericht ist auch viel zu kurz, um auch nur annähernd die Erfahrungen wiederzugeben. Man muss es selbst erleben! Lebensmitteltechnologie studiere ich jetzt im letzten Bachelorsemester. Vor einem Jahr um diese Zeit war ich schon im Studentenwohnheim in Prag im Bezirk Chodov, 45 Minuten mit der Tram von der Universität entfernt. Klingt schrecklich, wenn man bisher gewohnt war 2 Minuten Fußweg zur Uni zu haben. Aber dafür gab es neue Freunde aus ganz Europa und Vorlesungen auf Englisch. Mein Englisch hat sich entscheidend verbessert in den 6 Monaten und sogar Spanisch habe ich gelernt. Die Vorlesungsthemen waren ähnlich wie die Fächer, welche ich in Neubrandenburg hätte belegen müssen. Sechs Fächer mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden gab es zu bewältigen. Die anfängliche Angst, die wahrscheinlich jeder hat bevor er in ein anderes Land geht, hat sich dank der Hilfe der tschechischen Studenten schnell in Luft aufgelöst. Nie hat man sich allein gelassen gefühlt.
Fazinierend fand ich, dass sich viele meiner Vorurteile gegenüber anderen Kulturen geändert haben. Auch wie andere uns Deutsche sehen war lustig und das Thema füllte so manche abendliche Konversation. Insgesamt waren es ca. 100 Erasmusstudenten, die im Laufe der Zeit zu einer Familie wurden. Das einzige was in der ganzen Zeit zu kurz kam war der Schlaf. Doch das war es wert. In der Woche hieß es Vorlesung von Montag bis Freitag und am Wochenende ging es auf Ausflüge. Ich kenne jetzt viele schöne Orte in Europa. Budapest, Bratislava, Krakau, Wien, Brünn, Pilsen, Marienbad und Karlsberg waren nur einige der Highlights. Auch war es sehr lustig, mit Italienern und Spaniern nach Deutschland zu fahren und ihnen die schönen Ecken Berlins zu zeigen. Da hat man erstmal gemerkt wie wenig man über sein eigenes Land weiß.
Was ich als wichtigste Erkenntnis mitgenommen habe von der Zeit in Tschechien ist, dass es nicht drauf ankommt wo du bist, sondern wen du um dich rum hast. Mit tollen Menschen wird selbst der tristeste Ort zu einem Traumplatz. Auch wird die Neugier auf neue, unbekannte Gegenden wohl nicht so schnell verschwinden. Das man in einem halben Jahr so viele Eindrücke erlebt und neue Dinge über das Leben lernt, hätte ich mir nie vorstellen können. Aber ich bin glücklich über meine Entscheidung im Ausland zu studieren und kann es jedem nur weiterempfehlen!
Einmal Erasmus, immer Erasmus!