Hochschulzertifikat

Planung und Gestaltung von Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen

Die komplexen Herausforderungen in strukturschwachen Räumen, wie z.B. der demographische Wandel und die damit verbundene veränderte Altersstruktur der Bevölkerung, haben gravierende Auswirkungen auf die Ausgestaltung und Qualität von Angeboten der Daseinsvorsorge insbesondere in ländlichen Räumen.
Für die Zukunftsfähigkeit von Regionen, Städten und Dörfern ist es besonders wichtig, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Zukünftig sind integriert angelegte Gesamtstrategien und -konzeptionen auf regionaler und lokaler Ebene erforderlich, in der die verschiedenen Daseinsvorsorge- und Infrastrukturbereiche fachübergreifend verknüpft sind.

Wir bieten Ihnen dazu eine kompakte Weiterbildung innerhalb des angebotenen Studiengangs "Digitalisierung und Sozialstrukturwandel". 

Inhalte und Qualifikationsziele

In den Modulen zur regionalen und lokalen Daseinsvorsorge werden Prozesskompetenz und methodische Bausteine praxisnah vermittelt. Die Teilnehmenden werden dazu befähigt, diese zielführend in regionale strategische Planungsprozesse bzw. die Bearbeitung verschiedener Daseinsvorsorgebereiche einzubinden, um entsprechende Konzepte und Strategien fachübergreifend zu planen und zu erarbeiten. Weitere Bestandteile der Module sind die Vermittlung von Organisationsstrukturen, von Akteursbeteiligung und -aktivierung oder ideal-typischen Abläufe im Sinne einer „Roadmap“ regionaler und lokaler Planungsprozesse.

Folgende Module sind Inhalt der Qualifizierung 

Herausforderungen für ländliche Regionen: Alternde Gesellschaft und Strukturwandel

  • Benennung, Analyse, Erklärung und kritische Beurteilung des aktuellen Stand der wissenschaftlichen und politischen Diskussion in Deutschland um die Herausforderungen der alternden Gesellschaft und des demografischen Wandels für ländlich-geprägte Räume sowie der Daseinsvorsorge 
  • Beschreibung und Verständnis der zentralen Begriffe, Konzepte und Strategien zu Demografie, alternder Gesellschaft, ländlichen Räumen sowie Daseinsvorsorge 
  • Verstehen und kritische Reflexion der Chancen und Potenziale einer alternden Gesellschaft 
  • Erkennung und Strukturierung von Treibern des Strukturwandels auf den ländlichen Raum sowie deren Wirkungen auf den ländlichen Raum 

Regionale Daseinsvorsorgeplanung

  • Verstehen von methodische Bausteinen und Instrumenten der regionalen Daseinsvorsorgeplanung (inkl. Integrierte Pflegesozialplanung) wie kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzungen, Erreichbarkeitsanalysen, Szenarien, Bedarfsanalysen, Interpretation und Analyse deren Ergebnisse und Vermittlung an andere Prozessbeteiligte wie
    Gemeinden/Verwaltungen, Bürger*innen etc.
  • zielführende Einbindung von methodischen Bausteinen / Instrumenten in regionale strategische Planungsprozesse bzw. Daseinsvorsorgebereiche 
  • gemeinsame fachübergreifende Erarbeitung und Planung entsprechender Konzepte/Strategien 
  • Beratung und Begleitung von Prozessen einer fach- und ebenenübergreifenden Daseinsvorsorgeplanung und/oder integrierten Pflegesozialplanung auf regionaler bzw. überörtlicher/interkommunaler Ebene, selbständige Koordination 
  • selbstständige Konzipierung, Initiierung und Organisation von diskursiven Prozessen der Daseinsvorsorgeplanung unter Beteiligung von politischen und Fachakteur*innen aus verschiedenen fachlichen Bereichen sowie Bürger*innen

Örtliche Dasiensvorsorge

  • Definition und Erklärung zentraler Begriffe der Soziologie von Dorf und Quartier 
  • Bestimmung und Analyse der Rahmenbedingungen für die Sicherung der Daseinsvorsorge auf örtlicher Ebene (Strukturen, Akteur*innen und Institutionen)
  • Planung, Entwicklung und Umsetzung von Planungen, Aktivitäten und Lösungsansätze auf der örtlichen Ebene 
  • lösungsorientierte Anwendung von verschiedenen Konzepten und Organisationsformen sowie digitaler Hilfsmittel auf örtliche Problemlagen
  • Verständnis, Interpretation und analytische  Anwendung von Theorien des Sozialraums im örtlichen Zusammenhang
  • praxis- und problembezoge Anwendung von Methoden und Instrumenten wie Interaktions- und Sozialraumanalyse, Netzwerk- und Gemeinwesenarbeit
     

Struktur des Zertifikates

Das Angebot ist als Zertifikatkurs eingebettet in das Weiterbildungsprogramm  „Digitalisierung und Sozialstrukturwandel“ eingebettet. Das Zertifikatsstudium im Umfang von 15 ECTS unterteilt sich in 3 Module, die jeweils einen Umfang von 5 ECTS haben. 

Zeitraum: 1,5 Jahre

Alle Module sind einzeln buchbar.

Zugang

Ausbildung in einem gesundheits-, pflege-, sozial-, planungs- oder verwaltungswissenschaftlichen Beruf bzw. in einem ähnlichem Arbeitsfeld (3 Jahre) und mindestens fünfjährige einschlägige Berufserfahrung

Kosten

Zertifikatsgebühren: ca. 1.650,00 Euro

Zertifikatsgebühren sind beim Finanzamt i.d.R. steuerlich absetzbar. Über weitere Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten beraten wir Sie gern.

Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten Sie ein Hochschulzertifikat.

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